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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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»Wahrscheinlich werde ich mich vor meinen Vorgesetzten rechtfertigen müssen«, sagte sie. »Werden deine Leute mir Rückendeckung geben?«
    »Deine Partner dürfen alles erfahren, was ich dir heute Nacht enthüllen werde. Einige Geheimnisse behalten wir jedoch für uns. Doch zuerst wollen wir essen, Boß. Ist deine Mahlzeit denn immer noch nicht fertig?«
    In diesem Augenblick rief Foranayeedli zwei Worte in Valavirgilins Zentrumsstadt-Dialekt. »Boß, Essen!«
    Hunger ließ Valavirgilins Magen verkrampfen. »Essen ist mein zweiter Vorname«, verriet sie Trauriges Rohr und ging.

 
KAPITEL ACHTZEHN
KOSTEN UND TERMINE
     
     
    Stadt der Weber, A. D. 2892
     
    Selbst die Flußschiffer hatten sich zurückgezogen. Nur ein Paar heißer Schatten im hohen Gras und Louis Wu waren noch da, um dem Hintersten beim Tanzen zuzusehen.
    Der Rhythmus ging nun schneller, doch der Hinterste schien nicht einen Augenblick außer Atem zu geraten. »Die Geschichte ist noch nicht vorbei, Louis. Ich habe einiges von dem gehört, was sie den kleinen Roten Herdern erzählten. Sie sprachen von den Schüttbergen und von Problemen mit der Scrith-Oberfläche.«
    »Benutz doch dein Web-Auge. Frag sie einfach, wo sie hinwollen.«
    »Nein, ich werde dieses eine Geheimnis für mich behalten. Sie sollen sich ruhig noch eine Weile bemühen, bevor ich mit ihnen rede. Ich will wissen, wie ernst es ihnen ist und wie sehr sie deine Aufmerksamkeit wollen.«
    »Meine?«
    »Louis Wu, der den See zum Kochen brachte, o du Feinsinnigster von allen! Sie wissen nichts vom Hintersten. Louis, du zeigst fortgeschrittene Symptome von Demenz. Möchtest du medizinische Hilfe?«
    »Ja«, gestand Louis.
    »Sehr schön«, sagte der Puppenspieler. »Mein Risiko und meine Mühen, wenn ich dir die Sonde schicke, müssen ausgeglichen werden. Du hattest freie Hand …«
    Louis winkte ab. »Riskier deine Sonde nicht. Du brauchst sie vielleicht noch. Ich kehre auf dem gleichen Weg zurück, auf dem ich gekommen bin. Durch das Tal des Shenthyflusses. Ich kann Fehler vermeiden, die ich auf dem Hinweg begangen habe, und deswegen wird es ein wenig schneller gehen. Es hat elf Jahre gedauert, bis ich hier war … neun Jahre für die Rückkehr. Vielleicht weniger. Damit hast du genügend Zeit, deinen Autodoc in das Mannschaftsquartier zu schaffen.«
    »Louis, ich habe die Sonde mit einer Stepperscheibe aufgerüstet. Sie kann in einem einzigen Turnus bei dir sein. Du wärst binnen eines Augenblicks an Bord.«
    »Diese Sonde ist deine einzige Treibstoffquelle, Hinterster. Ich …«
    »Ich habe die Hot Needle of Inquiry längst aufgetankt. Sie ist noch immer in der kalten Lava eingebettet.«
    »… wage nicht daran zu denken, welchen Preis du dafür verlangst. Egal, du wirst deinen Autodoc sicher in die Mannschaftsquartiere oder in das Landerdock schaffen wollen …«
    »Das ist längst geschehen.« Die Szene im Fenster wechselte, und Louis blickte direkt in die Kabine, die er seit elf Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ein großer Sarg füllte den Platz aus, wo Louis und Chmeee ihre Fitneßübungen durchgeführt hatten.
    Futz! Der Hinterste war ziemlich eifrig. »Ich habe die Hidden Patriarch ein paar tausend Meilen stromabwärts zurückgelassen«, sagte Louis. »Hast du nicht eine Stepperscheibe an Bord? Ich könnte in sieben oder acht Falans dort sein.«
    »Zwei Jahre? Louis, die Zeit drängt! Die Ringwelt wird anscheinend von einer Protektorseuche überschwemmt!«
    »Oh?« fragte Louis unschuldig. Innerlich grinste er breit. Ja. Am Ende waren es die Protektoren. Wieder einmal.
    »Bevor Teela Brown starb, sagte sie, daß sie einen lebenden Ghoul-Protektor auf dem Randwall zurückgelassen hat, um die Arbeiten zu beaufsichtigen. Ich habe mich davon überzeugen können, daß die Reparaturmannschaft noch immer aktiv ist.«
    »Zeig es mir«, verlangte Louis.
    Die Kamera im Fenster der Klippe fuhr an einer tausend Meilen hohen Wand entlang: der Randwall.
    Der Randwall war ein Fries: Bergformationen waren wie ein Relief in eine durchgehende Wand von der Farbe des irdischen Mondes gearbeitet. Bänder aus Dunkelheit zogen darüber hinweg; ihre Bewegung war unmerklich langsam. An der Basis lehnten die Schüttberge: winzige, fünf bis sechs Meilen hohe konische Formen. Oben auf dem Rand der gewaltigen Mauer zeigten zwanzig violettfarbene Flammen auf die Sterne.
    »Das sind die Ramjets, die wir zuerst vorfanden«, sagte der Hinterste. »Ich testete damals eine Webkamera – die gleiche, die unsere

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