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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Gut. Und Sie wissen auch, daß der Körper wenigstens fünf solare Massen besitzen muß. Er kann so viel Massen wie eine ganze Galaxis – oder soviel wie das Universum –, doch bei weniger als fünf solaren Massen würde der Zusammenbruch der Materie im Stadium des Neutronensterns enden.«
    »Ich verstehe.«
    »In der gesamten Geschichte des Universums hat es nur einen einzigen Augenblick gegeben, in dem sich vielleicht kleinere Schwarze Löcher bilden konnten. Dieser Augenblick war die Explosion des Monoblocks, jenes kosmischen Eises, in dem sich einst die gesamte Materie des Universums befunden hat. In der Gewalt dieser Explosion muß es Orte mit unvorstellbar hohen Drücken gegeben haben. Schwarze Löcher mit Massen bis hinunter zu zwei Komma fünf mal zehn hoch Minus fünf Gramm konnten sich bilden, mit Radien bis hin zu eins Komma sechs mal zehn hoch Minus fünfundzwanzig Angström.«
    »Selbstverständlich wären wir niemals imstande, einen so kleinen Körper zu entdecken«, erklärte Carlos. Er klang beinahe fröhlich … und ich fragte mich, warum. Dann wußte ich es. Er hatte die ganze Zeit recht gehabt mit seiner Mutmaßung, wie die Schiffe verschwanden. Es mußte ihm so viel Befriedigung verschaffen, daß er sich sogar mit seiner mißlichen Lage abfand.
    »Allerdings«, führte Forward weiter aus, »können sich bei dieser Explosion selbstverständlich Schwarze Löcher aller Größen gebildet haben, und sie sollten es auch. Wir suchen bislang seit mehr als siebenhundert Jahren nach derartigen Schwarzen Quantenlöchern, und unsere Bemühungen waren vergeblich. Die meisten Kosmologen haben inzwischen die Hoffnung aufgegeben – und mit ihr die gesamte Urknalltheorie.«
    »Aber da war immer noch der Tunguska-Meteorit«, sagte Carlos. »Es hätte ein Schwarzes Loch von, hm … Asteroidenmasse sein können …«
    »Und ungefähr so groß wie ein einfaches Molekül, jawohl. Die Gezeiten hätten dennoch ausgereicht, Bäume zu knicken, als es vorbeiraste …«
    »… und das Schwarze Loch wäre geradewegs durch die Erde hindurchgerast und ein paar Tonnen schwerer in den Weltraum zurückgekehrt. Vor achthundert Jahren hat es tatsächlich eine angestrengte Suche nach dem Austrittspunkt gegeben. Damit hätte man einen Orbit kartografieren können …«
    »Ganz genau! Doch ich mußte diese Annäherung leider aufgeben«, erklärte Forward. »Ich hatte eine neue Methode entwickelt, als das Institut unsere, äh … Beziehungen aufkündigte.«
    Sie sind alle beide verrückt, dachte ich. Carlos war an einen dicken Pfeiler gefesselt und Forward stand im Begriff, ihn zu töten – und doch verhielten sich beide wie die Mitglieder eines exklusiven Klubs … zu dem ich keinen Zutritt besaß.
    »Wie haben Sie es herausgefunden?« erkundigte sich Carlos interessiert.
    »Sie wissen, daß es für einen Asteroiden möglich ist, ein Schwarzes Quantenloch einzufangen? In seinem Innern? Sagen wir beispielsweise, bei einer Masse von zehn hoch zwölf Kilogramm – das wären eine Milliarde metrische Tonnen«, fügte er für mich erklärend hinzu, »bei einer so geringen Masse wäre das resultierende Schwarze Loch lediglich eins Komma fünf mal zehn hoch Minus fünf Angström groß. Kleiner als jedes Atom. Wenn es langsam durch einen Asteroiden gleitet, absorbiert es ein paar Milliarden Atome, genug, um es so weit zu verlangsamen, daß es in einen Orbit einbiegt. Anschließend könnte es den Asteroiden äonenlang weiter umkreisen und bei jedem Durchqueren ein ganz klein wenig zusätzliche Masse absorbieren.«
    »Und?«
    »Falls es mir gelingt, einen Asteroiden zu finden, der mehr Masse besitzt, als er eigentlich haben dürfte, und wenn ich es fertig bringe, ihn zu bewegen … und wenn dabei ein Teil der Masse hinter ihm zurückbleibt …«
    »Sie müßten eine ganze Menge Asteroiden absuchen. Warum ausgerechnet hier draußen? Warum nicht im Asteroidengürtel? Oh, natürlich. Hier draußen können Sie Hyperraumantriebe einsetzen.«
    »Ganz genau. Wir konnten eine ganze Reihe von Massen innerhalb eines Tages absuchen und verbrauchten dabei sehr wenig Treibstoff.«
    »Aber wenn das Schwarze Loch groß genug war, um ein ganzes Raumschiff zu verschlingen, warum hat es dann nicht auch den Asteroiden verschlungen, in dem Sie es gefunden haben?«
    »Dazu war es nicht groß genug«, erwiderte Forward. »Das Schwarze Loch, das ich entdeckt habe, entspricht genau der vorhin abgegebenen Beschreibung. Ich vergrößerte es. Ich schleppte es zur

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