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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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es verrückt sei, ein Feuer anzuzünden. Hominiden benutzten Feuer. Vampire, ganz gleich, wie dumm sie waren, würden wissen, daß sie nach Feuer Ausschau halten mußten. Trotzdem, die Frage ließ Tegger nicht los.
    Er trocknete sein Gesicht ab und legte das Handtuch gerade rechtzeitig beiseite, um sechs Vampire zu sehen, die über den Schlamm auf ihn zugerannt kamen.
    Sie sangen nicht. Sie warfen sich nicht in Positur, versuchten nicht, ihn mit ihren Körpern zu locken. Sie kamen rasch heran. Tegger riß sein Schwert hoch.
    Ein Schwert machte ihnen keine Angst. Sie rannten, einer schneller als der andere, schwärmten ein wenig aus und griffen gemeinsam an. Tegger rannte nach links und schlug zu, einmal, zweimal. Zwei der Angreifer wichen verwundet zurück. Zwei außer Gefecht, dachte Tegger, doch er war zu beschäftigt, um hinzusehen. Die restlichen vier hatten ihn umzingelt.
    Er hielt seine Position und wirbelte mit waagerecht gehaltener Waffe herum. Er hatte dieses Spiel als Kind mit Stöcken gespielt, zusammen mit seinen Freunden. Ihre Eltern hatten so gegen die Grasriesen gekämpft.
    Die beiden Verwundeten krochen das Ufer hinauf in Richtung Schattennest davon. Die restlichen vier, drei Männchen und ein Weibchen, umkreisten Tegger.
    Tegger hatte nicht gewußt – keiner der Vampirjäger hatte gewußt –, daß Vampire sich nicht die Mühe machten, ihre Beute zu locken, zu singen oder Duft einzusetzen, wenn sie zahlenmäßig hoch überlegen waren. Sie griffen geradeheraus an.
    Tegger mußte die Schoner erreichen, falls er überlebte. Er mußte die anderen warnen. Selbst dann, wenn es bedeutete, Warvia wiederzusehen. Warvia.
    Die Vampire schienen es nicht eilig zu haben. Sie hatten auch keinen Grund dazu. Nach und nach kamen weitere aus dem Schattennest herab. Noch mehr würden aus den Gebieten hinter den Bergen kommen. Dunkelheit senkte sich herab.
    »Wisper!« schrie Tegger. »Du mußt mich verstecken!«
    Keine Antwort. Der Regen hatte aufgehört. Tegger stand auf einer großen freien Fläche. Diesmal gab es wirklich keine Möglichkeit, wie der Wegegeist sich hätte verbergen können.
    Der Geruch! Er war nicht stark, doch er stieg Tegger zu Kopf und drohte ihn zu benebeln. Er erinnerte sich an das Vampirweibchen, das er getötet hatte. Getötet, weil es nicht Warvia gewesen war. Sein Verstand schwand, und es gab keinen Grund für ihn, länger zu warten.
    Die Frau breitete die Arme aus, verlockend, verführerisch.
    Tegger sprang zurück, wirbelte herum, schwang das Schwert. Ja! Die Männchen kamen von hinten, hatten sich herangeschlichen, während sie seinen Verstand zu trüben versuchte. Teggers Klinge fuhr über die Augen der Männchen – das zweite verfehlte er –, kam zurück und durchstach mit einer ökonomischen Bewegung dessen Kehle. Dann stieß Tegger blind in die Richtung, wo die Frau gestanden hatte. Sie krachte gegen ihn, und das Schwert fuhr bis zum Heft in ihren Leib. Tegger verlor das Gleichgewicht. Die Zähne des Weibchens schnappten nach seinem Oberarm. Er stieß sie mit einer Hand von sich. Tegger hörte sich schreien.
    Eins der Männchen kroch sterbend davon. Es zog eine dicke Blutspur hinter sich her. Eines schien geblendet. Das dritte wischte sich Blut aus dem Gesicht und erblickte Tegger, als dieser die Hände nach ihm ausstreckte. Tegger bekam seinen Gegner an der Kehle zu packen und drückte zu, und sein Gewicht preßte den Vampir in den Schlamm.
    Der Rest versank im Nebel. Das Männchen packte Tegger bei den Schultern und versuchte, ihn zu beißen. Tegger schüttelte es wie eine Ratte, während er es unbarmherzig strangulierte. Das Weibchen hatte fast den Fluß erreicht, als Tegger bei ihm war und ihr das Schwert aus dem Leib riß. Er kam einem Vampir zu nahe, den er für tot gehalten hatte, und spürte, wie sich spitze Zähne in seinen Knöchel gruben. Tegger stieß mit dem Schwert zu und rannte weiter. Das geblendete Männchen griff erneut an. Es folgte seinem Geruchssinn. Es erforderte drei Hiebe mit der inzwischen stumpfen Klinge, um ihm den Kopf abzutrennen. Tegger hörte sich schnaufen. Er klang wie ein krankes Rind.
    Im wabernden Nebel sah er weitere Vampire, die sich vom Schattennest her näherten.
    Der Rucksack! Vergiß deinen Rucksack nicht! Gut. Wohin jetzt?
    »Wisper! Versteck mich!«
    Wisper sprach, doch diesmal war es kein Flüstern. »Los, lauf zu mir!« Die Stimme klang wie ein Peitschenknall, und sie kam von einem guten Stück weiter flußabwärts, direkt aus der

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