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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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schmal. Die Sonde stieg noch ein paar hundert Fuß höher, dann überquerte sie die gewaltige Mauer. Ein Stoß aus dem Fusionsantrieb hielt ihren Rücksturz auf und brachte sie auf Kurs ins schattige Schwarz an der Rückseite einer Mauer, die bis in den Himmel zu reichen schien.
    Die Sonde wurde langsamer. Schwebte an Ort und Stelle. Dann spuckte sie etwas aus.
    Ein fraktales Fenster legte sich über die anderen bereits geöffneten. Es zeigte die Sonde, die auf einer indigofarbenen Flamme schwebte. Dann drehte die Sonde ab, und im Fenster waren nur noch Sterne sichtbar.
    »Ich werde ein Web-Auge unterhalb des Randwalls plazieren«, sagte der Hinterste.
    »Wir brauchen eins auf der Unterseite. Setz dort eins hin«, befahl Bram.
    »Aye, aye«, sagte der Hinterste. Doch er unternahm nichts.
    »Hinterster!«
    »Die Sonde hat bereits ihre Befehle. Motoren aus. Rotation. Ich will eine Rundumsicht.«
    Die Sonde drehte sich im Fallen. Das Bild im Fenster drehte sich mit: der Randwall, die grelle Sonne, Sterne … ein silberner Faden schimmerte vor dem sternenübersäten Schwarz des Weltraums unter der fallenden Sonde.
    »Das da!« sagte Louis. »Siehst du es? Du mußt die Antriebe zünden, oder wir werden es treffen.«
    »Antriebe, aye, aye«, sagte der Hinterste. Ein Akkord aus Holzblasinstrumenten. Dann: »Was ist das?«
    »Jedenfalls kein Raumhafensims. Dazu ist es zu schmal.«
    Sie warteten die Verzögerung der lichtschnellen Signale ab.
    Der silberne Faden wurde größer und deutlicher. Jetzt schien er ein silbernes Band aus lauter Gliedern zu sein, wie ein Regenwurm. Elf Minuten …
    Die Rotation hörte auf. Die fraktalen Fenster erzitterten; die Sonde beschleunigte. Gestreutes Röntgenlicht flammte auf.
    Im Holofenster hell wie eine Nova.
    Louis schlug die Hände vors Gesicht. Er hörte Musik wie aus der Hölle, dann eine Stimme bar jeden menschlichen Charakters: »Mein Treibstoffsammler ist zerstört!«
    Brams Stimme blieb kühl.
    »Meine Sorge gilt mehr dem Feind, der auf uns gefeuert hat.«
    »Man hat uns herausgefordert! Gebt mir eine Waffe und schickt mich hindurch!« Ein wildes Fauchen, voll blinder Wut. Akolyths Vorstellung von einem Ablenkungsmanöver? Oder sind wir zusammen mit einem verrückten Kzin eingesperrt?
    »Laß mich in meine Kabine zurück«, flehte der Hinterste. »Ich muß sehen, was noch funktionsfähig ist.«
    »Was soll noch funktionsfähig sein? Deine Sonde ist zerstört worden. Man hat uns angegriffen. Wir sind entdeckt. Könnte ein Angreifer so rasch reagieren, oder war es ein Protektor?«
    »Wenigstens die Stepperscheibe sollte sicher sein.«
    Louis öffnete die Augen. »Wieso das?«
    »Ich bin schließlich kein Dummkopf«, plärrte der Puppenspieler. »Ich habe eine Transitionsverbindung geöffnet, als die Sonde den Randwall überquerte. Egal, ob Plasmastrahl, kinetische Waffen oder was auch immer, es ist geradewegs hindurchgegangen.«
    »Hindurch wohin?« Louis blinzelte. Er sah noch immer Sterne vor den Augen.
    »Ich habe sie mit der Scheibe auf dem Mons Olympus verbunden.«
    Louis mußte lachen. Es war wahrscheinlich zu viel erhofft, daß die Marsianer gerade in dem Augenblick damit beschäftigt waren, ihnen eine neue Falle zu stellen, in dem die Stepperscheibe einen Strahl sonnenheißen Plasmas über sie ausspuckte, aber der Einfall des Hintersten …
    Schwere Klauen legten sich auf Louis’ Schultern. Der Geruch von warmem rohem Fleisch blies ihm ins Gesicht: »Wir befinden uns im Krieg, Louis! Das ist nicht die Zeit für Ablenkungen!«
    Ablenkungen. Stet. »Akolyth, geh und zieh deinen Druckanzug über. Bring mir meinen Anzug mit, und einen Web-Augen-Sprayer. Außerdem meinen Stapel Antigravpaletten, wo auch immer Bram ihn … Bram?«
    »Im Speisesaal an Bord der Hidden Patriarch«, sagte Bram.
    »Hinterster, schick ihn zuerst dorthin. Bram, gib ihm Waffen. Falls wir eine funktionierende Stepperscheibe beim Wrack der Sonde haben, dann sollten wir sie gefälligst auch benutzen!«
    »Geh!« befahl Bram.
    Der Hinterste rasselte/klingelte/gongte. Akolyth trat auf die Scheibe und war verschwunden. Der Hinterste trat auf die Stelle, wo der schwere Granitblock gelegen hatte, und war ebenfalls verschwunden. Er kam in seiner Kabine wieder hervor, und seine Mundwerkzeuge leckten über etwas, das aussah wie ein Alienschachspiel, aber wahrscheinlich eine Art virtueller Tastatur darstellte. Einer seiner beiden Köpfe hob sich und sagte: »Wir haben eine Verbindung. Die Stepperscheibe arbeitet

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