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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Von den dreißig Billiarden Hominiden auf der Ringwelt würde ein anständiger Prozentsatz durchkommen. Wembleth und Roxanny und ihr gemeinsames Kind waren im Grundrauschen verschwunden. Wenn Tonschmied erst einmal herausgefunden hatte, wer und was sie wirklich waren, dann würde er nicht einmal nach ihnen suchen. Mit ein wenig Glück jedoch war Tonschmied gar zu der Überzeugung gelangt, dass Louis Wembleth mit zu den Sternen genommen hatte.
    Das Gefühl zu gewinnen, vermag viele Schmerzen zu kompensieren.
    Als »Fenster«, fungierte hier der Boden des Steuerhauses, und dieses Fenster verdunkelte sich eigenständig, wirkte als Restlichtverstärker, zeichnete auf, spielte Aufzeichnungen ab und ermöglichte Ausschnittsvergrößerungen. Louis betrachtete das Muster vielfarbigen Lichtes, dann sah er ein dunkles Komma an ihnen vorbeijagen.
    Er bemerkte, wie sich der Ausblick änderte. Das Fenster war nicht mehr da: Seine Augen schienen zu beiden Seiten daran vorbeizugleiten.
    Louis warf einen Blick auf den Massendetektor. Dort hätte er eigentlich einzelne Lichtfäden erkennen müssen, die auf ihn zugekrochen kämen. Zu sehen war nichts. Es war einfach nur ein dotierter Kristall.
    Louis schlug auf die Not-Aus-Taste.
    Er sah einen ganzen Regen von Sternen. Das Universum unter ihm war gewaltig und wunderschön. Er war wieder in den Einstein-Raum zurückgekehrt.
    Es hätte ihm Freude bereitet, die Long Shot im Von Menschen Besiedelten Weltraum an irgendeine Bande Freibeuter zu verkaufen. Oder seine eigene Bande zu gründen! Derzeit allerdings kam ihm das äußerst unwahrscheinlich vor. Louis stellte die Scheibe auf »Vergrößerung«, und ließ sie dann ein wenig abdunkeln, um sich vor dem Gleißen zu schützen. Die Ringwelt selbst verdeckte die Sonne jetzt fast, nur ein schmaler Lichtstreifen war noch zu erkennen.
    Sechs Lichtstunden von der Ringwelt entfernt – er hatte es nachgemessen – vermochte die Sonne die Long Shot nicht allzu sehr zu beleuchten; doch wenn er das Schiff in den Schatten der Ringwelt lenkte, dann war es an Bord so schwarz wie im All selbst. Die Fusionsantriebe hatte er nicht einmal eingesetzt: Niemand konnte das Schiff anhand seines Neutrino-Flux aufspüren. Im restlichen Teil des elektromagnetischen Spektrums würden die teilnehmenden Kriegsparteien des Randzonenkriegs es allerdings entdecken können, sofern sie zufälligerweise gerade in die richtige Richtung schauten. Allerdings ging Louis davon aus, dass sie dafür derzeit zu beschäftigt sein dürften. Jetzt suchten sie gewiss Proserpinas Sonnenfisch-Schiff, bis irgendetwas noch Interessanteres geschah … was jetzt sehr bald der Fall sein müsste.
    Der Ruheraum, der oberhalb des Steuerhauses lag, war ebenso winzig wie dieser, doch es gab dort wenigstens eine Spielekonsole, einen Nahrungsmittelspender und einen Duschbeutel. Außerdem entdeckte er eine Luke in der Decke. Die war neu! Sie führte zu einem ganzen Labyrinth aus Zugangs-Röhren, die er durch die Wand hindurch erkennen konnte – allesamt gerade groß genug, dass ein Mensch hindurchpasste. Es war schwer, ihnen zu folgen, ein nettes Puzzle, doch eine der Röhren führte zu dem Lagerraum, in dem er die Rettungskapsel und den Autodoc verstaut hatte. Gut!
    Er nahm sich die Zeit, sich ausgiebig zu duschen. Hey, falls er das Große Ereignis tatsächlich verpassen sollte, dann würde die Long Shot die zugehörige Lichtwelle ein Stückchen weiter draußen ohnehin wieder einholen.
    Nichts hatte sich verändert, als Louis dann mit dem Abtrocknen fertig war. Er vergrub seine Finger in der Mähne des Hintersten, und es gelang ihm, einem Tritt mit dem Hinterbein auszuweichen – fast zumindest. »Aufwachen!«, sagte er.
    »Habe ich dir wehgetan?«
    »Ist egal.«
    »Warum befinden wir uns in einer Ruheposition?«
    »Ich möchte etwas beobachten. Außerdem kann ich den Massendetektor nicht benutzen.«
    »Aiii!«, pfiff der Hinterste.
    »Das Gerät basiert auf Psionik. Du wirst das Schiff selbst steuern müssen. Aber wir sind aus dem Gebiet raus, alle diejenigen, die mir etwas bedeuten, sind in Sicherheit, diejenigen, die am Randzonenkrieg beteiligt sind, werden nicht nach uns suchen, und der Weg nach Canyon ist frei.«
    »Nach Canyon?«
    »Naja, oder auch zur Weltenflotte, wenn du das willst. Ich war einfach nur davon ausgegangen, dass du deinen Gefährten und deine Kinder mitgebracht hast, als du die Flotte verlassen hast.«
    »Natürlich.«
    »Wenn wir uns über ein paar Einzelheiten einig

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