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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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die Einschnürung, und dann geschahen mehrere unglaubliche Dinge gleichzeitig. Radon verschmolz zu Elementen aus der Transuranreihe, die augenblicklich wieder zerfielen. Die Einschnürung explodierte. Das Ram-Feld funkelte wie ein wahnsinnig gewordener gigantischer Weihnachtsbaum. Das Pak-Schiff leuchtete auf: ein winziger, blendend weißer Punkt, der rasch verging.
    Das letzte Pak-Schiff lag weit zurück.
    Abschalten fiel ihm schwer und dauerte seine Zeit: Roy mußte sich immer wieder sagen, daß das alles nicht real war, sondern lediglich eine Simulation. Er zuckte heftig zusammen, als Brennans nichtmenschlicher Kopf sich durch das Twing schob.
    Dann brüllte er ihn an: »Wieso zur Hölle war er imstande, meinen Abgasstrom zu verbrennen?«
    »Wußte ich doch, daß du danach fragen würdest«, erwiderte Brennan. »Ich werde es dir in allen Einzelheiten erklären, doch zuerst reden wir über die Schlacht.«
    »Vergiß die Schlacht!«
    »Du hast dich gut geschlagen«, sagte Brennan. »Du hast zwar den größten Teil deiner Waffen verbraucht, aber das stört nicht, falls du keinen weiteren Scouts begegnest. Du verfügst nicht mehr über genügend Treibstoffreserven, um dich in einen Orbit über Wunderland einzubremsen. Du warst zu verschwenderisch. Wenigstens kannst du die Protektor aufgeben und mit der Frachtsektion landen.«
    »Na wunderbar. Wie tröstlich! Und jetzt sag mir bitte, wie ein Pak-Schiff es fertig bringt, meine Abgase zu verbrennen und sich an meinen Auspuff zu hängen!«
    »Das ist eine mögliche Konfiguration. Tatsächlich stehe ich im Begriff, genau danach zu suchen, weil sie leichter zu finden ist. Komm, ich kann es dir besser erläutern, wenn ich Diagramme benutze.«
     
    Roy beruhigte sich erst im Kontrollraum der Flying Dutchman. Er hatte inzwischen sogar angefangen zu zittern. Drei Tage im Kontrollsitz der Protektor hatten ihn vollkommen erschöpft.
    Brennan musterte ihn besorgt. »Sollen wir es lieber verschieben?«
    »Nein.«
    »In Ordnung. Ich beeile mich. Paß auf, wir werfen einen Blick auf das, was dein Ram-Feld macht. Es fängt interstellaren Wasserstoff auf, in einem Trichter mit dreitausend Meilen Durchmesser. Der Wasserstoff wird mittels magnetischer Felder in das Fusionsrohr geleitet und stark genug komprimiert, um eine partielle Fusion zu erzwingen. Was hinten herauskommt, besteht aus Helium, unverbrauchtem Wasserstoff sowie einigen höheren Fusionsprodukten.«
    »Das habe ich soweit begriffen.«
    »Also ein heißer, relativ dichter Strom. Irgendwann hat er sich wieder verteilt, genau wie die Abgasströme eines ganz normalen Raketenmotors. Jetzt nimm einmal an, ein Schiff folgt dir. Hier«, Brennan zeichnete Diagramme auf den Schirm: zwei winzige Schiffe, das zweite nur hundert Meilen hinter dem ersten. Er zeichnete einen weiten Kegel vor das vordere Schiff, der ganz am Ende in einem nadelspitzen Punkt konvergierte. Eine Nadel mit dem Schiff im Zentrum stellte die schützende Abschirmung dar, und der hereinströmende Wasserstoff wurde in eine ringförmige Einschnürung gepreßt.
    »Du sammelst den Treibstoff für ihn. Sein Ram-Feld mißt nur hundert Meilen im Durchmesser …« Brennan zeichnete einen viel kleineren Trichter ein. »… auf diese Weise kann er seinen Treibstofffluß weitaus genauer kontrollieren. Die Gase sind bereits heiß und verdichtet. Sie brennen besser und erzeugen eine Fusion höherer Ordnung. Der Abgasstrom ist wahrscheinlich reich an Beryllium.
    Das ist nur eines der Dinge, die diese letzten Überlebenden der Pak versuchen könnten. Das vorauseilende Schiff wäre nichts anderes als ein riesiger Ramjet: Kein Treibstoff an Bord, kein Antrieb für innerplanetarische Flüge, keine Fracht. Man müßte es anschleppen, bis die Ramjets arbeiten. Das zweite, folgende Schiff ist schwerer, aber es kann viel mehr Schub erzeugen.«
    »Du meinst, so kommen sie uns entgegen?«
    »Vielleicht. Es gibt auch noch andere Wege, um schneller voranzukommen. Zwei voneinander unabhängige Schiffe, die durch einen Gravitationsgenerator zusammengehalten werden. Sie könnten sich innerhalb eines Augenblicks trennen. Oder das führende Schiff besorgt den eigentlichen Antrieb, und das nachfolgende ist lediglich eine Art Nachbrenner. Wie auch immer, ich kann sie entdecken. Ihr Abgaslicht strahlt wahrscheinlich Berylliumfrequenzen ab wie eine Leuchtreklame am Abendhimmel. Ich muß lediglich einen neuen Detektor bauen.«
    »Brauchst du Hilfe?«
    »Später vielleicht. Leg dich erst einmal

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