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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Druckanzug.«
    »Und wann war das ungefähr?«
    »Zweiundzwanzig Falans zuvor war ein sehr großes extrasolares Objekt in die Sonne eingeschlagen. Stürme subatomarer Partikel warfen den Bogen aus dem Gleichgewicht. Louis, Teela Brown hatte es sehr eilig.«
    Zweiundzwanzig Falans: Die Ringwelt hatte also erst fünf Jahre vor der Ankunft der Hot Needle of Inquiry und Louis’ Rückkehr zu schlingern begonnen. »Sie ist auf der Erde erzogen und ausgebildet worden«, sagte Louis. »Mit dem Gehirn eines Protektors und ihrem Grundwissen in Physik muß sie die Dringlichkeit der Situation verdammt schnell begriffen haben. Also machte sie sich daran, das System aus Korrekturtriebwerken zu reparieren. Was mag sie vorgefunden haben? Anne?«
    »Anne würde sich versteckt haben«, entgegnete Bram. »Sie würde Teela Brown beobachtet und beim ersten Anzeichen von Inkompetenz getötet haben.«
    »Hmmm.«
    »Du kanntest sie …«
    »Als Frau. Bram, niemand kannte Teela Brown wirklich. Sie war ein statistischer Ausreißer, eine Frau, die immer dann Glück gehabt hat, wenn Glück erforderlich war … bis zu dem Tag, an dem Nessus sie zu seiner Ringweltexpedition einlud. Jede Form von normalem Leben muß für sie einfach unbegreiflich gewesen sein.«
    »Mein Vater sprach hin und wieder von Teela Brown«, sagte Akolyth. »Er wußte nie, was er von ihr halten sollte. Für die Puppenspieler war sie Teil eines Zuchtprogramms. Sie hatten das Glück gezüchtet. Chmeee meinte, sie hätten Erfolg gehabt.«
    »Hatten sie nicht«, widersprach Bram.
    »Sie ist tot«, sagte Louis. »Sie bedeutet keine Gefahr mehr für dich, Bram.«
    »Aber was mag sie zurückgelassen haben, um die Zukunft in ihrem Sinn zu gestalten? Protektoren planen weit voraus, Louis. Hast du gesehen, was du sehen wolltest?«
    »Ja.«
     
    Bram materialisierte im Mannschaftsquartier und rief: »Hinterster, aufwachen!«
    Doch der Hinterste war wach, und er tanzte in seiner Kabine … mit drei Geistern, drei Puppenspielern, die so durchsichtig waren, daß er sich nicht hinter ihnen verbergen konnte. »Bram, ich habe über etwas Eigenartiges nachgedacht. Vor einer Stunde habe ich die Triebwerke der Sonde kurz gezündet, um unter den Rand zu gelangen, aus der Sicht der Angreiferschiffe heraus.«
    »Zahlen?«
    Der Hinterste pfiff/trällerte. Gleichungen schimmerten in Regenbogenfarben in der Luft.
    Bram studierte sie. Es war das erste Mal, daß Louis ihn in so erstarrter Konzentration beobachtete, doch die Gleichungen waren komplex und überstiegen seine eigenen Fähigkeiten bei weitem. Schließlich sagte Bram: »Gut. Leite jetzt das Bremsmanöver ein.«
    Der Hinterste zirpte. Der vorbeirasende Randwall wurde hinter ihm sichtbar … »Stet?«
    »Ja, Stet. Wenn es dich nicht vor mir verbirgt.«
    … der Randwall raste so schnell vorüber, daß alles verschwamm. Die Oberkante lag weit oberhalb, die Schüttberge weit unterhalb der Kamera. Die Sonde flog in einer Höhe von vielleicht dreihundert Meilen, schätzte Louis.
    Der Hinterste zirpte. Louis wartete gespannt, was als nächstes geschehen würde, aber es war nichts zu sehen … doch, jetzt. Im Nachtschatten hatte der vorüberziehende Randwall ein helles blaues Leuchten angenommen: die Reflexion einer kleinen Fusionsflamme. Die schwebenden Gleichungen verrieten mehr: Die Zahlen waren in Bewegung geraten und nahmen ständig ab.
    Noch immer tanzten die Geister mit dem Hintersten. Louis kannte sie. Ihre Frisuren waren anders, doch sie waren allesamt Nessus.
    Akolyth kaute auf etwas, das rot tropfte. Es war kein appetitanregender Anblick, doch Louis spürte plötzlich einen nagenden Hunger. Er wählte ein Essen aus der Küchenautomatik, ohne den Blick von den Hologrammen abzuwenden.
    Bram fragte: »Hinterster, was weißt du über Teela Brown?«
    Der Puppenspieler sang wie eine bronzene Glocke. Ein drittes Hologramm öffnete sich hinter ihm; soweit Louis es beurteilen konnte, war es eine Art von Inhaltsverzeichnis. Die Kabine des Hintersten war mit einem Mal überfüllt von Bildern.
    »Komm her! Komm sofort her!« stieß Bram wütend hervor.
    Der Hinterste zögerte keinen Augenblick. Er trat auf die Stepperscheibe und war im Mannschaftsquartier. »Ich hatte nichts Böses im Sinn.«
    »Ich bevorzuge trotzdem, wenn du hier bist. Louis, Akolyth, Hinterster, ich versuche, mir ein Bild von einem Protektor zu machen. Ich habe meine verschwommene Erinnerung an Kronos, und ich kannte Anne genau, doch Teela Brown war ein Alien-Protektor. Bald

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