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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Schraubzwinge umklammert hatte. Wie lange hörte er nun schon diesen Vampirgesang? Das Licht verlosch, und jetzt erblickte Tegger ein dreieckiges Gesicht, das sehnsüchtig zu ihm hereinsah.
    Ein Tier. Ein Gehirn, das nur halb so groß war wie das Teggers. Wenn es herausfand, was eine Tür war, dann war Tegger tot. Doch die wirkliche Gefahr, das wußte er, war ein Geruch, der ihn dazu gebracht hätte, die Tür selbst aufzureißen. »Wisper!« rief er.
    Das Vampirweibchen schreckte zurück. Einen Augenblick nur, dann antwortete es mit seinem Lied.
    Mit aller Kraft hämmerte Tegger die Faust gegen die kleinere der beiden Türen. Schmerz durchzuckte ihn, doch die Tür sprang auf. Das Abteil dahinter war nicht besonders groß, doch Tegger fand, was er brauchte: Ein dickes Buch voller dünner trockener Blätter, die brannten.
    Das Vampirweibchen – die Weibchen – scheuten vor dem plötzlichen Licht zurück. Zwei Weibchen, und gerade hatte sich ein Männchen hinzugesellt, balancierten über ihm auf der durchsichtigen Kanzel. Sie warteten.
    Tegger hielt ein brennendes Blatt in das Abteil: Das Buch – es war ein dickes Buch voller Landkarten –, eine Papiertüte, gefüllt mit trockenem Schimmel, und ein seltsam geformter Dolch. Sonst nichts.
    Tegger nahm den Dolch an sich.
    Dann schlug er die zweite Tür ein. Es schmerzte, doch auch diese Tür gab nach.
    Die Nische dahinter war nicht tiefer als ein Fingerglied. Sie war übersät mit einem Gewirr rätselhafter winziger Knöpfe. Die Eingeweide einer Städtebauermaschine, dachte Tegger. Er suchte nach silbernen Drähten, die die winzigen Knöpfe miteinander verbanden. Man hatte ihm erzählt, daß die Drähte es waren, in denen sich die »Energie« befand. Zu seiner Enttäuschung fand er keine.
    Mit den Fingerspitzen berührte er zwei der seltsamen Knöpfe gleichzeitig.
    Die Muskeln in seinen Armen verkrampften sich ruckartig und schleuderten ihn in den Sitz zurück, in dem das Skelett des Piloten lag. Einen Augenblick lang vergaß Tegger zu atmen.
    Fühlten sich die Blitze der Städtebauer etwa so an? Energie! Aber sie würde ihn töten.
    Tegger steckte ein weiteres Blatt an und hielt es vor die Nische.
    Einige der Knöpfe waren durch dünne Linien aus Staub miteinander verbunden. Seine Berührung hatte die restlichen Linien zerstört.
    Es war, als hätte jemand in Teggers Verstand einen Schalter umgelegt. Er zog Valavirgilins Tuch hervor. Der merkwürdige Dolch besaß keine Klinge, und seine Spitze war stumpf. Er benutzte die vollkommen stumpfe Schneide seines Schwerts, um einen schmalen Stoffstreifen abzuschneiden.
    Er würde den Streifen auf eine dieser staubigen Linien legen.
    Hastig warf er den Stoffstreifen aus Valavirgilins Tuch über die beiden winzigen Knöpfe am Ende der Linie. Energie raste durch seinen Arm und ließ ihn für den Bruchteil eine Sekunde zusammenzucken.
    Der Vampirgeruch … er konnte nicht auf ewig dagegen ankämpfen. Im Augenblick ging es noch. Er kämpfte gegen die Vampire, die sich in seinen Verstand sangen. Er starrte sie an und versuchte nachzudenken.
    Ein Handschuh? Er zog sein Handtuch hervor und versuchte, den Streifen durch den Stoff hindurch anzufassen. Es ging nicht. Doch er konnte den merkwürdigen Dolch halten. Er konnte den Streifen von Valavirgilins Stoff in die Nische fallen lassen und ihn mit der Spitze des Dolchs hin und her schieben, bis zwei der Knöpfe miteinander verbunden waren.
    Er sah nicht, woher die plötzliche Helligkeit kam; sie kam von außerhalb der Kabine. Die drei Vampire leuchteten plötzlich auf wie Sonnen. Sie kreischten und versuchten, dem Licht zu entkommen. Die beiden Weibchen rutschten aus und glitten die Schräge hinunter; das Männchen sprang über den Rand der Transportplattform.
    Noch immer drang der Widerschein von Licht durch das Kanzelglas. Tegger benötigte kein Feuer mehr.
    Er ließ den ersten Streifen an Ort und Stelle und schnitt einen zweiten aus Valavirgilins Stoff, um damit zu experimentieren. Seine Zähne schmerzten, so fest hatte er die Kiefer zusammengebissen. Tegger hörte sein eigenes Wimmern, und ihm wurde bewußt, wie sehr er sich danach sehnte, aus dieser Tür zu springen und den beiden Vampirweibchen in den Schlamm zu folgen. Aber Warvia, Warvia, ich habe es geschafft! Ich habe die Blitze zum Fließen gebracht, Warvia!
    Bisher hatte er nichts weiter als Licht. Warum?
    Vielleicht, so überlegte er, war Licht noch der einfachste Teil der Städtebauertechnologie. Der Teil, der am

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