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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Gartenökologie. Verteidigungssysteme auf den Inseln. Teleskope und Forschungsanlagen. Bergwerke … auf der Ringwelt gibt es keine Bergwerke, oder?«
    »Wenn man bis zu den Schüttbergen kommen könnte«, meinte Louis. »Das Material könnte sich dort gemäß seiner Dichte ablagern. Sonst: keine Abbaurechte, ja. Wenn man nach Öl sucht, stößt man erst auf Scrith, und dann auf Vakuum.«
    »Proserpina kann die Schüttberge erreichen.«
    Louis zuckte mit den Schultern. »Ich kann dir nicht dabei helfen, die Gegend zu erkunden. In jeder Kultur gibt es Märchen darüber, dass irgendjemand etwas entdeckt, was er besser nicht hätte entdeckt sollen.«
    »Trotzdem«, widersprach Roxanny. »Ich würde mir dieses Gebäude gerne einmal ansehen.«
     
    Nach dem Frühstück gingen Wembleth und Roxanny wieder hinaus.
    Proserpina kehrte gegen Mittag zurück. Sie fragte: »Was sind Stepperscheiben?«
    »Wo hast du denn etwas darüber gefunden?«
    »In deinem eigenen Bericht, den dir die ARM abgepresst hat, Louis Wu. Du hast aber nicht genug erzählt. Was wäre, wenn ich selber Stepperscheiben würde anfertigen müssen? Macht dieser Ghoul-Protektor das?«
    »Du zuerst. Wie geht es meinen Gefährten?«
    »Die erkunden immer noch das Gelände. Hanuman ist allein aufgebrochen, Wembleth und Roxanny ziehen gemeinsam durch die Gegend. Hier werden sie nur wenig erfahren. Der letzte Rebell, der gestorben ist, hat hier gelebt. Ich habe sein Habitat übernommen, aber der Palast des Vorletzten ist mit Fallen übersät. Ich gehe dort nicht hin.«
    Sie schleppte sich mit einem Mini-Hirschen ab, der fast so viel wog wie sie selbst. Der Hals des Tieres baumelte hin und her, das Genick war gebrochen. Große Insekten umschwirrten den Kadaver. »Diese Tiere erlege ich mir selbst als Nahrung. Kannst du davon essen?«
    »Vielleicht …«
    »Soll ich es mit Hitze behandeln?«
    »Jepp. Und ihn vorher ausnehmen. Soll ich …«
    »Du kannst vielleicht zur Übung ein wenig deinen Oberkörper bewegen, aber ansonsten solltest du dich weiter ausruhen. Die Splitter deiner gebrochenen Knochen sind zwar alle da, wo sie hingehören, aber jetzt sollten sie sich auch wieder zusammenfügen können! Ich werde das Kochen übernehmen. Wie das geht, kann ich recherchieren.«
    Der Duft gegrillten Fleisches machte Louis hungrig. Nach einer Stunde kehrte Proserpina zurück und brachte den gegrillten Rumpf des Tieres mit. Dann schnitt sie einzelne Fleischstücke für Louis ab. Es gefiel ihm gut, zur Abwechslung mal bedient zu werden.
    »›Doch hinter mir hab ich stets vernommen der Zeit geflügelt Schritte kommen‹«, sagte sie. »Nein, iss! Ich muss wissen, wie dringlich diese ganze Problematik um den Randzonenkrieg ist. Hat Tonschmied ihn unter Kontrolle?«
    »Mehr oder weniger«, antwortete Louis.
    »Iss! Eher ›mehr‹ oder eher ›weniger‹?« Als sie sein Mienenspiel bemerkte, verfinsterte sich ihr Blick. »Also eher ›weniger‹. Hanuman hat mir von einer Explosion erzählt, die ein Loch bis ins All gerissen hat. Ich habe das aus der Ferne mit angesehen, und ich wusste, dass ich etwas würde unternehmen müssen. Antimaterie. Könnte das sämtliche Lebensformen hier töten? Hat Tonschmied das tatsächlich verhindert?«
    »Ja.«
    »Was habt ihr gesehen?«
    »Wembleth und Roxanny würden sicherlich auch gerne etwas hiervon essen«, sagte Louis.
    Der Protektor Proserpina schaute ihn lange an. »Ich gehe sie holen«, sagte sie dann. Sie schob ein großes Stück Fleisch in seine Reichweite und ging.
    Der Tag ging schon zur Neige, als sie zurückkehrten. Proserpina und die anderen bereiteten die Mahlzeiten draußen zu. Louis roch brennendes Holz und geröstetes Fleisch. Den Teller, den Roxanny dann zu Louis brachte, füllte auch Gemüse: gelbgrüne Blattpflanzen und geröstete Jamswurzeln.
    Proserpina wurde eine immer erfahrenere Köchin. Sie aß mit ihnen, doch sie selbst nahm rohes Fleisch und rohe Jamswurzeln zu sich. Als sie mit dem Essen fertig waren, sagte sie: »Ich möchte, dass ihr mir vertraut.«
    Der uralte Protektor Proserpina schaute ihnen der Reihe nach in die Augen – dabei überging sie Hanuman, als sei der nur ein gewöhnliches Tier. »Wembleth, Roxanny, Luis, ihr müsstet verrückt sein, wenn ihr mir einfach so vertrauen würdet, ohne mehr zu wissen als das, was ihr bisher in Erfahrung gebracht habt!«
    »Erzähl uns eine Geschichte!«, schlug Louis vor. Proserpina hütete Hanumans Geheimnis und auch das von Louis, vielleicht auch Roxannys

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