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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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Es ist nur extrem schwierig. Singha's Hypothese
mit den Gravitationsantrieben dürfte stimmen. Dieser Raumhafen ist
nicht dafür konzipiert worden, damit Schiffe wie unseres hier Landen
soll."
    "Außentemperatur jetzt minus Fünfzig Grad Celsius. Wir sind in
den äußersten Schichten der Atmosphäre, Janai. Du musst mit Wind
rechnen. Bodenentfernung rund Einhundertfünfundzwanzig Kilometer. Die
Atmosphäre reicht ganz schön hoch."
    "Vergiss nicht die niedrige Schwerkraft hier,
Singha. Am Boden
des Raumhafens wird sie nur Nullkommanullvier g betragen."
    "Wie viel Meter pro Sekundenquadrat sind das denn,
Singha?"
    "Das ist leicht auszurechnen, Gene. Nullkommanullvier g mal
Neunkommaachteins Meter pro Kubiksekunde. Das sind dann etwa
Nullkommavier Meter pro Kubiksekunde. Etwa Einviertel Mondschwerkraft
nur. Da kann man sehr leicht das Fliegen lernen wenn man unvorsichtig
geht, Gene."
    "Ich werde auf meinen nächtlichen Spaziergängen daran denken,
Singha."
    Gene Anderson spielte damit auf die rabenschwarze Finsternis
innerhalb der Nabenkugel an. Nirgends zeigte sich ein Licht. Janai
konnte sich nur nach den Radardaten richten.
    Vor dem Bugfenster der ODYSSEUS tauchten die ersten Wolken auf.
Allerdings waren sie hauchzart und nicht zu sehen. Dem Radar nach wurden
sie erst einige Kilometer unter ihnen dichter.
    Auf den Bildschirmen, die eine Radaransicht durch die Wolkenlücken
zeigten, wurden die Raumschiffe immer größer.
    "Temperatur jetzt Null Grad Celsius. Bodenentfernung noch
Vierzig Kilometer. Ich messe hohe Windgeschwindigkeiten unter uns an,
Janai!"
    "Wie hoch in etwa?"
    "Zwischen Einhundert und Einhundzwanzig Kilometer pro Stunde.
Darunter liegen sie bei Zehn bis Dreißig Kilometer pro Stunde."
    Janai ließ die ODYSSEUS nun langsamer sinken. Einige Windböen
rüttelten ganz schön heftig an dem Schiff. Aber Janai konnte sie immer
wieder ausgleichen. Zudem suchte er auf dem Radarbild eine freie Fläche
zwischen den Raumschiffen. Sie standen mitunter sehr dicht beieinander, sodass
die ODYSSEUS zwischen ihnen keinen Platz fand. Aber sie waren zu
großen Gruppen zusammengestellt worden und zwischen den Gruppen gab es
reichlich Freiraum.
    "Hey. Das sind ja Wracks!"
    Jeder sah auf die Bildschirme. Tatsächlich zeigten sie nun
Einzelheiten der Raumschiffe. Es waren wirklich Wracks. Keines der
Raumschiffe war heil. Bei Manchen fehlte sogar über die Hälfte des
Schiffes.
    "Wie ein gigantischer Schiffsfriedhof."
    "Es werden schon noch ein paar intakte Raumschiffe darunter
sein, Singha."
    "Den Scannerdaten nach nicht, Klaus. Es sind alles Wracks."
    "Wir werden sehen."
    Janai schwebte jetzt nur noch einige hundert Meter über den
Raumschiffswracks. Dann erspähte er eine der größeren Lücken und
setzte die ODYSSEUS dort sacht auf den Boden.
    "ODYSSEUS ist gelandet."
    "Temperatur rund Zwanzig Grad Celsius draußen. Atmosphäre
Atembar. Windgeschwindigkeiten liegen bei Zehn Kilometer pro Stunde.
Einem Ausstieg steht nichts mehr im Wege, Klaus. Außer der
Dunkelheit."
    "Langsam, Chan. Erstenmal setzen wir eine Nachricht an die
SITAE ab, das wir heil angekommen sind. Gene, übernimmst Du das
bitte?"
    "Schon dabei."
    Gene Anderson, der normalerweise an Bord der SITAE der Koch war,
hatte als weiteres Arbeitsgebiet die Funkerei. Er schaltete die
Funkgeräte ein und suchte eine Verbindung zur SITAE herzustellen. Die
SITAE war bereits auf dem Flug hierher und musste sich mittlerweile
irgendwo weitab über der Nabenkugel befinden.
    Allerdings auf Warteposition. Erst wenn die ODYSSEUS die nähere
Umgebung erkundet hatte würde die SITAE in die Nabenkugel einfliegen
und sich im Drehzentrum verankern.
    "ODYSSEUS an SITAE."
    "SITAE hört."
    "ODYSSEUS an SITAE. Wir sind sicher gelandet. Temperatur rund
Zwanzig Grad Celsius. Atmosphäre Atembar, allerdings kein Licht. Um uns
herum stehen Unmengen an Raumschiffen, die aber alle schwer beschädigt
sind. Ende."
    "SITAE an ODYSSEUS. Empfang klar und deutlich. Seid vorsichtig
mit der Erkundung. Ende."
    Gene Anderson schaltete das Funkgerät wieder auf Bereitschaft
zurück.
    "Funkkontakt war Störungsfrei, Klaus."
    "Gut. Dann beginnen wir mit der Datensammlung. Und zwar
erstenmal von Bord der ODYSSEUS aus. Spaziergänge kommen erst später
dran."
    Ohne zu murren machten sich die Fünf an die Arbeit. Innerhalb der
ODYSSEUS herrschte die gleiche Gravitation wie Außerhalb des Schiffes.
Sie konnten sich dadurch schon einmal an die geringe Schwerkraft
gewöhnen. In den nächsten Stunden wurde

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