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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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erscheint auf der Bildfläche – die Sorte Mensch, die ansonsten wahrscheinlich einfach die Koffer gepackt hätte und umgezogen wäre. Statt dessen findet dieser Mensch heraus, daß er (buchstäblich) Tür an Tür mit seinem Boß lebt oder seinem Geschäftskonkurrenten oder seiner Exfrau oder dem Kerl, der ihm seit sechs Jahren dreißig Dollar schuldet und das Geld einfach nicht zurückzahlen will. Wohin kann er verschwinden? Nirgendwohin. Also wird er zum Mörder.
    Footfall [13] , das ich zusammen mit Jerry Pournelle geschrieben habe, enthält ebenfalls ein Mordpuzzle, und zwar geschieht die Tat im Kreise der Aliens, die gekommen sind, um die Erde zu erobern – obwohl das Opfer erst zu Tode kommt, nachdem das Buch bereits hunderttausend Worte umfaßt. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie, lieber Leser, die Fithp gut genug kennen, um zu erraten, wer und wie und warum.
     
    Zehn Jahre nach meinem ersten Versuch und nachdem ich mehrere Kriminal/SF-Geschichten veröffentlicht hatte, war ich soweit, erneut einen Blick auf ARM zu werfen. ARM sah in der Tat schlecht aus. Ich mußte ganz von vorn anfangen. Ich rettete, was zu retten war: ein paar nette Beschreibungen, einschließlich des surrealen Mordschauplatzes, einiger Charaktere sowie der stärksten Streben im Handlungsgerüst. Ich entfernte ein paar verbale Auseinandersetzungen in bizarren Restaurants. Gil ›der Arm‹ nahm Lucas Garners Platz in der Handlung ein. Ich strich einen für die Geschichte bedeutungslosen Albtraum und einen münzbetriebenen Chirurgieautomaten, der sogar imstande war, die Knospe eines neuen Organs zu implantieren: es war die falsche Zeit, und es machte die Sache für den Mörder viel zu leicht.
    Ich strich den FyreStop-Apparat, der tötete, indem er chemische Reaktionen unterdrückte: eine hübsche Erfindung, aber vollkommen unnötig, und dadurch entfiel gleich eine ganze Reihe weiterer Ärgernisse. Es kostete mich drei oder vier mögliche Täter – zum Glück.
    (Falls es Sie interessiert: Sehen Sie selbst, was mit dem FyreStop-Automaten alles möglich ist – in The D.A.G.G.E.R.-Affair, einer alten Man from U.N.C.L.E.- Folge [14] von David McDaniel.) Als ich Jerry Pournelle das Ergebnis meiner Arbeit zeigte, brachte er mich dazu, ARM erneut umzuschreiben. Er zeigte mir auch, an welcher Stelle die Organpascher ins Spiel kamen.
    Genau genommen tat ich nichts anderes, als die Fehler zu korrigieren, die John W. Campbell und Frederick mir damals aufgezeigt hatten. Ich wünschte nur, John hätte lange genug gelebt, um ARM noch zu lesen.
    Wie wahrscheinlich ist die Zukunft, in der Gil Hamilton lebt? Ich wüßte keinen Weg, wie wir die Überbevölkerung oder die strenge, diktatorische Bevölkerungskontrolle ohne den ›Segen‹ eines größeren Krieges, einer Naturkatastrophe oder einer Seuche verhindern könnten. Was die Besiedelung unseres Sonnensystems betrifft, so besteht Anlaß zu Hoffnung. Und die Organbänke der Vereinten Nationen …
    Eine meiner ältesten Geschichten, The Jigsaw Man [15] , handelt von den grundlegenden Problemen der Organbänke. Wäre Jeffrey Dahmer in einem Hospital exekutiert und wie ein Puzzle zerlegt worden, hätte er ebenso viele Leben retten können, wie er genommen hat. Genau wie jeder andere Erwachsene, der ein Kapitalverbrechen begangen hat – oder, was das betrifft, auch ein Kind, dessen Verbrechen den Willen, den Vorsatz und das Unrechtsbewußtsein eines Erwachsenen erfordert … schließlich begehen Kinder heutzutage jede Menge Morde. Ganz ehrlich – würden Sie nicht auch die Organe eines Fünfzehnjährigen denen eines ältlichen Charles Manson vorziehen? Wenn dieser Ansatz immer noch einen Mangel an Blutkonserven beim Roten Kreuz und den Patienten zurückläßt, die laut nach Augen oder Nieren schreien, dann verletzen Rush Limbaugh und John Bobbitt ununterbrochen Prinzipien der Politischen Korrektheit. Und was ist mit dem Burschen, der glaubt, er könnte Feuchtgebiete ruinieren, nur weil er für das Land bezahlt hat?
    Wo ziehen wir die Grenze?
    Seit der ersten Veröffentlichung von The Jigsaw Man erreichen mich immer wieder Leserbriefe. Briefe, denen Zeitungsausschnitte oder Fotokopien von Artikeln beiliegen. Eine ganze Armee von Lesern (die zukünftigen unfreiwilligen Organspender?) scheint bereitzustehen, um mich auf Entwicklungen betreffend Transplantationen und Organbänke aufmerksam zu machen.
    In einem Brief ging es um einen interdisziplinären Debattierwettbewerb: Sollen verurteilte Kriminelle durch

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