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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Forward? Frauenmangel?«
    »Ich muß mich nicht vor Ihnen rechtfertigen, Shaeffer. Meine Welt wird mir danken für das, was ich getan habe. Die Erde hat viel zu lange den Löwenanteil des interstellaren Handels geschluckt.«
    »Man wird Ihnen danken, wie? Sie wollen es Ihnen erzählen?«
    »Ich …«
    »Julian!« Angel hatte gerufen. Er hatte es gesehen … nein, hatte er nicht. Einer der Schlepperkapitäne hatte die Hobo Kelly entdeckt.
    Forward stürmte zur Konsole. Er beriet sich leise mit Angel, dann kehrte er zurück. »Carlos! Haben Sie das Schiff auf Automatik gestellt? Oder befand sich außer Ihnen noch jemand an Bord?«
    »Das werden Sie nicht von mir erfahren«, erwiderte Carlos.
    »Ich könnte … Nein. In einer Minute spielt es keine Rolle mehr.«
    »Julian, sehen Sie, was er macht!« rief Angel.
    »Ja. Sehr schlau. Nur ein menschlicher Pilot würde daran denken.«
    Ausfaller hatte die Hobo Kelly zwischen uns und die drei Schlepper manövriert. Falls die Schlepper eine konventionelle Waffe abfeuerten, trafen sie die Kuppel und würden uns alle töten.
    Die Schlepper kamen näher.
    »Er weiß noch immer nicht, womit er es zu tun hat«, stellte Forward befriedigt fest.
    Und dafür würde Ausfaller bezahlen müssen. Drei scheinbar unbewaffnete Schlepper kamen ihm an die Kehle, und sie führten eine Waffe mit sich, die so langsam war, daß die Schlepper sie nach der Hobo Kelly schleudern und warten konnten, bis das Schiff verschlungen war, um sie hinterher wieder einzufangen, lange bevor es für uns gefährlich werden konnte.
    Von meinem Blickpunkt aus war die Kelly ein heller Punkt, umgeben von drei dunkleren, weiter entfernten Punkten. Forward und Angel hatten durch das Laserfon einen besseren Blick auf das Geschehen. Und sie hatten uns anscheinend für den Augenblick vergessen.
    Ich machte mich daran, meine Schuhe abzustreifen. Es waren weiche Bordslipper, knöchelhoch, und sie wollten sich nicht abstreifen lassen.
    Ich schaffte es, mich des linken Schuhs zu entledigen, gerade als einer der Schlepper in rubinrotem Licht aufflammte.
    »Er hat es getan!« Carlos wußte nicht, ob er jubeln oder mit Entsetzen reagieren sollte. »Er hat auf unbewaffnete Schiffe gefeuert!«
    Forward gestikulierte drängend. Angel glitt aus seinem Sitz und machte ihm Platz. Forward ließ sich hineinsinken und legte den Sicherheitsgurt an. Keiner von beiden sprach ein Wort.
    Ein zweites Schiff ging in wütenden roten Flammen auf, dann expandierte es in einer rosafarbenen Wolke.
    Das dritte Schiff ergriff die Flucht.
    Forward arbeitete hektisch an den Kontrollen. »Ich habe es im Masseindikator!« krächzte er rau. »Wir haben nur eine einzige Chance.«
    Genau wie ich. Mit den freien Zehen streifte ich den zweiten Slipper ab. Über unseren Köpfen setzte sich der Gelenkarm des Hakens in Bewegung … und mit einem Mal wurde mir bewußt, worüber sie die ganze Zeit redeten.
    Jenseits der Kuppel war nicht viel zu sehen. Der herumschwingende Arm, das Licht des Antriebs der Hobo Kelly, die beiden davontaumelnden Wracks, und all das vor einem unbeweglichen Hintergrund aus sternendurchsetztem Schwarz. Plötzlich blitzte der fliehende Schlepper blau-weiß auf und war verschwunden. Nicht einmal eine Staubwolke blieb von ihm zurück.
    Ausfaller mußte es ebenfalls gesehen haben. Er drehte ab und wandte sich zur Flucht. Dann auf einmal sah es aus, als hätte eine unsichtbare Hand die Hobo Kelly aufgehoben und davongeschleudert. Das Licht des Fusionsantriebs schweifte zur Seite ab, und das Schiff verschwand hinter dem Rand der Kuppel.
    Nachdem zwei der Schlepper zerstört waren und der dritte verschwunden war, fiel das Schwarze Loch führerlos herab, direkt auf uns zu.
    Jetzt war nichts mehr zu sehen bis auf die vorsichtigen Bewegungen des Hakens. Angel stand hinter Forwards Stuhl, und seine Knöchel waren weiß, so fest hielt er die Lehne umklammert. Die wenigen Pfund Gewicht, die ich auf der Basis verspürt hatte, schwanden mit einem Mal dahin und ließen mich im freien Fall zurück. Gezeiteneffekte. Wieder einmal. Das unsichtbare Ding besaß mehr Masse als der Asteroid unter unseren Füßen. Der Haken schwang einen weiteren Meter zur Seite … und irgendetwas versetzte ihm einen mächtigen Schlag.
    Der Boden glitt unter meinen Füßen weg, und mit einem Mal hing ich kopfüber an dem Pfeiler, unter mir nichts als der Haken. Der riesige Freßnapf aus Eisen kam auf mich zu, und der gewaltige Gelenkarm zog sich zusammen wie eine Feder. Er wurde

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