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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Ballonhüllen.
    »Das war allerdings eine verdammt schnelle Reise«, sagte Louis.
    Der Tagesanbruch raste mit 770 Meilen pro Sekunde heran. Das Bild versank in Helligkeit, dann fuhren die Filter hoch, und die wahren Farben wurden sichtbar.
    »Sie besitzen ein eigenes Web-Auge«, erinnerte Akolyth die anderen.
    Der Hinterste öffnete ein Fraktalfenster direkt neben dem der Sonde – inzwischen waren es vier. Jetzt blickten sie über den Bug des Prärieschoners.
    Louis erblickte Rote Herder in hübschen, grau-weiß gestreiften Pelzen. Nur die roten Hände sahen aus langen lockeren Ärmeln hervor, flache Nasen und dunkle Augen waren tief in Kapuzen verhüllt – aber wer konnten sie sonst sein außer den furchtlosen Vampirjägern? Einige größere Pelzgestalten gehörten wahrscheinlich zum Schüttbergvolk. Sie besaßen breite Hände mit dicken Stummelfingern. Die Gesichter unter den Kapuzen waren silbergrau, genau wie die Hände.
    Atemluft kondensierte zu dichtem Nebel, während sie angestrengt arbeiteten. Rote und braune Hände packten den verschwommenen Rand des Web-Auges, und das Bild begann zu wackeln.
    »Die Sonde wird weit weg sein, bevor wir langsam genug geworden sind«, sagte der Hinterste. »Soll ich vielleicht umdrehen, damit wir einen zweiten Blick auf das Dorf werfen können?«
    »Warum?« fragte Bram. »Wir haben doch unsere Kamera dort. Hinterster, wir nähern uns dem einen Ende des Randwalltransportsystems, und wir werden möglicherweise beobachtet. Bring die Sonde über den Rand, wenn möglich.«
    »Aye aye. Zwölf Minuten.«
    Die Sonde flog nun im hellen Tageslicht. Sie ließ das Dorf weit hinter sich. Das gestohlene Web-Auge bewegte sich ruckhaft ungleichmäßig, als es über in den Stein gehauene Steige und Treppen getragen wurde. Fenster überlagerten Fenster.
    »Wo warst du …?« erkundigte sich Bram an Louis gewandt.
    »Einen Druckanzug sollte man überprüfen und auffüllen …«
    »Ja. Berichte.«
    »… bevor man sich in ein Vakuum begibt …«
    »Du benutzt eine Checkliste. Ich benutze meinen Verstand.«
    »Dein erster Fehler wird eine bleibende Erinnerung abgeben.«
    »Berichte.«
    »Ich habe keine Ahnung von Puppenspieler-Druckanzügen. Unsere werden uns zwei Falans am Leben halten. Ich habe sämtliche Reservoirs aufgefüllt und alle Batterien nachgeladen. Der Hinterste hat noch sechs unbenutzte Stepperscheiben, und wir können einiges von dem recyclen, was wir im Augenblick benutzen. Wir können überall Web-Augen aussprayen. Es gibt keine Waffen mehr im Landerdock. Ich schätze, du hast sie woanders verstaut. Du entscheidest, welche Ausrüstung wir tragen. Jedenfalls haben wir alles überprüft, dessen wir habhaft werden konnten.«
    Bram schwieg.
    Das Web-Auge im Krähennest der Hidden Patriarch zeigte keinerlei Veränderung. Der Hinterste pfiff/trällerte, und das Fenster wurde dunkel. Die Treibstoffsonde glitt an einem Randwall entlang, der in Violett getaucht war. Das nächste Fenster bewegte sich schwankend bergab über einen Pfad, der inzwischen kein Felsensteig mehr war, auf rechteckige Schneeflächen zu.
    »Du warst am Sterben«, sagte der Hinterste.
    »Hast du gesehen … nein, vergiß es«, erwiderte Louis. »Zeig mir die medizinische Diagnose.«
    Der Puppenspieler klingelte/läutete. Louis Wus medizinische Diagnose erschien in der Luft und blockierte teilweise die beiden verbliebenen Fenster. »Da. Es ist alles in Interspeak.«
    Chemische … größere Umstrukturierung … Divertikulose … tanj! »Man gewöhnt sich an alles, was das Alter aus einem macht, Hinterster. Alte Leute pflegten früher zu sagen: ›Wenn du eines Morgens aufwachst, und dir tut überhaupt nichts mehr weh, dann ist es ein Zeichen, daß du in der Nacht gestorben bist.‹«
    »Ich finde das nicht lustig.«
    »Selbst ein Idiot weiß, daß etwas nicht in Ordnung sein kann, wenn er morgens beim Pinkeln plötzlich Gasblasen in seinem Urin findet.«
    »Ich fand es ungehörig, dich dabei zu beobachten.«
    »Ich bin sehr erleichtert. Trotzdem, wäre es dir aufgefallen?« Louis las weiter. »Divertikulose … das sind kleine Ausstülpungen im Darm … in meinem Darm. Divertikel können einem das Leben auf die verschiedenste Art und Weise schwer machen. Meine scheinen sich bis zu meiner Blase vorgearbeitet zu haben. Dann entzündete sich die Blasenwand und brach, was eine Verbindung zwischen meiner Blase und dem Darm entstehen ließ. Eine Fistel.«
    »Was hast du denn geglaubt?«
    »Ich hatte das Medikit. Ich nahm

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