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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Zeit, daß er etwas unternahm. Ohne Zweifel hatte er einen guten Vorsprung vor den angreifenden Vampiren herausgelaufen, aber irgendwann würden sie ihn einholen.
    Tegger nahm mehrere Schritte Anlauf und rannte die Schräge hinauf.
    Auf halber Höhe besaß er keinen Schwung mehr. Er ließ sich mit ausgebreiteten Armen und Beinen fallen. Hier oben gab es keinen Schlamm mehr. Die Oberfläche bestand nicht aus Metall, und wenn, dann besaß es einen Überzug, der griffig genug war, um selbst im Regen Halt zu bieten. Tegger kroch auf allen vieren weiter.
    Der Wulst bestand aus einer einzigen Blase, zum Teil durchsichtig, zum Teil angestrichenes Metall. Eine Tür hing an einer einzigen Angel. Teggers tastende Finger fanden eine Ecke der Öffnung. Er zog sich hinauf und hinein.
    Er sah zurück und erblickte ein Vampirweibchen. Sie beobachtete ihn. Dann zwei. Vier.
    Tegger streckte die Hand nach der schwingenden Tür aus. Sein Fuß durchstieß etwas Brüchiges. Er ignorierte es. Tegger hob die Tür – sie war nicht schwer –, schloß sie und suchte nach einer Möglichkeit, sie zu verriegeln. Es gab ein Schloß, aber er fand keinen Weg, es zu aktivieren.
    Unten versuchten die Vampire, die Schräge hinaufzuklettern. Sie rutschten ab, fielen herunter und kletterten erneut nach oben.
    Die Tür würde sie nicht aufhalten. Die Schräge vielleicht. Falls nicht, würde die durchsichtige Blase zu ihrer Speisekammer werden.
    »Wisper? Was jetzt?« fragte er, ohne eine Antwort zu erwarten.
    Es kam auch keine. Wahrscheinlich war Wisper unten zurückgeblieben. Bei den Vampiren. Komisch, doch er empfand keine Besorgnis wegen der Sicherheit des Wegegeistes.
    Tegger nahm den Rucksack vom Rücken. Er benötigte Licht, und es konnte nicht schaden, ein Feuer anzuzünden. Er rieb seinen Feuerstarter, bis eine Flamme entstand.
    Dann nahm er sich einen Augenblick Zeit, um das brüchige Material unter seinen Füßen zu untersuchen. Er kannte die Knochen von Beutetieren und Vieh, und er wußte, wie das Skelett seiner eigenen Spezies aussah. Wie es schien, war er mit dem Fuß auf einen Rippenkäfig getreten.
    Der Pilot gehörte zu einer unbekannten Spezies. Größer als ein Roter, stämmig, mit langen Armen. Seine Kleidung bestand nur noch aus farblosen Fetzen. Der Schädel war merkwürdig gefallen, als hätte sich das Wesen beim Absturz seines Transporters das Genick gebrochen. Die Kiefer waren stark wie die eines Pflanzenfressers.
    Ein Hominidenskelett. Unvorstellbar! Die Ghoule waren nie gekommen, um es zu holen.
    Beim Fall der Städte mußte das Nachtvolk sämtliche Hände voll zu tun gehabt haben. Die Ghoule waren sicher bis zum Platzen voll gefressen gewesen. Als sie dieses Wrack fanden, konnten sie nicht hineinklettern, um den Leichnam in der Steuerkanzel zu holen, und schließlich hatten sie aufgegeben. Wenn es den Ghoulen nicht gelang, in die Kanzel zu klettern, dann – so hatten sie wahrscheinlich angenommen – würde es auch sonst niemandem gelingen. Niemand würde den vergessenen Leichnam finden, und niemand ihnen vorwerfen, ihre Arbeit nicht ordentlich zu erledigen.
    Im Flackern des Feuers konnte Tegger die Vampire unten im Schlamm nicht mehr sehen. Die Kanzel ringsum glänzte. Das Fenster, von dem er zuerst angenommen hatte, es sei mit Spinnweben bedeckt, war in Wirklichkeit gesprungen und von Rissen überzogen; die einzelnen Scherben hafteten noch immer an ihrem Platz.
    Tegger entdeckte eine Konsole mit Schiebereglern, die gerade groß genug waren für seine Fingerspitzen. Sie ließen sich horizontal oder vertikal verschieben. Es gab eine kleine Tür, kaum zweimal so groß wie seine gespreizte Hand, und eine weitere, die doppelt so groß war, doch keine von beiden ließ sich öffnen. An einem niedrigen Pfosten saß ein Rad. Tegger rüttelte an Rad und Pfosten und stellte fest, daß er sich in alle sechs Richtungen bewegen ließ, obwohl Tegger sich dafür einigermaßen anstrengen mußte. Er bewegte sämtliche Schieberegler nach links und rechts oder oben und unten, in welche Richtung auch immer sie sich bewegen ließen, doch nichts geschah.
    Sein Zunder ging zur Neige, und es gab nichts in der Kanzel, das er hätte verbrennen können.
    Wenn nur Warvia hier wäre. Sie würde es herausgefunden haben.
    Wenn nur Warvia hier wäre. Er würde ihr sagen, daß er nie an ihr gezweifelt hätte. Sie hatte ihre Ehe nicht absichtlich gebrochen. Sie war von einem Geruch überwältigt worden, der ihren Verstand unterlaufen und ihre Seele wie eine

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