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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Geheimnis. Es gab keinen Grund, ihr zu vertrauen, und jeden erdenklichen Grund, ihr zuzuhören.
    »All diese Ereignisse fanden nahe dem Galaktischen Zentrum statt. Wir auf unserer Welt waren zehn bis einhundert Millionen Protektoren der Pak-Spezies«, erzählte der Protektor. »Die Zahlen änderten sich ständig in diesem endlosen Krieg.
    Vor etwas mehr als vier Millionen Falans – ich habe ein wenig die Zeit aus den Augen verloren – bauten zehntausend von uns ein Transportschiff und einige bewaffnete Aufklärer. Achtzig Jahre später waren noch sechshundert übrig geblieben, die darin hatten mitfahren können.« Proserpina sprach langsam, reiste weit in ihren Erinnerungen zurück. Interspeak war eine sehr flexible Sprache, aber für derartige Konzepte war sie nicht entwickelt worden.
    »Dieses Land hier stellt eine gute Landkarte der Pak-Heimatwelt dar. Sind euch die Formen aufgefallen? Überall Kreise«, fuhr Proserpina fort. »Sprengkrater, uralte und neue, von den verschiedensten Waffen. Diese Karten waren alle identisch, als wir sie konstruiert haben, aber seitdem haben sie sich verändert. Auf der Pak-Welt und hier haben wir um jeden Vorteil für unsere eigene Blutlinie gekämpft. Luis, was ist denn?«
    »Ach, es ist nur sonderbar«, erklärte Louis Wu. »Immer und immer wieder die gleiche Welt? Die Heimatwelt der Pak befand sich im Galaktischen Zentrum. Da liegen die Sonnen sehr dicht beieinander. Ihr seid hierher gezogen, habt einen Sprung von dreißigtausend Lichtjahren gemacht. Warum habt ihr keine näher gelegenen Welten ausgewählt?«
    »Nun, unsere Welten lagen einander sehr viel näher als eure. Endlos viel Raum, endlos begehrt. Wir haben keine Möglichkeit gesehen, sie mit einem Raumschiff zu erreichen, das Brüter transportiert hätte, weil wir stets und immer um jeden Vorteil für die Brüter gekämpft haben. Und wenn wir das Problem gelöst hätten, dann hätten wir danach vor einem weiteren Problem gestanden: Jede einzelne dieser Welten würde über die Jahrtausende umgeformt werden müssen. Bevor die Arbeiten abgeschlossen wären, wäre jede einzelne Welt wieder durch Armeen anderer Protektoren erobert worden. Wir wussten, dass so etwas bereits geschehen war. Die Welten in der Nähe von Pak waren zu einem Pak-Ideal umgestaltet worden, und dann wurden sie mit Waffengewalt wieder in kahle Wüsten verwandelt, schon lange, bevor ich geboren worden bin. Wir haben einfach keine Möglichkeit gesehen, andere Welten zu erobern, es sei denn, wir wären in der Lage, die Umstände zu verändern, die uns selbst stets geformt hatten.
    Und genau das taten wir – wir sechshundert. Zuerst gaben wir die nächstgelegenen Welten auf. Wenn ein anderes Schiff uns würde erreichen können, dann lag diese Welt der Heimat zu nah. Wir haben Aufzeichnungen über eine Reise in die Spiralarme der Galaxis gefunden – entlang einer Route, die schon früher von einem Kolonistenschiff erkundet worden war. Die Kolonie selbst ist gescheitert; doch wir wussten, dass auf dem Weg keinerlei Gefahren das Schiff davon abgehalten hatten, sein Ziel zu erreichen.
    Als Nächstes haben wir uns von unseren Brütern getrennt. Wir haben sie in einem Zylinder untergebracht, der wie eine aufgerollte Landkarte aufgebaut war. Auch ihre Nahrung wuchs dort, Wasser und Luft und Abfälle wurde recycelt – ein abgeschlossenes ökologisches System. Keine Spur der Brüter-Pheromone konnte den Steuerhauskomplex unseres Schiffs erreichen. Die Brüter sollten uns nicht lieben – sie sollten von unserer Anwesenheit nicht das Geringste wissen. Jeder Protektor, der diese Regel brach, musste sterben.
    Selbstverständlich fand dabei natürliche Auslese statt. Viele Brüter starben, mussten sterben ohne die Begleitung durch die Protektoren.« Proserpina schaute ihnen in die Augen. »Selbst jetzt, nachdem ihr euch vier Millionen Falans habt entwickeln können, braucht ihr Kugelweltler nicht gelegentlich die Gesellschaft von etwas, das größer ist als ihr selbst?«
    »Nein«, entgegnete Roxanny geradewegs.
    »Ich habe Aufzeichnungen über Dutzende verschiedener Religionen gefunden.«
    »So etwas haben wir inzwischen hinter uns«, beharrte Roxanny.
    Nach einer kurzen Pause fuhr Proserpina fort: »Stet. Viele Brüter sind gestorben, weil sie auf unsere Anwesenheit nicht haben verzichten können, doch in jeder Generation wurden es weniger. Wieder dachten viele Protektoren, wir mussten die Brüter unserer eigenen Art riechen oder berühren. Viele hatten eine

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