Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven

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herausfinden, ob Teela ihn vielleicht entdeckt hat.«
    »Und wenn sie ihn entdeckt hat?«
    Louis seufzte. »Bram, was weißt du über die lebenden Protektoren?«
    »Hinterster, zeig es ihm. Ich denke, ich nehme ein Bad.«

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
MANGELS ANDERER OPTIONEN


    Hundert Meilen über den höchsten Gipfeln der Schüttberge beschleunigte die Sonde. Die Ringwelt raste unter ihr dahin, aber nicht mehr mit 770 Meilen in der Sekunde.
    Die Sonde holte auf.
    »Kann man die Sonde vom Stützpunkt auf dem Kometen aus sehen, den du nicht zerstört hast?« fragte Louis den Puppenspieler.
    »Ja. Er befindet sich weit genug über der Ringweltebene. Allerdings wird die Sonde gelandet sein, bevor ihr Licht den Kometen erreicht hat.«
    Akolyth lehnte sich schweigend zurück. Chmeee hatte seinen Sohn ausgeschickt, um zu lernen, und er hatte die letzten zwei Falans von Bram gelernt. Ihm Weisheit beizubringen wäre kein schlechter Trick, dachte Louis. Protektoren besaßen so viel Intelligenz, daß sie ihnen aus den Ohren kam, aber Weisheit? Konnte ein Kzin den Unterschied erkennen?
    »Und du hast alles andere zerstört, das unsere Sonde entdecken könnte?«
    »Jawohl.«
    »Stet. Zeig uns den Randwall.«
    »Ich kann dir keine Protektoren auf den Schirm holen, Louis. Bram hat die gleiche Frage gestellt, aber die Kamera kann nicht so stark heranzoomen.«
    »Was kannst du dann zeigen?«
    Der Hinterste hatte Monate und Falans damit verbracht, die Randwälle und die Schüttberge zu beobachten. Überall standen blinkende Heliografen, nicht nur auf dem Randwall selbst. Mehrmals hatte die Sonde taghelle Lichtblitze von irgendwelchen – angenommenen – Klientenrassen in der weiten Ebene aufgefangen.
    Ein Dorf raste unter der Sonde vorüber. Der Hinterste fror die Aufnahme ein, so daß sie die Gebäude in Ruhe betrachten konnten. Tausend Häuser oder mehr, die sich an der Seite eines acht- bis zehntausend Fuß hohen prachtvollen Wasserfalls erstreckten. Auf der anderen Seite der Schlucht befand sich eine Werft für Heißluftballons. Daneben war eine Klippe mit leuchtend oranger Farbe markiert. Unterhalb der Werft drängten sich Fabriken und Lagerhäuser an Eis und Felsen entlang bis zu einer zweiten orangefarbenen Klippe und einem niedriger gelegenen Landeplatz. Gleichgültig, ob sie von oben oder von unten kamen, Reisende würden hier Zuflucht finden.
    Der Hinterste brachte das Bild eines anderen Dorfs auf den Schirm. Es lag fünfzig Millionen Meilen weit vom ersten entfernt und breitete sich über eine flache grüne Hügellandschaft aus: Häuser mit geneigten Erddächern und eine schnurgerade Reihe von Industriegebäuden mit orange markierten Landeplätzen ober- und unterhalb davon.
    »Akolyth, du hast viel mehr davon gesehen als ich. Entgeht mir vielleicht etwas?« fragte Louis.
    »Ich weiß es nicht, Louis. Sie haben jedenfalls keine Probleme mit der Abfallbeseitigung. Sie …«
    Louis lachte laut auf. Weiße Zähne blitzten. Akolyth wartete, bis er sich wieder beruhigt hatte. »Ihre Häuser sind unterschiedlich, doch die Anlage der Dörfer folgt einem allgemeinen Schema. Die Ballons und die Fabriken sehen überall gleich aus. Bram und ich nehmen an, daß das Nachtvolk einen Weg gefunden hat, mit seinen Spiegeln auch Baupläne zu übermitteln, genau wie Wetterwarnungen, Karten und vielleicht sogar niedergeschriebene Musik. Sie tauschen sozusagen Ideen aus.«
    »Handel zwischen den Sternen funktioniert auf die gleiche Weise.«
    Der Randwall war eine kontinuierliche Fläche aus Scrith, dem Fundamentmaterial der Ringwelt, das so stark war wie die Kräfte, die den Kern eines Atoms zusammenhielten. Doch selbst diese Kräfte waren nicht so stark wie ein Meteorit, der sich mit Ringweltgeschwindigkeit bewegte: Louis bemerkte ein Einschlagloch hoch oben am Rand des Walls, ein paar Millionen Meilen antispinwärts vom zweiten Großen Ozean der Ringwelt. Ansonsten befanden sich nur die großen leeren Verankerungen auf dem glatten Rand, drei Millionen Meilen voneinander entfernt, sowie ein dünner Faden, der sich über ein Drittel des Umfangs erstreckte: Eine Maglevbahn, die niemals fertig gestellt worden war.
    Dreiundzwanzig Verankerungen hielten inzwischen wieder Motoren. Bei größtmöglicher Vergrößerung waren die winzigen Toroidenpaare der Ramjets gerade eben sichtbar.
    »Hier, so sehen sie aus, wenn sie feuern.« Der Puppenspieler spulte die Aufzeichnung vor.
    Die Veränderung war nicht gerade atemberaubend. Wasserstoffusion