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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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koppeln, dann muß sie polarisiert sein, sonst funktioniert es nicht. Wir wissen, daß die Pak das können. Sie haben den Generator auf dem nachfolgenden Schiff, weil es genügend überschüssige Energie produziert, um das Feld aufrecht zu erhalten.«
    »Angenommen, sie benutzen etwas anderes?«
    »Dann verschwende ich eben einen Monat. Allerdings kann ich nicht glauben, daß sie Taue verwenden. Beim Verzögern hält nicht einmal ein Pak-Tau die Auspuffgase des nachfolgenden Schiffs aus. Ich kann vielleicht noch glauben, daß sie alles auf das nachfolgende Schiff geladen und das vorausfliegende lediglich als eine Art nackten Bussard-Ramjet benutzen – eine Art Kompressor. Allerdings würden sie auf diese Weise Energie verschwenden und an Manövrierfähigkeit einbüßen. Ich habe versucht, selbst einen Pak-Scout zu entwerfen. Es ist nicht einfach, weil ich keine Ahnung habe, über welche Ressourcen sie verfügen. Von unserem Standpunkt aus betrachtet wäre der schlimmste Fall, wenn sie zwei schwere, vollkommen unabhängige Schiffe mit großen, flexiblen Ram-Feldern einsetzen. Auf diese Weise könnten sie leicht die Schiffe neu zusammenkoppeln, falls sie in einem Kampf ein paar der führenden verlieren und umgekehrt.«
    »Klar.«
    »Aber das glaube ich nicht. Je mehr Technik sie in jedes einzelne Schiff stecken, desto weniger Schiffe bleiben ihnen am Ende. Ich denke, sie schließen einen Kompromiß. Das führende Schiff ist ein Bussard-Ramjet, mit Waffen ausgerüstet und kampftüchtig, aber nicht viel anders als unsere Protektor. Das nachfolgende Schiff ist das vielseitigere der beiden mit dem überdimensionierten, justierbaren Feldgenerator. Auf diese Weise kann man zwei der nachfolgenden Schiffe neu miteinander verbinden, aber nicht zwei vorauslaufende. Die vorderen Schiffe sind ohnehin leichter verwundbar. Das hast du selbst gesehen.«
    »Dann sind diese Scouts aber um einiges schwerer zu bekämpfen als in meiner Simulation.«
    »Und es sind drei von ihnen.«
    »Drei.«
    »Allerdings kommen sie in einem Kegel – du erinnerst dich an die Karte vom Raum rings um Sol? Dort gibt es eine Region, die nahezu ausschließlich aus roten Zwergen besteht. Dorther kommen sie. Ich schätze, die Idee dahinter ist, der Flotte einen Fluchtweg zu kartografieren, für den Fall, daß auf Sol etwas schief geht. Ansonsten sorgen sie dafür, daß Sol sauber ist, bevor sie zu anderen gelben Zwergsternen weiterziehen. Im Augenblick sind sie alle ungefähr noch ein Lichtjahr von Sol entfernt und vielleicht acht Lichtmonate auseinander.«
    Roy blickte auf. Wo innerhalb der Kampfzone …? Sol war leicht zu entdecken, aber er konnte sich nicht an die Richtung des ersten Scouts erinnern. Er erschauerte in seinem Druckanzug, obwohl das Kleidungsstück viel besser saß als jemals zuvor. Brennan hatte sich daran zu schaffen gemacht.
    »Es könnten noch mehr sein.«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Brennan. »Ich konnte keine weiteren Berylliumspuren entdecken, ganz gleich bei welcher Frequenzverschiebung.«
    »Angenommen, sie kamen einzeln statt in Zweiergruppen. Wir würden ganz gewöhnliche Bussard-Spuren finden, sonst nichts.«
    »Das glaube ich nicht. Schau, sie müssen imstande sein, sich gegenseitig zu sehen. Falls einer der Scouts verschwindet, wollen die anderen schließlich Bescheid wissen.«
    »Einverstanden. Jetzt müssen wir uns einen Weg ausdenken, wie wir sie von Sol ablenken. Was hältst du davon, wenn wir selbst die Ablenkung darstellen?«
    »Richtig.«
    Diese geistesabwesende Einsilbigkeit war irritierend. Brennan machte es immer wieder und implizierte, daß er die Sache längst bis ins kleinste Detail durchdacht hatte. Als der Protektor nichts weiter dazu sagte, fragte Roy: »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Nein. Ich muß das hier zu Ende bringen. Lerne, Roy. Frische deine Kenntnis der lokalen Astronomie auf; das ist unser Schlachtfeld. Sieh in der Datenbank unter Home nach. Wir fliegen nicht mehr nach Wunderland. Unser Ziel heißt Home, falls sich eine Möglichkeit bietet, dorthin zu kommen.«
    »Wieso auf einmal?«
    »Sagen wir, ich plane eine rechtwinklige Kursänderung im interstellaren Raum. Danach ist Home das am leichtesten erreichbare Ziel. Außerdem ist die Kolonie bereits relativ gut industrialisiert.«
     
    HOME: Epsilon Indi 2; zweiter von fünf Planeten in einem System, in dem es außerdem 200 Planetoiden in zufällig verteilten kartografierten Orbits gibt. Gravitation: 1,08g. Durchmesser: 8.800 Meilen.

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