Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
kleinen Portionen nach unten.«
    »Wieso das?« fragte Trauriges Rohr.
    Warvia ging zwischen den Tischen und heißen Platten und Türen hin und her. »Ihr seht ein Theaterstück an. Oder ihr spielt irgendwelche Dominanzspiele, bei denen es um viel geht. Wasserrechte, Anbaugebiete, was weiß ich. Oder der Thurl spricht über die Zukunft des Stammes. Das Essen kommt, und es ist ein halber Weebler. Schwarz gebrannt auf der Außenseite und innen saftig, genau wie ihr ihn am liebsten habt. Es gibt genug, um zwanzig Leute zu sättigen, aber ihr seid sechsundzwanzig. Was nun?«
    Sie hat sich das erst ausgedacht, nachdem sie die Antwort bereits kannte, dachte Tegger. Sie genoß die Situation sichtlich.
    »Ihr streitet euch um euren Anteil! Oder ihr versucht, das Essen gerecht aufzuteilen, aber vielleicht sechs von euch gleichzeitig. Ihr vergeßt das Theaterstück oder die Rede oder weiß der Bogen was. Die Schauspieler oder der Thurl werden wütend. Aber wenn fertige Portionen herunter kämen, müßte niemand um seinen Anteil kämpfen«, sagte Warvia.
    Sie stand nun vor einer kleinen Tür in der Wand, einer dicken Tür mit einem Fenster darin, und dahinter waren zwei Regalböden in einem Kasten zu erkennen. Warvia öffnete die Tür und legte die Hand hinein …
    »Vorsicht, das ist heiß!« rief Tegger.
    »Ich habe die Tür vorher getestet, Liebster«, erwiderte Warvia. Sie drückte gegen die Rückwand des Kastens, und der Kasten wackelte. »Paßt auf.« Sie schloß die Tür wieder und betätigte einen Schalter.
    Der Kasten fiel nach unten und hinterließ leeren Raum.
    »Jetzt geht die Tür nicht mehr auf«, fuhr Warvia fort und zeigte es den anderen.
    »Wie weit geht es nach unten?« fragte Harfner.
    »Ich nehme an, bis zu der Stelle, wo das Essen verlangt wird«, antwortete Warvia. »Ich habe die ganze Zeit überlegt, warum Leute mit dem Essen nach unten gehen sollten, wie ihr angenommen habt. Ich konnte das nicht einsehen. Also berührte ich jede Tür und machte alle auf, die nicht heiß waren, und diese hier ging auf. Dann mußte ich nur noch die Stelle finden, wo der Streifen aus Valavirgilins Tuch hingehörte.«
    Harfner schob den Schalter in die mittlere Position zurück, dann nach oben. »Dieser Kasten ist zu klein für einen von uns.«
    »Sie ist groß genug für mich, wenn wir die Fächer herausnehmen.«
    Tegger hätte ebenfalls sicher Platz gefunden, doch er bot sich gar nicht erst an. Warvias Rätsel, Warvias Entscheidung.
    Rote Herder waren Revierwesen.
    Der Kasten kam hoch, und die Fächer ließen sich leicht herausnehmen. Vielleicht hatten die alten Städtebauer hin und wieder einen ganzen gegrillten Weebler oder was auch immer nach unten geschickt. Warvia versuchte, in den engen Kasten zu kriechen, doch es ging nicht.
    Die beiden Ghoule hoben und schoben. Auf der Seite liegend ragten Warvias Arme und Beine aus der Tür. Auf dem Rücken … auf dem Bauch … ihre Beine waren einfach nicht kurz genug. Tegger überlegte, das Oberteil des Kastens herauszureißen, um zu sehen, ob darüber noch Platz war. Schließlich sagte er: »Selbst wenn du dir die Arme und Beine abschneiden läßt, ist nicht genügend Platz für dich und deine Waffen.«
    »Dann gehe ich eben nackt!«
    »Du paßt nicht hinein«, sagte Trauriges Rohr. »Dieser Kasten ist wie für einen Gleaner geschaffen. Versuch alles, was du willst, Warvia. Wir haben keine Eile. Harfner, mein Liebster, unsere Arbeit hier ist zu Ende. Die Gleaner wachen nicht vor Tagesanbruch auf.«
     
    Die Ghoule unterhielten sich angeregt auf dem Weg zu den Docks.
    »Wir sollten vielleicht etwas vor unserem Kundschafter nach unten schicken. Vielleicht eine Flasche Alkohol? Wir könnten sie so ausbalancieren, daß sie umkippt. Für den Fall, daß Vampire zwischen ihm und dem Sicherungskasten lauern. Ein Feuerball, und bumm!«
    Tegger war nicht nach Reden zumute, und Warvia hielt sich ganz zurück. Sie krochen unter ihre Plane und sahen zu, wie Trauriges Rohr und Harfner sich davonstahlen.
    Dann nahm Warvia Tegger bei der Hand, und sie krochen auf der anderen Seite wieder unter der Plane hervor. Leise rannten sie zu der Stelle, wo die Docks in die Randstraße einmündeten. »Wir haben weiter erkundet, während du geschlafen hast«, flüsterte Warvia. »Komm mit mir.«
    »Ich muß dir etwas erzählen«, sagte Tegger.
    »Die Geschichte auf der Rampe? Das habe ich bereits gehört. Du warst kurz vor dem Durchdrehen. Genau wie ich. Wir sind noch immer ein Paar. Liebster, ich weiß

Weitere Kostenlose Bücher