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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Augenblick später befand er sich im All. Der Horizont bestand zur einen Hälfte aus Sternen, zur anderen war er schwarz.
    Silbernes fraktales Geflecht unter seinen Füßen und Sterne, die hindurchschimmerten.
    Es war wunderschön.
    Louis blickte zu beiden Seiten am Schienenstrang der Maglevbahn entlang. Es schien alles friedlich. Nichts regte sich.
    Ein silbernes Spitzengeflecht. Wo hatte er diese Art von fraktalem Muster schon gesehen? Er hatte eigentlich erwartet, daß die Schienenkonstruktion massiv war, aber man sah die Sterne durch das Geflecht hindurchschimmern.
    Ha! Es war die Himmelsleiter, der alte Orbitalaufzug, den sie zu Hause benutzten, um Güter zwischen Erde und Mond hin und her zu transportieren. Die fraktale Konstruktion verteilte die Belastungen besser. Aber dafür war jetzt keine Zeit …
    »Bram, Hinterster! Die Maglevbahn ist ein Flechtwerk. Könnt ihr es sehen? Wenn ich den Sprayer bei mir hätte, würde ich jetzt ein Web-Auge aufsprayen. Wir könnten das Geflecht durchdringen und sehen, was auch immer sich im Schatten der Ringwelt zu verbergen sucht.«
    Sie würden es in fünfeinhalb Minuten hören, vorher nicht. Die Hot Needle of Inquiry war fünfeinhalb Lichtminuten entfernt.
    Ein Tintenklecks zog sich über eine Kante und kam auf Louis zu … eine unförmige Gestalt wie ein schwarz angemalter Sack Kartoffeln. In der Linken hielt sie zwanglos eine schußbereite Waffe.
    Louis betätigte den Hebel, der die Plattform aufsteigen ließ.
    Nichts geschah. Unter ihm befand sich eine Maglev-Schiene, doch der Magnetismus war nicht stark genug, um die Palette anzuheben.
    »Ich blicke direkt in die Mündung einer ARM-Waffe«, sagte Louis. Sie würden ihn empfangen und konnten sich den Rest zusammenreimen. Truppen der ARM mußten auf einem Raumhafensims gelandet und Protektoren in die Arme gelaufen sein.
    Wie aktiviert man eine Stepperscheibe, ohne sie vorher zu verlassen? Ich bin längst tot, wenn die anderen das hier alles hören. Ich hätte ein Orchester mitnehmen sollen … oder eine Aufzeichnung des Befehls.
    Der mörderische Protektor musterte Louis mit einem Blick, als würde ihm der Ring gehören. Er – sie – Anne war eine schlanke Gestalt in einem aufgeblasenen Druckanzug, der für jemand größeren und viel breiteren gedacht war.
    Tief liegende Augen spähten über winzige Displays am Kinn.
     
    Louis entmaterialisierte und stürzte kopfüber durch rotes Licht nach unten.
    Ringsum war roter Fels, und unter seinem Kopf Hunderte von Fuß glatter Lava, die zäh nach unten strömte. Die Frachtpaletten schossen in die Höhe, und Louis hing mit dem Kopf nach unten über rotem Fels. Er spürte, wie sich die Sicherheitsleine löste, und im gleichen Augenblick drehte sich die Palette in aufrechte Lage.
    In Louis’ Schädel drehte sich alles. Sein Gleichgewichtssinn rebellierte, genau wie sein Magen. Sekunden vergingen, bevor er wieder scharf sehen konnte.
    Keine Marsianer in der Nähe.
    Er schwebte über einem glasigen Hang aus Lava, der sich tausend Fuß fast senkrecht nach unten erstreckte, bevor er wie eine Skischanze in die Horizontale überging. Unten am Fuß des Hangs erspähte er einen orangefarbenen Körper: Akolyth in seinem transparenten Raumanzug. Vielleicht hatte er den Sturz sogar überlebt … oder auch nicht.
    Louis wurde klar, daß er keinen Überfall der Marsianer befürchten mußte.
    Dieses Mal hatten sie die Stepperscheibe des Hintersten mit der Oberseite nach unten auf der Unterseite der höchsten vorspringenden Klippe montiert, die sie finden konnten. Dann war der Plasmastrahl, der die Treibstoffsonde des Hintersten zerstört hatte, durch die Scheibe geströmt und hatte alles geröstet, was sich darunter aufgehalten und beobachtet hatte. Der Hang unterhalb der Klippe war geschmolzen und hatte eine glatte Rutsche gebildet.
    Louis landete die Frachtpaletten, löste die Leine und sprang ab.
    Akolyth lag merkwürdig verdreht auf heißem rotem Fels.
    Louis schob die Schulter unter den Kzin. Nicht weit genug. Er zog und zerrte, um unter den schweren Körper zu kommen. Akolyth war eine einzige leblose Masse. Louis spürte, wie sich gebrochene Rippen gegeneinander verschoben.
    Marsgravitation wäre ihm jetzt sehr gelegen gekommen.
    Er spannte die Muskeln in seinen Oberschenkeln, drückte Knie und Rücken durch, grunzte und hob den Kzin an. Einen fast ausgewachsenen männlichen Kzin mitsamt Druckanzug und voller Ausrüstung! Er schaffte es mit Mühe und Not, ihn auf die Frachtpalette zu

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