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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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die Rückstoßkraft zu kanalisieren.
    Wir hatten die ersten vier Bomben bereits gezündet. Vier weiße Feuerbälle, die anschwollen und verblaßten, während sie in die Höhe stiegen. Als die fünfte Ladung hochging, schwebten wir ganz in der Nähe auf der anderen Seite des Felsens.
    Die fünfte Ladung zerfetzte den Felsen.
    Cubes hatte die Bombe gelegt. Mein persönlicher Fehler war eigentlich ein gemeinsamer: Jeder von uns dreien hätte genügend Vernunft besitzen müssen, um augenblicklich die Antriebe zu zünden und von dort zu verschwinden. Statt dessen blieben wir und sahen fluchend zu, wie wertvoller, sauerstoffhaltiger Fels in nahezu wertlose Splitter zerbrach. Wir beobachteten, wie sich die Splitter langsam in einer immer größer werdenden Wolke auflösten … und während wir das Schauspiel beobachteten, wurden wir von einem der schnelleren Splitter getroffen.
    Er bewegte sich zu langsam, um beim Aufprall zu verdampfen, durchbrach aber dennoch die dreifache Bordwand aus kristallinem Stahl, durchtrennte meinen Oberarm und nagelte Cubes Forsythe mitten durch das Herz an eine Scheidewand.
     
    Ein Pärchen Nudisten trat ein. Sie standen blinzelnd vor den Kabinen, während sich ihre Augen an das blaue Dämmerlicht gewöhnten, dann gesellten sie sich unter fröhlichem Kreischen zu der Gruppe, die zwei Tische weiter saß.
    Ich lauschte mit einem Ohr ihrer Unterhaltung und beobachtete sie geistesabwesend. Mir fiel auf, wie sehr sich die nackten Flatlander doch von nackten Beltern unterschieden. Sie sahen alle gleich aus: Sie waren muskulös und frei von interessanten Narben, trugen ihre Kreditkarten in den gleichen Achseltaschen, und sie alle waren an den gleichen Stellen rasiert.
    … Wir bewegten uns in den großen Basen fast immer nackt. Die meisten taten das. Es war eine natürliche Reaktion auf die Druckanzüge, die wir Tag und Nacht trugen, wenn wir draußen bei den Felsen waren. Man bringe einen gewöhnlichen Belter in eine Umgebung, wo normale Kleidung ausreichend ist, und er blickt verächtlich auf jedes Hemd herab. Doch der einzige Grund dafür ist Komfort. Man gebe einem Belter einen guten Grund, und er wird sich genauso schnell in Hemd und Hosen stürzen wie der Bursche, den er eben noch mit Verachtung gestraft hat.
    Nicht so jedoch Owen. Nachdem er die Meteoritennarbe erhalten hatte, sah ich ihn nie wieder in einem Hemd. Weder in den Kuppeln auf dem Ceres noch irgendwo anders, wo es atembare Luft gab. Er mußte einfach jedem diese Narbe zeigen.
    Eine kühle, düstere Stimmung hatte sich meiner bemächtigt, und ich erinnerte mich …
    … Owen Jennison, der sich auf einer Kante meines Krankenhausbetts lümmelte und mir vom Rückweg erzählte. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern, nachdem der Splitter meinen Arm durchtrennt hatte.
    Ich hätte eigentlich innerhalb weniger Minuten verbluten müssen. Owen hatte mir keine Chance dazu gelassen. Die Wunde war ausgefranst; er hatte den Armstumpf mit einem Schnitt eines Handlasers sauber abgetrennt und kauterisiert. Dann hatte er ein Fiberglastuch auf die ebene Wunde gelegt und den Armstumpf abgebunden. Er erzählte mir, wie er mich unter zwei Atmosphären reinen Sauerstoffs transportiert hatte, um das Blut irgendwie zu ersetzen, das ich verloren hatte. Er berichtete, wie er den Fusionsantrieb auf eine Beschleunigung von vier g frisiert hatte, um mich rechtzeitig zurückzubringen. Bei allem, was recht war – wir hätten in einer gewaltigen sonnenheißen Explosion vergehen müssen.
    »Und damit war mein Ruf dahin«, sagte er. »Der ganze Belt weiß inzwischen, wie ich unseren Antrieb umgebaut habe. Viele Leute denken, wenn ich dumm genug bin, um mein eigenes Leben derart aufs Spiel zu setzen, dann tue ich das auch mit dem ihren.«
    »Also will niemand mehr mit dir zusammenarbeiten.«
    »Ganz genau. Und sie fangen an, mich Vier-g-Jennison zu nennen.«
    »Und du glaubst, das wären Probleme? Ich kann mir lebhaft vorstellen, was mich erwartet, wenn ich aus diesem Bett steige. ›Du hast eine Dummheit begangen, Gil? Zur Hölle, es war eine Riesendummheit!‹«
    »Dann lüge ihnen doch eine Geschichte vor.«
    »Mmm-hm. Können wir das Schiff verkaufen?«
    »Keine Chance. Gwen hat ein Drittel von Cubes geerbt. Sie will nicht verkaufen.«
    »Dann sind wir also definitiv pleite.«
    »Bis auf das Schiff. Wir brauchen ein neues Besatzungsmitglied.«
    »Korrektur. Du brauchst zwei neue Besatzungsmitglieder. Es sei denn, du willst einen Einarmigen mitnehmen. Ich kann

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