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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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hier auftauchten?
    Wie sollte er meiner Meinung nach reagieren? Die Forward Station war ein ideales Piratennest. Durchzogen von einem beinahe willkürlichen Netz von mit Laser gebohrten Gängen … gab es unter Umständen zwei verschiedene Systeme von Gängen, die nur an der Oberfläche miteinander in Verbindung standen? Gab es eine Möglichkeit für uns, das herauszufinden?
    Plötzlich war mir das alles ziemlich egal. Ich wollte nur noch nach Hause. Wenn doch nur Carlos endlich das Gesprächsthema wechseln und die heiklen Dinge meiden würde …
    Doch er erging sich schon wieder in Spekulationen über den mysteriösen Schiffsfresser. »Diese zehn Millionen metrischer Tonnen Neutronium, die Sie als Testmasse einsetzten, Doktor – selbst sie wäre nicht groß oder dicht genug, um uns einen entsprechenden Gravitationsgradienten zu liefern.«
    »Vielleicht schon, jedenfalls ganz nah der Oberfläche.« Forward grinste und hielt erklärend die Hände in geringem Abstand zueinander. »Sie war nicht größer als so.«
    »Und dichter kann Materie in unserem Universum nicht mehr werden. Schade.«
    »Zugegeben. Aber … haben Sie je von Schwarzen Quanten löchern gehört?«
    »Habe ich.«
    Forward sprang auf.
    »Falsche Antwort.«
    Ich rollte mich aus meinem Netzstuhl und versuchte Halt für einen Sprung zu finden, während ich mit den Fingern am dritten Knopf meines Overalls fummelte. Es nutzte nichts. Ich hatte nicht genügend in geringer Gravitation geübt.
    Forward war bereits mitten im Sprung. Er schlug Carlos gegen die Schläfe, während er an ihm vorübersegelte, bekam mich am Scheitelpunkt seiner Flugbahn zu packen und zerrte mich mit einem eisernen Griff um mein Handgelenk hinter sich her.
    Ich hatte keinen günstigen Hebel, doch ich trat nach ihm. Er machte sich nicht einmal die Mühe, mich daran zu hindern. Es war, als kämpfte ich gegen einen Berg. Er nahm meine beiden Handgelenke in eine Faust und zerrte mich mit sich.
     
    Forward war beschäftigt. Er saß im Hufeisen seiner Kontrollkonsole und redete. Über der Konsole schwebten drei körperlose Köpfe. Ich sah sie nur von hinten.
    Offensichtlich war ein Laserfon in die Konsole eingebaut. Ich schnappte Teile dessen auf, was Forward sagte. Er befahl den drei Schlepperpiloten, die Hobo Kelly zu zerstören. Anscheinend hatte er noch nichts von Ausfallers Existenz erfahren.
    Forward war beschäftigt, doch Angel musterte uns nachdenklich – oder unglücklich oder beides. Nun, sollte er. Aus ihrer Sicht konnten wir verschwinden, doch welche Nachrichten mochten wir vorher abgesandt haben?
    Ich konnte nichts anfangen, solange Angel mich beobachtete. Und ich konnte nicht auf Carlos’ Hilfe zählen.
    Ich konnte ihn nicht einmal sehen. Forward und Angel hatten uns stehend auf entgegengesetzten Seiten an den zentralen Pfeiler gefesselt, direkt unterhalb seines Hakens. Carlos hatte seitdem keinen Laut von sich gegeben. Vielleicht starb er an den Folgen des gewaltigen Schlages, den er an den Kopf erhalten hatte.
    Ich prüfte die Leine, die meine Handgelenke fesselte. Irgendeine Sorte von Metalldraht, kühl auf meiner Haut … und straff gespannt.
    Forward legte einen Schalter um. Die Köpfe verschwanden. Einen Augenblick später begann er zu reden, ohne sich uns zuzuwenden.
    »Sie haben mich in eine sehr schlechte Position gebracht, wissen Sie das?«
    »Ich denke, daran sind Sie selbst schuld«, antwortete Carlos.
    »Das mag sein, wie es will. Sie hätten mich nicht mit der Nase auf das stoßen sollen, was Sie herausgefunden haben.«
    »Tut mir leid, Beo«, sagte Carlos.
    Er klang gesund. Gut. »Schon in Ordnung«, antwortete ich. »Aber was soll die ganze Aufregung? Was hat Forward eigentlich getan?«
    »Ich schätze, er hat den Tunguska-Meteoriten gefunden.«
    »Nein, das habe ich nicht.« Forward stand auf und wandte sich zu uns um. »Ich gebe gerne zu, daß ich hergekommen bin, um nach dem Tunguska-Meteoriten zu suchen. Ich verbrachte mehrere Jahre damit, seine Spur zu verfolgen, nachdem er die Erde hinter sich gelassen hatte. Vielleicht hat es sich tatsächlich um ein Schwarzes Quantenloch gehandelt. Vielleicht auch nicht. Das Institut stellte meine Förderung ohne jede Vorwarnung ein, gerade als ich ein echtes Schwarzes Quantenloch gefunden hatte. Das allererste in der Geschichte der Menschheit.«
    »Das sagt mir nicht viel«, entgegnete ich.
    »Geduld, Mister Shaeffer. Sie wissen bestimmt, daß beim Kollaps eines massiven Sterns ein Schwarzes Loch entstehen kann?

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