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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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einer anmutig geschwungenen Zigarrenform geschweißt worden war: Die Treibstoffsonde des Puppenspielers. Ringsum nichts als Schwärze und das helle Funkeln der Sterne.
    Die Scheibe, die Schiffszelle, alles glühte. Hinter Louis mußte es eine Lichtquelle geben. Ohne den Griff auch nur einen Deut zu lockern, wandte Louis den Kopf und blickte über die Schulter.
    Die Ringwelt hing hinter und unter ihm im Raum. Louis erkannte zahlreiche Einzelheiten: Flüsse, die sich wie Schlangen durch das Land wanden, unterseeische Landschaften, eine gerade schwarze Linie, vielleicht eine Straße des Maschinenvolks.
    Die Sonne brannte ungehindert auf ihn herab und drohte ihn zu kochen. Kein Problem. Der Anzug war von innen feuchtigkeitsdurchlässig. Die Nacht bedeutete da schon eine größere Gefahr. Louis hatte nicht daran gedacht, einen schützenden Überanzug mitzunehmen.
    Er befand sich auf gleicher Höhe wie der Randwall und blickte auf die halbkonischen Schüttberge und die aus ihrem Fuß entspringenden Flüsse hinab. Er flog tausend Meilen über dem Land dahin. Weit voraus konnte er filigrane Linien erkennen, die einen lang gestreckten doppelten Trichter formten.
    Ein Korrekturtriebwerk. Louis erspähte die beiden winzigen Toroide, die den Bussard-Ramjet formten: die Wespentaille von etwas weit Größerem. Das Triebwerk bestand in der Hauptsache aus Draht, der so dünn war, daß er zwischenzeitlich immer wieder unsichtbar zu werden schien. Ein magnetischer Käfig, der den Strom der Sonnenwinde einfing.
    Das Triebwerk vor Louis saß noch nicht korrekt in seiner Halterung. Es war nicht ausgerichtet.
    Louis hatte sich in den zweihundert Jahren seines Lebens noch niemals so gefühlt.
    Aber das verdammte Brot ist doch zurückgekommen!
    Die Sonde bewegte sich mit Orbitalgeschwindigkeit und die Ringwelt raste mit 770 Meilen pro Sekunde unter ihr vorüber.
    Das System hat sich anscheinend zurückgesetzt. Ich habe diese Scheibe aus der Kette genommen, aber sie muß sich wieder eingeschaltet haben. Ich verstehe die verdammte Programmiersprache des Hintersten nicht! Was habe ich sonst noch alles falsch gemacht?
    Das Sashimi? Das war leicht zu erklären. Der Teller mußte zu weit von der Scheibe weggetrieben sein. Anders das Brot: Es befand sich noch immer im Erfassungsbereich, als die Scheibe erneut aktiv wurde.
    Louis klammerte sich fest, klammerte sich fest …
    Die Scheibe prallte gegen sein Helmvisier.
    Louis klammerte sich mit geschlossenen Augen fest. Er wollte nichts und niemanden sehen. Bald würde es vorbei sein. In ein paar Sekunden würde er in Sicherheit sein, allein an Bord der Hot Needle of Inquiry.
    Eine schwere klauenbewehrte Pranke legte sich auf seine Schulter und rollte ihn herum.

 
KAPITEL DREIUNDZWANZIG
EINE LEKTION IN JAGEN
     
     
    Hidden Patriarch, A. D. 2893
     
    Der Kzin zog ihn auf die Beine. Louis schnappte erschauernd nach Luft. Akolyth konnte nicht mit ihm reden, solange sein Helm geschlossen war, und Louis war froh darüber.
    Er befand sich an Bord der Hidden Patriarch, in der Nähe des Hecks.
    Eine weitere gottverdammte Überraschung. Louis hatte das meilenlange Segelschiff im Shenthyfluß verlassen. Was hatte es hier zu suchen?
    Akolyth versuchte, Louis eine Frage zu stellen. Der Kzin hielt … tanj verdammt! Louis löste die Verschraubung seines Helms.
    »… war auf einem Streifzug durch die Hecksektion, als das hier auf der Stepperscheibe materialisierte. Dein Gastgeschenk, Louis? Konservierter Fisch?«
    Louis nahm den Teller mit dem Sashimi. Die Scheiben waren aufgequollen und trocken.
    »Er war im Vakuum«, sagte er. »Ist auch eine Scheibe Brot vorbeigekommen?«
    »Ich habe sie durchgelassen. Louis, du stinkst nach Angst.«
    Was mache ich hier?
    Innerhalb eines einzigen Augenblicks konnte er sich an Bord der Hot Needle of Inquiry in Sicherheit bringen. Er konnte sich zwischen die Schlafplatten verkriechen und warten, bis seine Angst sich gelegt hatte und die Vernunft wieder zurückgekehrt war, während er versuchte zu verdauen, was er herausgefunden hatte und was nicht.
    Akolyth hatte ihn gesehen. Falls Louis den Kzin dazu bringen konnte, den Mund zu halten … Nein, unmöglich. Der Protektor hatte ein halbes Jahr lang Zeit gehabt, Akolyths Körpersprache zu studieren. Der Kzin konnte überhaupt nichts vor Bram verbergen.
    »Die Toten können riechen, daß ich Angst habe«, erwiderte Louis. Er legte den Helm und den Sauerstofftornister ab und fing an, seine Reißverschlüsse zu öffnen. »Ich

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