Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
Vom Netzwerk:
gesprochen.
Allerdings vollkommen zwanglos. Direkte Fragen würden nur auffallen.
    Es hatte schon genug Fragen bezüglich seines Samuraischwertes gegeben, das er jetzt ständig mit
sich herumschleppte. Er hatte sich damit herausgewunden, indem er
erzählte, das der Psychologe ihn darum gebeten hatte es zu tragen.
Es sollte Anlass zum Reden innerhalb der Mannschaft geben, damit sie
besser das Unglück der letzten Erkundung verarbeiteten. Glaubte der
4. Offizier wenigstens.
    >Sprecht ihn aber ja nicht darauf an< hatte Joy allen erzählt. >Der Comodore musste
sich bei der Erlaubnis dafür das Lachen verkneifen, was ihm nicht
ganz gelungen ist.<
    Alle hatten nur gegrinst als sie sich vorstellten, wie ihr Psychologe vor dem Comodore gestanden hatte.
    Bisher hatte diese Geschichte jeder geglaubt dem Joy sie erzählte. Hoffentlich erfuhr es jedoch
Mark Mastroni nicht. Im Augenblick saß er hinter ihm im Aufklärer.
Er hatte gelacht, als Joy mit seinem Samuraischwert in der Hand, sich
kurz vor dem Start bei ihm meldete. Gesagt hatte er allerdings nichts.
    "Ich möchte nur wissen woher Sie die Unmengen von Material herbekommen haben. Ob Sie einen Mond dafür geplündert haben?"
    Sibill's Frage holte Joy aus seinen Gedanken heraus. Die Antwort darauf würde er auch nur zu gerne wissen.
    "WAHRSCHEINLICHKEIT DAFÜR SIEBENUNDACHTZIG PROZENT"
    Inzwischen hatte Joy sich daran gewöhnt, das sich seine Kybernetik bemerkbar machte. Zum Teil lag es daran, das er selbst unbewusst anfragen an ihr stellte.
    "Vermutlich haben Sie alle verfügbaren Asteroiden aus diesem System dafür verwendet. Der
freie Raum zwischen den Planetenbahnen ist ja vollständig leer, Sibill.
Normalerweise kreisen dort immer unzählige Asteroiden aus den Anfangstagen
des Sonnensystems herum. Hier sind aber keine mehr."
    "Der Bau muss eine Ewigkeit gedauert haben. Alleine das Bergen der Asteroiden muss Jahrzehnte gedauert haben."
    Während Joy immer näher an die Ringstation heranflog überdachte er noch einmal die Daten der
Station. Sie drehte sich mit einer Geschwindigkeit von rund Vierhunderdfünfzig
Meter pro Sekunde einmal in etwa dreizehn Stunden um sich selbst.
Wenn wie angenommen der Ring eine Landschaft in sich verbarg, so würde
dort durch die Fliehkraft eine Gravitation von Nullkommasieben Grav
herrschen. Überschlägig hatte Joy für sich auch einmal die Fläche
des Lebensraums ausgerechnet, die im inneren des Ringes vermutet wurde.
Sie musste so um die Siebenmillionen Quadratkilometern herum liegen.
Eine riesige Fläche. Aber existierte Sie überhaupt?
    "Wann beginnen wir mit dem Anpassungsmanöver, Joy?"
    "Sofort, Mark."
    Joy zündete die vorderen Bremsdüsen. Unter ihnen schwebte nun die gigantische Ringstation vorbei.
Jetzt aus der Nähe betrachtet wirkte sie gigantisch. Mark und Sibill
sahen nur einen kleinen Ausschnitt von ihr. Joy im Augenblick überhaupt
nichts. Er hatte genug damit zu tun, den Aufklärer auf Kurs zu halten.
    "Vor uns liegt der Ring."
    Joy blickte einige mal von seinen Displays auf und hatte ihn erster als dunklen Schatten vor
dem Sternenhimmel gesehen. Jetzt passte er den Aufklärer an die Umfangsgeschwindigkeit
des Ringes an und korrigierte den Kurs so, das sie als Hintergrund
den dritten Planeten sahen. Dadurch zeichnete sich vor ihnen die Ringstation
sehr klar ab.
    "Wunderschön!"
    "Ja. Da stimme ich Dir zu, Sibill. Ein wirklich wunderschöner Anblick."
    "Womit fangen wir an, Mark?"
    "Ich würde sagen, wir umfliegen eine dieser Speichen. Dann die Fensterflächen und sehen uns zum Schluss einen Radiator an. OK?"
    "OK, Mark."
    Langsam und majestätisch drehte sich der riesige Ring unter ihnen dahin. Dann näherte sich
von vorne eine der sechs Speichen. Joy drosselte ihre Geschwindigkeit
ein wenig, damit sie gleichschnell mit der Speiche wurden. Dadurch
das der Aufklärer etwas in Richtung Nabenkugel gesteuert wurde, hatte
sich seine Geschwindigkeit in Bezug zur Ringstation etwas erhöht.
Die Speiche vor ihnen wurde schnell größer. Ein schmaler Streifen
glitzerte in Längsrichtung an ihr.
    "Könnte das auch ein Fenster sein, Mark."
    "Ein Fenster an einer Speiche, Sibill? Wozu sollte es da sein? Die Speiche selbst kann unmöglich
bewohnt sein!"
    "Es ist ein Fenster, Mark. Die Scannerdaten beweisen es. Breite etwa Sechzig Grad und die
Länge beträgt rund Eintausendachthundert Kilometer. Es werden also
drei Fenster da sein vermute ich."
    "Das Licht der Sonne wird aber durch die Spiegel zum

Weitere Kostenlose Bücher