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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Richtung, wo das Schattennest lag.
    Tegger rannte los. Er war keine hundert Schritte weit gekommen, als die Stimme sich erneut meldete. Sie war nun viel näher. »In den Fluß hinaus, schnell!«
    Tegger schwenkte nach links, auf die Stimme zu. Was war das, dort draußen? Durch den Regen und die Dunkelheit hindurch erblickte er einen Schatten im Nebel, einen Schatten, der zu groß war für einen Körper. Und einen dunklen Streifen im Wasser – eine Insel?
    Vampire konnten nicht schwimmen, das Flußvolk hätte es gewußt. Tegger war in der Prärie aufgewachsen; er hatte nie schwimmen gelernt.
    Das Wasser war knöcheltief, dann knietief … er verharrte einen Augenblick, um sich den Rucksack auf den Rücken zu schnallen. Kein Kilt. Er hatte ihn zurückgelassen. Das Schwert: In die Scheide auf dem Rücken, unter dem Rucksack. Die Hände würde er zum Schwimmen benötigen, falls alle Hominiden wie Rooballabl schwammen – falls Rote überhaupt schwimmen konnten. Tegger stapfte weiter. Knietief, hüfttief … unvermittelt wurde das Wasser wieder flacher.
    »Hierher«, rief Wisper von weitem. »Zum flußabwärts gelegenen Ende!«
    Tegger hatte einen dreißig Schritt breiten Nebenarm hüfttiefen Wassers durchquert und stand nun auf einem flachen Stück Schlamm, das den Namen Insel nicht verdiente. Am Ufer drängten sich mehr und mehr Vampire. Erst einer, dann noch einer schritten vorsichtig ins Wasser. Sie näherten sich Tegger.
    Er wandte sich flußabwärts und rannte los, über Schlamm und unter einem Schatten, der zu groß und zu dunkel war, um etwas anderes als ein Muster im Nebel zu sein.
    Er überlegte, ob Vampire kämpfen konnten, während sie im Wasser standen. Vielleicht war das hier wirklich der beste Ort, um sich zu stellen.
    Tegger hatte keine Angst vorm Sterben. Ich habe ein Vampirweibchen getötet, weil es nicht Warvia war, sagte er sich. Aber als er die sechs getötet hatte, da war es ein Gefühl gewesen, als hätte er Warvia immer und immer wieder umgebracht, umgebracht für das, was sie in jener Nacht getan hatte, und er hatte dieses Gefühl zutiefst genossen.
    Wenn er noch mehr Vampire tötete, würde Warvia vielleicht endlich aus seinem Kopf verschwinden.
    Während Tegger über den Schlamm rannte, veränderte der monströse Schatten seine Gestalt. Er war zu starr. Massiv. Plötzlich ragte er neben Tegger auf. Er schlug mit dem Schwert zu und traf etwas. Teggers Faust streifte daran entlang.
    Es war kein Muster im Nebel gewesen. Es war rau und gab ein wenig nach, wie Schichten aus gehämmertem Metall.
    Tegger hatte das Ding schon einmal gesehen, aus weiter Entfernung. Es war eine rechteckige Platte mit scharfen Kanten, die schief im Schlamm steckte. Sie war eindeutig künstlichen Ursprungs und maß einschließlich des vergrabenen Teils vielleicht fünfzehn mal fünfzehn Schritte, und sie ragte in einem Winkel von ungefähr dreißig Grad aus dem Boden. Schlamm hatte sich an der Basis angesammelt.
    Kerben säumten die Kante, tief genug, um Seile hindurchzuziehen. In der Mitte ragte ein dicker Pfosten hervor. An einer der freiliegenden Ecken saß etwas, das wie die Rolle eines Flaschenzugs aussah.
    Falls es dort ein Seil gegeben hatte, so war es inzwischen verschwunden.
    Die oberste Ecke besaß einen Wulst.
    (Wisper schwieg. Wisper sprach ohnehin nur selten. Vielleicht erwartet Wisper von mir, daß ich selbst nachdenke, überlegte Tegger, und selbst Lösungen finde. Aber warum?)
    Kein Geruch nach Vampiren hing in der Luft.
    Beim Fall der Städte vor Hunderten von Falans, so erzählte die Legende, waren Fahrzeuge wie Regen aus dem Himmel gefallen. Die meisten davon waren inzwischen verschwunden, vergraben oder hatten sich in Rost aufgelöst. Hier und dort fanden sich noch Überreste fliegender Wagen: Eine Karosserie, eine geschwungene Platte aus einem Material, so durchsichtig wie Wasser, meist zerbrochen. Fenster. Manchmal auch etwas Größeres.
    Wie zum Beispiel eine fliegende Plattform zum Transport von Frachten, die zu groß waren, um auf einen Wagen zu passen.
    Der Nebel wurde dichter, dann wieder schwächer. Die höchste Kante der Platte besaß einen Wulst, der aussah wie zusammenklebende Seifenblasen. Facetten. Wie Seifenblasen, so war auch dieser Wulst durchsichtig. Eine der Facetten war stumpf und sah aus wie von einem Spinnennetz überzogen. Die restlichen waren klar.
    Tegger versuchte, die Platte zu besteigen, doch sie war wegen des vielen Schlamms und des Regens zu glatt und schlüpfrig.
    Es wurde

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