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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Geheimen Direktorats wird von mir erwartet, objektiv Ausschau nach möglichen Problemen zu halten …« Eine weitere Beugung des Halses, ebenso nur zum Schein.
    »Ich verstehe«, gab Eos zurück. Derjenige seiner Köpfe, der nicht gerade mit dem Essen beschäftigt war, verzog die Lippen zu einem amüsierten Grinsen. »Es ist für Sie angemessener, mir beizupflichten, dass die Umstände eine derartige Entscheidung gefahrlos gestatten, als genau diese Aussage aus freien Stücken selbst zu treffen – vor allem weil es ein Vorschlag von mir ist.«
    Unterwürfig senkte Nike die Köpfe.
    »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen.« Eos stellte sein Speisebrett ab und stimmte dann mit beiden Kehlen ein pfeifendes Arpeggio an. »Dann sind wir uns also einig.«
    »Sehr wohl.« Nike richtete sich auf. Für diese Lüge schämte er sich nicht im Mindesten.
    Wenn Eos erst einmal diese unkluge Ankündigung vorgebracht hatte und nur kurz darauf die Kolonisten-Krise eskalierte, würde sich die gesamte Konkordanz sehr schnell einigen: Der derzeitige Anführer der Experimentalisten war für diese Aufgabe ungeeignet.

 
KAPITEL VIERUNDDREISSIG
     
     
    Leise schnarchte Eric vor sich hin und drehte sich träge um die Längsachse; dabei ließ er Kirsten los. Endlich. Sofort deaktivierte sie das Schlaffeld, sodass sie beide langsam auf das Deck herabsanken. Vorsichtig trat Kirsten einen Schritt zur Seite und schaltete das Feld wieder ein, bevor Eric sich auch nur rührte. Immer noch im Tiefschlaf schnaubte er einmal kurz, und Kirsten musste lächeln.
    Sich jetzt über ihre Schlaflosigkeit zu ärgern – oder darüber, dass Eric immer sofort einschlief, und das auch noch tief und fest! –, brachte überhaupt nichts. Also ging Kirsten zum Gemeinschaftsraum hinüber, um sich vom Autodoc eine Schlaftablette geben zu lassen. Auf dem Weg dorthin entschied sie sich dann aber doch dagegen. Stattdessen teleportierte sie sich von der Explorer an Bord der Long Pass. Erstere lag jetzt längsseits der Preserver, Letztere war nach wie vor im Inneren des alten Frachters eingeschlossen.
    Nach einem kurzen Umweg, auf dem sie sich einen Kaffee organisierte, betrat Kirsten die Brücke des Ramjets. Sie war erstaunt, dort Sven zu begegnen.
    »Oh, hallo«, sagte er nur. Dann durchsuchte er weiter den Papierstapel, mit dem er sich gerade befasste.
    »Tut mir leid, dass du auch nicht schlafen kannst.«
    »Liegt am Kaffee. Wir sind alle schon abhängig.«
    Kirsten setzte sich in den anderen Sessel der Brücke. »Ich hatte gehofft, ein bisschen mit Jeeves plaudern zu können. Würde dich das sehr stören?«
    »Nö.« Sven breitete die Papiere kreuz und quer auf einem Konsolentisch aus. »Und wenn doch, kann ich ja immer noch gehen. Ich bin bloß hier, um mal was anderes zu sehen. Ich kann mich genauso gut auch in meine Kabine kauern oder in den Tagesraum gehen.«
    »Danke. Ich werde auch leise reden.« Dann schwenkte sie ihren Sessel zur Konsole herum, um Sven wenigstens die Illusion von Privatsphäre zu schenken. »Jeeves, hier spricht Kirsten.«
    Wieder erschien die gezeichnete Animation eines rundlichen Schädels mit beachtlichem Schnurrbart; sie lächelte Kirsten freundlich an. »Guten Morgen.« Laut Schiffszeit war diese Begrüßung schon angemessen – aber nur ganz knapp.
    »Was kannst du mir über die Erde erzählen?«, fragte Kirsten.
    »Sehr wenig. Daher stammen die Menschen. Die Long Pass wurde in einem hohen Orbit der Erde gebaut und von dort aus auch gestartet.«
    »Und du weißt nicht, wo sich die Erde befindet.« Kirsten seufzte. Sie wusste schon, was er jetzt sagen würde.
    »Dieser Datenbestand ist fehlerhaft«, erklärte Jeeves, und in seiner Stimme klang scheinbar echtes Bedauern mit.
    Kirsten sackte in ihrem Sessel zusammen; sie war immer noch nicht müde, aber dennoch erschöpft. Die Entdeckung eines uralten Schiffes ihrer Vorfahren hätte doch eigentlich zu den erforderlichen Antworten führen müssen. Eric und Omar, die immer noch damit beschäftigt waren, das Schiff wieder ganz zu restaurieren, teilten Kirstens Frustration nicht. Und umgekehrt teilte sie mit ihnen nicht diese Vorahnung, die Technologie ihrer Urahnen zu meistern würde sich als nützlich erweisen. Irgendwie zumindest.
    Konzentrier dich, schalt sich Kirsten selbst. »Könnten wir Kolonisten auf der Erde leben?« Sie hatte Jeeves Grundlageninformationen übermittelt – Dateien über Hearth und die Flotte, über NSW 4 und Arcadia –, weil sie hoffte, das würde zu einer

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