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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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getroffen. Vor dreißig Falans haben die Roten mit uns Frieden geschlossen, und wir teilten unsere Reviere auf. Vor vierundzwanzig Falans trafen wir uns mit den Roten und dem Seevolk, um unsere Karten auszutauschen. Wir alle lernten neue Dinge über bis dahin unbekannte Länder. Aber die anderen fanden unser Volk ungehörig groß gewachsen.«
    Eine Gegenerklärung hätte ihr niemand geglaubt. Also schwieg Valavirgilin und faßte den Grasriesen freundschaftlich am Ellbogen. Sie hatte auf die Geräusche von Ghoulen in der Nacht gelauscht, doch die einzigen Laute stammten vom Regen.
    Die Wolkendecke hatte sich völlig geschlossen. Es war stockdunkel.
    Einer der männlichen Gleaner fragte: »Sollen wir nichts weiter tun als warten? Empfinden die Ghoule das als höflich?«
    Manack, oder nicht? Das Haar am Hals dichter, als wäre er das Alpha-Männchen und Silack ein Beta. Bei zahlreichen Hominidenspezies übernahm ein Männchen den größten Teil der Pflichten; Valavirgilin wußte nicht, ob es sich bei den Gleanern genauso verhielt.
    »Wir sind hier, Manack«, sagte sie. »In ihrem Lebensraum. Vielleicht siehst du es so: Wir sind gekommen, um die Herren der Nacht zu unterhalten. Hast du Lust auf Rishathra?« Zu Beedj gewandt fügte sie rasch hinzu: »Beedj, das hat mit der Größe zu tun, es macht mich weiter … Ich schätze, Whand wird als erster mit Moonwa gehen …« Obwohl Kay und Perilack, wie sie bemerkte, nicht länger über das Geschäft sprachen. Philosophien waren eben verschieden.
     
    Rishathra mit einem Gleanermann war kaum mehr als ein Vorspiel.
    Rishathra mit dem Thronerben des Thurl war wieder etwas anderes.
    Es war nicht unangenehm. Er war groß. Er war sehr eifrig. Er war sehr stolz auf seine Selbstbeherrschung, obwohl er sich kaum unter Kontrolle halten konnte. Er war sehr groß.
    Kaywerbrimmis genoß eine wundervolle Nacht. Jedenfalls schien es so. Jetzt teilte er ein Geheimnis mit Moonwa. Ein guter Händler, dieser Kaywerbrimmis. Ganz allgemein ein guter Mann. Vala behielt ihn im Auge.
    Sie hatten sich gepaart. Vala konnte die Erinnerung daran nicht abstreifen.
    Vielleicht war es besser, wenn sie es gar nicht erst versuchte. Es war eine gute Einstellung für eine Rishathra-Party.
    Trotzdem.
    Paarung ist eine Frage der Ordnung. Äonen der Evolution haben das Paarungsverhalten vieler Hominidenspezies geformt: Annäherung, Gerüche, Haltungen und Gesten, visuelle und taktile Andeutungen. Kultur verfeinert weiter: Tänze, Cliquen, Stile, erlaubte Worte und Phrasen.
    Doch den Sex außerhalb der eigenen Art läßt die Evolution unangetastet. Rishathra ist immer eine Kunstform. Wo Körperformen nicht zusammenpassen, finden sich vielleicht andere Möglichkeiten. Wer nicht teilnehmen kann, mag zusehen, kann zotige Ratschläge erteilen …
    Konnte Wache stehen, was das anging, während Körper oder Geist eines Händlers sich ausruhte.
    Die Nacht war beinahe lautlos, und doch – nicht jedes Flüstern stammte vom Wind. Ghoule trieben sich dort draußen herum. Es war ihre Pflicht. Doch falls sie aus irgendeinem Grund das leichenübersäte Schlachtfeld nicht erreicht hatten, dann konnten die Geräusche genauso gut von Vampiren stammen.
    Vala setzte sich auf einen drei Fuß hohen Hocker, der stabil genug war für einen Grasriesen. Die Nacht war warm genug, um nackt zu sein – vielleicht lag es auch an Vala selbst –, doch auf dem Rücken trug sie geladene Pistolen. Vor ihr war eine Wand aus Regen und wenig sonst zu sehen. Hinter ihrem Rücken war für den Augenblick jedes Vergnügen erstorben.
    »Die Grasriesen und wir«, erzählte einer der Gleaner, »wir lieben einander. Wir Gleaner sind mehr als Parasiten. Wo früher Spiegelblumenwälder standen, leben heute Pflanzenfresser, Beute und Nahrung genug für uns. Wir stöbern vor den Leuten des Thurl im Gras. Wir sondieren, wir führen, wir versorgen sie mit Karten.«
    Manack wieder. Er war ein wenig zu klein, um selbst einer Frau der Maschinenleute gefällig zu sein, und unerfahren obendrein, doch er war lernfähig. Für einige war die richtige Einstellung leicht zu finden. Andere lernten sie niemals.
    Paarung hat Konsequenzen. Die Antwort eines Hominiden auf Paarung ist keine des Verstandes. Rishathra zieht keine Konsequenzen nach sich, und der Verstand behält die Oberhand. Verlegenheit ist unangebracht. Gemeinsames Lachen ist immer möglich. Rishathra ist Unterhaltung und Diplomatie und Freundschaft und das Wissen, daß die Waffen griffbereit im Dunkeln

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