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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Fleck«, gestand Warvia.
    »Dort sind sie«, sagte Trauriges Rohr. »Die oberste von ihnen …«
    »Sie ist größer als die anderen. Der Speer ist so dick wie mein Bein, und er besitzt keine Spitze, sondern führt direkt in das Dach. Eine Leitung für Energie. Tut mir leid, Boß.«
    »Flup! Keine Wasserleitung? Natürlich nicht. Sie hatten unendlich viel Wasser zur Verfügung. Also schön. Aber zuerst werden wir oben suchen. Es ist einfacher. Tegger soll uns alles zeigen, was er entdeckt hat. Dann sehen wir dort nach, wo er noch nicht war.«
     
    Warvia weigerte sich, Tegger aufzuwecken. »Boß, er hat dir alles gezeigt, was er weiß!«
    Harfner und Trauriges Rohr zogen sich früh zurück. Niemand konnte ernsthaft von Ghoulen erwarten, daß sie eine Vorstellung davon besäßen, wo fremde Hominiden Lichtschalter anbrächten.
    Der Rest der Gruppe verteilte sich über die Stadt. Valavirgilin schnitt eine Bahn aus Louis’ Stoff, einst ein unbezahlbares Geheimnis, in schmale Streifen und verteilte sie wie Konfetti. Sie spielten mit den Kästen und Schaltern, die Tegger ihnen gezeigt hatte, und bald strahlte die Stadt in einer Helligkeit, die dem wolkenverhangenen Tageslicht Konkurrenz machte.
    Schmale Streifen des glitzernden grauen Materials verliefen von den grauen Dächern an den Seiten der Gebäude herab. Einige aus der Gruppe folgten den Linien zu einer Stelle, wo alle zusammenkamen. Als Twuk Valavirgilin herbeiholte, damit sie die Sache in Augenschein nahm, entdeckte sie ein Loch in der Nähe des Zentrums, das so breit war wie das Bein eines Ghoules. Sie wühlte durch den Staub im Innern und roch an ihrem Finger. Sie konnte nicht sicher sein, ob es sich um zerstörtes Supraleitermaterial handelte, doch Valavirgilin zweifelte keinen Augenblick daran.
    Sie haßte das, was als nächstes kam, doch kein Weg führte daran vorbei. Das Loch – der Kanal – konnte ohne weiteres zehn oder zwanzig Mannshöhen tief sein. Valavirgilin zerschnitt sämtliches Tuch, das ihr noch verblieben war, in schmale Streifen, die sie zusammenknotete. Dann wickelte sie das so entstandene Seil um einen Brocken aus einer eingestürzten Mauer und ließ es in das Loch hinab, bis es schlaff wurde. Was berührte es dort unten, am Ende des Speerschafts einer Statue? Es konnte eine unbeschädigte Energieleitung sein. Konnte, mußte nicht. Valavirgilin hatte getan, was in ihren Möglichkeiten stand. Jetzt benutzte sie abgerissene Zweige, um das Ende ihrer improvisierten Leitung zu der Stelle zu bugsieren, wo all die schmalen silbergrauen Bahnen zusammentrafen. Es war eine flache Stelle. Nichts, wo sie ihr Seil aus Supraleitertuch hätte festbinden können. Aber sie konnte ein Trümmerstück darauf legen, das nur drei Grasriesen gemeinsam heben konnten.
    Die Wolken wurden dunkler, und schließlich setzte erneut Regen ein. Die Vampirjäger ertrugen das Wetter, solange sie konnten, dann kehrten sie nach und nach zu den Docks zurück. Jeder warf einen Blick in die Rampenstraße. Die Grasriesen gaben als letzte auf. Sie erfuhren von den anderen, welche Entdeckung Valavirgilin gemacht hatte, und sie mußten sich die Sache natürlich persönlich ansehen. Fürs erste blieb das Schattennest noch im Schatten.

 
KAPITEL SECHZEHN
DAS NETZ DER SPIONE
     
     
    Ein Schatten durchquerte das Licht und fiel auf Teggers geschlossene Lider.
    Tegger war gerade dicht genug vor dem Aufwachen, um die Wärme und Entspannung zu genießen, das Gefühl von Warvias Rücken an seiner Brust und seinem Bauch und den Geruch ihres Haars in seiner Nase. Wenn er weiter aufwachte, würde er Hunger verspüren.
    Hunger. Wie sollte er Warvia ernähren? Die Aasvögel waren vor dem Krach und den Alkoholdämpfen und den Kriegern geflohen. Es gab Vampire, sicher – er scheute vor einem Erinnerungsfetzen –, aber was gab es, das die karnivoren Roten hätten essen können?
    Vertreib die Vampire. Geh nach unten. Jage!
    Im hellen Tageslicht fielen die Schatten senkrecht. Also war es Nacht, und der Schatten stammte von den Scheinwerfern der Docks. Wer streifte nachts umher? Tegger öffnete die Augen.
    Zwei pelzige schwarze Rücken huschten durch einen Lichtkegel in Richtung Randstraße davon.
    Tegger löste sich von Warvia. Er fand eine Decke und wickelte sie darin ein. Harfner und Trauriges Rohr bogen in Richtung Treppenstraße ab. Tegger schlich ihnen verstohlen hinterher.
    Ghoule taten immer sehr geheimnisvoll. Sie hatten ein Recht auf ihre Geheimnisse, sicher, aber Rote waren Jäger.
    Die

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