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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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schlafen. In einem Monat oder so wiederholen wir die Simulation noch einmal.«
    Roy blieb im Eingang stehen. »In einem Monat?«
    »Nur, um dich fit zu halten. Du bist so gut, wie du je sein wirst. Lediglich mit dem elektromagnetischen Projektor solltest du ein wenig vorsichtiger umgehen. Wenn du ausgeschlafen hast, zeige ich dir, was die Pak damit angestellt haben.«
    »Du meinst wohl, was du mit ihm angestellt hast.«
    »Was sie mit ihm angestellt hätten. Geh jetzt, leg dich schlafen.«
     
    Brennan blieb drei Tage in der Werkstatt verschwunden. Wenn er in dieser Zeit überhaupt schlief, dann dort. Die Mahlzeiten ließ er aus. Was auch immer er dort machte, erfüllte die Werkstatt mit ständigem Lärm und versetzte den hohlen Felsbrocken der Flying Dutchman in ständige Vibrationen.
    Roy las ein paar alte Romane, die im Computer gespeichert waren. Er schwebte durch Kavernen und Korridore aus nacktem Fels und empfand Bedrückung durch das Gefühl, unter der Erde zu sein. Er ging in den Fitneßraum und trainierte bis zur Erschöpfung. Die Schwerelosigkeit hatte ihn einen Teil seiner Muskelkoordination gekostet, und dagegen mußte er etwas unternehmen.
    Er schlug die Daten über Wunderland nach und fand ungefähr das, was er erwartet hatte. Schwerkraft: 0,61g. Bevölkerung: 1.024.000. Besiedelte Fläche: 3.000.000 Quadratmeilen. Größte Stadt: Neu München. Einwohnerzahl: 800. Lebwohl, Stadtleben. Aber was das betraf, so würde München ihm wahrscheinlich erscheinen wie New York, wenn er schließlich auf Wunderland ankam.
    Irgendwann im Verlauf des vierten Tages verstummten die Geräusche aus der Werkstatt. Brennan war offensichtlich eingeschlafen. Roy wollte sich schon wieder zurückziehen, als der Protektor die Augen öffnete und zu reden anfing.
    »Du verläßt dich zu sehr auf die langsamen, weiten Wenden«, sagte er. »Die richtige Methode, den Waffen der Pak-Schiffe auszuweichen, besteht im Variieren des Schubs. Du mußt die Einschnürung des Fusionsrohrs ständig erweitern und verengen. Falls sie dir so etwas wie einen Pulslaser in die Einschnürung schießen, öffnest du sie ganz weit. Es kann nichts passieren, wenn das Plasma nicht stark genug komprimiert wird.«
    Roy reagierte nicht verlegen. Nach und nach gewöhnte er sich an Brennans Angewohnheit, ein Thema wieder aufzugreifen, das er Tage zuvor fallen gelassen hatte. »Das letzte Schiff hätte auf diese Weise reagieren können, als ich die Radonbomben abgeworfen habe«, antwortete er.
    »Sicher, wenn es schnell genug gewesen wäre. Bei ausreichenden Ramjet-Geschwindigkeiten ist der Mist in seinem Fusionsrohr, bevor dein Verfolger auch nur gemerkt hat, was los ist. Ganz besonders, weil du das Radon ohne Raketenmotor ausgesetzt hast. Das war ein ganz hervorragender Gedanke, Roy. Also, vergiß nicht: Folge niemals einem Schiff, das vor dir auf der Flucht ist. Es gibt zu viele häßliche Dinge, die es dir in das Ramjet-Feld werfen kann. Aber wahrscheinlich sind viel eher wir diejenigen, die in einem Kampf fliehen müssen.«
    Roy erinnerte sich, weshalb er gekommen war. »Du hast seit zwei Tagen nichts mehr gegessen. Ich dachte, ich sollte dir …«
    »Ich bin nicht hungrig, Roy. Mein Prisma ist im Brennofen, und ich muß warten, bis es abgekühlt ist.«
    »Ich könnte dir doch etwas bringen …«
    »Nein, danke.«
    »Irgendeine wichtige Angelegenheit?«
    »Habe ich dir nicht gesagt, daß ich leicht auszurechnen bin? Falls keine Pak in der Nähe sind, kannst du genauso gut allein nach Wunderland gehen. Das meiste von dem, was ich über die Pak herausgefunden habe, ist inzwischen im Computer gespeichert. Wenn ein Protektor das Gefühl hat, nicht gebraucht zu werden, hört er auf zu essen, so einfach ist das.«
    »Also hoffst du, daß wir Pak-Scouts finden?«
    Brennan lachte; ein durchaus glaubwürdiges Glucksen, obwohl sich in seinem Gesicht kein Muskel regte. Sein Gesicht war nicht wirklich hart; es ähnelte runzligem Leder. Es war sein Mund, der wie ein harter Schnabel war. Zu viel menschliche Mimik geht vom Mund aus.
    Am Abend des gleichen Tages kam er aus der Werkstatt und zog eine dreihundert Pfund schwere Apparatur hinter sich her. Das hervorstechendste Merkmal war ein großes, massives Kristallprisma. Er wollte nicht, daß Roy ihm beim Ziehen half, doch sie bauten es gemeinsam in das Teleskop der Flying Dutchman ein.
    Anschließend brachte Roy ihm ein Sandwich und gab nicht eher Ruhe, bis Brennan es gegessen hatte.
    Der Gedanke, daß er die Rolle der

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