Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
du das gehört, Louis?« erkundigte sich Bram.
    »Zum Teil. Gute Schau, Hinterster. Aber du brauchst eine bessere Maske.«
    »Louis Wu ist Vashnesht. Ein Zauberer. Er bleibt unsichtbar«, erwiderte der Hinterste. »Seine seltsamen Diener sprechen für ihn.«
    »Stet. Wer ist Wisper?«
    »Anne ist Wisper«, erklärte Bram. »Ich habe die Bänder mit den Aufzeichnungen gesehen, auf denen Wisper den Roten führt. Sie nutzte die Mission des Nachtvolks, um ihren Weg zu tarnen.«
    »›Wisper‹ paßt jedenfalls zu ihr«, sagte Louis.
    Der Hinterste wandte sich vom Fenster ab. »Louis, was meinst du? Wo steckt Wisper jetzt? Wird sie eingreifen?«
    Louis beobachtete die Hominiden im Fenster. Er hatte nicht genug Narkotika im Kreislauf, um das Bewußtsein völlig zu verlieren. »Bram, du bist der einzige, der vielleicht erraten kann, was sie vorhat.«
    »Ja.«
    »Ich bin zu groggy zum Denken. Ich glaube, ich will meine Stimme zurück haben.«
    »Wie du wünschst«, sagte der Puppenspieler.
     
    Warvia häutete das Gwill mit einem Messer. »Rote Herder brauchen frisch getötete Beute als Nahrung«, erklärte Tegger. »Vielleicht wird euch vom Zusehen übel.«
    Warvia riß das Gwill in zwei Teile und reichte einen davon ihrem Gefährten. Sie aßen. Das Schüttberglerpärchen schien fasziniert und angewidert zugleich. Tegger überlegte, warum sie noch immer da waren, jetzt, wo das Fenster wieder nur noch ein bronzefarbenes Spinnennetz war.
    Knochen. Mehr war nicht übrig. Tegger blickte Barraye fragend an, und er zeigte auf einen Behälter.
    »Tegga, Waawiaah, wir haben bemerkt, daß ihr erst von Rishathra gesprochen habt, als ihr unter unsere Felle sehen konntet«, sagte Jennawil.
    Aha.
    »Unsere Leute paaren sich nur einmal, und das ist für das ganze Leben«, erklärte Warvia und sah ihren Gefährten an. Eine wortlose Botschaft wechselte zwischen ihnen, und sie fügte hinzu: »Etwas ist mit uns beiden geschehen und hat uns verändert. Aber wir brauchen Rishathra nicht. Was sich geändert hat ist lediglich, daß wir jetzt eine Wahl haben.«
    Tegger hatte darüber nachgedacht. »Barraye, Jennawil – es gibt keine Geschichten über Rote Herder, die Rishathra ausüben. Was, wenn eure sprechenden Spiegel die Geschichte über das gesamte Flachland verbreiten? Wo könnten wir noch leben? Wer würde sich mit unseren Kindern paaren wollen?«
    Die Schüttbergler blickten sich an.
    »Ich habt das Nachtvolk gesehen, Jennawil«, sagte Warvia. »Was, wenn sie erfahren, daß ihr Rishathra mit rothäutigen Besuchern aus der Ebene begangen habt? Was wird das Nachtvolk dann erwarten?«
    Barraye nickte. »Sie würden ebenfalls mit uns Rishathra ausüben wollen. Wie neugierig sind wir, meine Gefährtin?«
    Sie schlug ihm leicht und mit der flachen Hand auf die massive Schulter. Beide lachten. Tegger vermutete, daß es ein Nein bedeuten sollte. »Es ist nicht nur ihre Gestalt. Sie stinken.«
    Barraye streichelte seiner Gefährtin beruhigend über den Leib. »Nun«, sagte er. »Dann müssen wir eben noch ein weiteres Geheimnis hüten.«
     
    Eine amüsante Angelegenheit. Louis beobachtete die Szenerie in verschwiegener Lüsternheit. Eine Show wie diese wäre im Pay-TV auf jedem Planeten des Bekannten Weltraums ein Riesenerfolg, dachte er. Und natürlich wurde alles aufgezeichnet, was das Web-Auge empfing … welche Sinneseindrücke zeichnete es eigentlich auf? Jedenfalls nicht nur visuell und audio. Geruch? Radar für ein besseres Raumgefühl?
    Irgendwann während dieser Überlegungen fiel er in Schlaf.
    Stunden später, wie es ihm schien, wachte er wieder auf und starrte erstaunt auf sein Ebenbild, das über ihm aufragte.
    Nein, nicht sein Ebenbild. Sein Druckanzug. Eckig wie gebrochene Knochen an Stellen, die bei Menschen glatt gewesen wären. Bram schob den Helm in den Nacken und erkundigte sich: »Wie fühlst du dich?«
    »Mir tut alles weh.« Das Medikit verabreichte ihm Infusionen, doch er spürte, daß der Schmerz nur auf eine Gelegenheit zum Aufflackern wartete.
    »Zwei Rippen waren verrutscht. Ich habe sie gerichtet. Keine Knochenbrüche. Du hast deine Muskeln überanstrengt. Deine Bänder sind überdehnt, dein Damm gerissen und eine Bandscheibe war verrutscht, die ich wieder eingerenkt habe. Du wirst von ganz allein mit Hilfe des Medikits wieder gesund.«
    »Warum trägst du meinen Druckanzug?«
    »Aus strategischen Gründen.«
    »Zu kompliziert für meinen winzigen Intellekt? In Ordnung, Bram. Du wirst bemerkt haben, daß wir keine

Weitere Kostenlose Bücher