Ringwelt
an etwas anderes denken und schien darüber
kaum noch eine Kontrolle zu besitzen. Die Bilder in seinem Kopf wirbelten
nur so hin und her. Und der Kopfschmerz wurde dabei immer heftiger.
Er begann am ganzen Körper zu zittern an und seine Augen traten
vor Schmerz und Angst ein wenig vor. Dabei ständig angeglotzt
von dem beiden schwarzen Flecken hinter den Augenfenstern des Roboters.
Als der Schmerz in seinem Kopf zu groß wurde und die Bilder in seinem
Kopf so schnell aufflackerten das ihm übel wurde, schwand sein
Bewußtsein und schickte ihn in eine gnädige Bewußtlosigkeit.
*
Der Oberste
Langsam fuhr er den Körper wieder zu seiner vollen Größe empor.
Unter ihm lag schlaff der Körper des gefangenen Humanoiden. Er
hatte die Informationen die in ihm steckten alle preisgegeben. Der
Oberste hatte aber auch nichts anderes erwartet denn die Technik eines
Xeno-Telepathen konnte fast jedes Bewußtsein eines Organischen
auslesen. Die Informationen die er nun gewonnen hatte wiesen auf ein
Volk hin, das anscheinend nie mit den humanoiden Lebensformen aus
der Vergangenheit zu tun gehabt hatte.
Das war äußerst ungewöhnlich. Denn die Humanoiden der
Vergangenheit wußten jeweils alles über ihre Rasse. Sie
hatten damals ein art Gruppenbewußtsein besessen. Das war auch
mit ein Grund gewesen warum sie so schnell die Schwäche der Noldoks
finden konnten. Dieser Humanoide war da gänzlich anders. Er schien,
was sein Wissen anging, mit einem der Mittleren oder sogar nur der
Unteren vergleichbar zu sein.
Bei seinem Volk, den Noldoks, wußten nur die Obersten alles
über ihre Rasse. Die Mittleren nur Bruchteile und die Unteren
nur das was sie für ihre Aufgaben wissen mußten. Wissen
konnten die Unteren und Mittleren nur erwerben wenn sie das Fluid
eines höherwertigen Noldoks in sich aufnahmen. Der Gedanke an
das rotes Fluid vor ihm ließ ihn erschauern. Damit bekam er
zwar kein zusätzliches Wissen aber es würde ihn berauschen.
Er koppelte sich an einen der Sensorenblöcke und begann das rote
Fluid des Humanoiden in einen Aufbewahrungsbehälter zu transferieren.
Nicht ohne dabei schon mal einen kurzen Happen abzuzweigen und zu
sich zu nehmen. Der Rausch war sehr intensiv aber kurz. Und als er
vorbei war lag unter ihm der Humanoide ausgelutscht in der Verhörvorrichtung.
Seine Lebenszeichen waren erloschen.
Der Oberste koppelte sich wieder von dem Sensorenblock ab und verließ
mit wuchtigen Schritten den Raum. Er gab Befehl den Humanoiden in
eine Stasiskammer zu verbringen damit später die Wissenschaftler
sich mit seinem Körper beschäftigen konnten. Immerhin war
es nun seit Äonen der erste Humanoide denen sie wieder begegneten.
Während sich ein Mittlerer damit beschäftigte beobachtete der Oberste
die Demontage des fremden Sternenschiffes. Bisher hatte man aus den
Einzelteilen schon eine menge Informationen über den Stand der
Technik ziehen können über den diese neuen Humanoiden verfügten.
In vielen Dingen lagen sie noch weit zurück aber was ihren Antrieb
anging waren sie weiter als die Noldoks. Leider wußte man noch
nicht woher dieser Humanoide gekommen war. Selbst im Bewußtsein
des Humanoiden hatte er nur Namen der Orte finden können aber
keine Hinweise wo im Raum er sich befand.
Aber die Zeit würde es ihnen noch ermöglichen. Denn die gehörte
dem Volk der Noldoks.
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Die Kolonie
Ringwelt Teil 6
13. März 2126 AD
Cloe sprang von Ihrem weißen Einhorn ab und landete purzelnd auf
dem weichen Rasen. Als sie die Augen zu ihrem Einhorn wandte sah
sie die eine Ecke des Posters wieder herabhängen. Der Kleber
hatte nicht lange gehalten. Sie schloss wieder die Augen und versuchte
in ihren Traum zurückzukehren. Aber das Einhorn und auch die
Elfen zu denen sie unterwegs gewesen war blieben verschwunden. Stattdessen
sah sie vor ihrem inneren Auge nur das Poster mit der herabhängenden Ecke.
Seufzend schlug sie wieder die Augen auf. Es hatte keinen Sinn. Der Traum
war verschwunden. Es war noch still in der Kolonie. Ihr Blick richtete
sich auf den Kalender an der Wand. Er zeigte einen blauen Punkt
neben der Uhrzeit an. War es schon wieder soweit? Ihr Herz schlug
ein wenig schneller und wenig später hielt sie es in ihrem
Bett nicht mehr aus. Sie warf die Decke zurück und sprang aus dem Bett.
Bevor sie ihr Zimmer verließ sah sie noch einmal genau auf den Kalender.
Der blaue Punkt war noch immer da. Sie schob den Vorhang vor ihrem
Zimmer zur Seite
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