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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Speicher? Hat irgendein Programm das freigegeben, und die Speicherblöcke sind bloß bislang nicht wieder verwendet worden?«
    »Unwahrscheinlich«, antwortete Jeeves. »Diese Speicherblöcke sind nicht für die Wiederverwendung freigegeben. Und sie sind auch nicht für die Neuzuweisung gekennzeichnet.«
    Kirsten trank den letzten Schluck ihres Kaffees. Sie hatte sich mit Computern der Bürger befasst, nicht mit denen, die andere Menschen eingerichtet hatten. Doch diese Geräte mussten doch zumindest in den zugrunde liegenden Prinzipien gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Niemand befasste sich aktiv mit derartigen Kleinigkeiten wie der Speicherzuweisung – die Methoden für das Hin- und Hergeschiebe der Bits waren längst optimiert und standardisiert –, doch ganz offensichtlich wurde alles durch erkennbare Datenstrukturen gestützt. »Jeeves, gehört dieser geheimnisvolle Speicherblock zu irgendeiner Datenstruktur?«
    »Ja«, erwiderte die künstliche Intelligenz. »Allerdings nicht zu einer Struktur, die irgendeinen Nutzen hätte. Sie ist so markiert, dass sie nicht erneut verwendet wird – als sei sie physisch beschädigt. Aber wenn dem so ist, dann muss diese Schädigung unbeständig sein, denn auch diese Speicherblöcke überstehen sämtliche meiner Diagnostikroutinen.«
    Ohne jeden Fortschritt zog sich das Gespräch zwischen der KI und Kirsten hin. Das alles erschien ihr so sinnlos, dass ihre Stimmung sich bereits deutlich verschlechterte. Was Jeeves nicht wusste, das wusste er eben nicht.
    Und was Kirsten nicht wusste, war: Wie gibt man auf? »Du hast gesagt, diese Speicherregion enthalte irgendwelche Daten. Wird bei diesen Daten eine Datenstruktur verwendet, die dir in irgendeiner Weise bekannt ist?«
    Jeeves schüttelte den animierten Kopf: nein.
    Hmm. »Du hast auch gesagt, es befinde sich ein Programm-Code darunter. Der muss ja einer sinntragenden Struktur folgen, sonst könntest du ihn nicht von nackten Daten unterscheiden. Korrekt?«
    Die KI nickte; die Spitzen des Schnurrbartes federten ein wenig nach.
    Als der Ventilator der Raumbelüftung plötzlich lautstark ansprang, zuckte Kirsten erschrocken zusammen. Jetzt war ihr ganzes Denken abrupt zum Stillstand gekommen. Vielleicht würde sie ja in dieser Schicht doch noch ein wenig Schlaf bekommen.
    Aber zuerst … »Jeeves, ich denke, wir sollten versuchen, diese mutmaßlichen Codesegmente auszuführen. Kannst du alles Unsichere, was dieser Code bewirken könnte, erkennen und abfangen, bevor es ausgeführt wird?«
    »Definiere ›unsicher‹.«
    Kirsten dachte kurz nach. »Veränderungen an Programmen oder Daten. Eingriffe in die Funktion der Schiffssysteme gleich welcher Art.« Würde beispielsweise durch irgendetwas plötzlich der Fusionsantrieb der Long Pass gezündet, solange sich das Schiff noch im Inneren der Preserver befand, würde das alle an Bord sehr schnell das Leben kosten.
    »Dann: Ja, das kann ich.«
    Kirsten rieb sich die Augen. Wenn sie das alles verbot, wie sollte sie dann herausfinden, ob dieses geheimnisvolle Programm überhaupt irgendetwas tat? »Korrekturen! Eins: Veränderungen des Speicherinhalts ausschließlich innerhalb der anomalen Speicherblockregion zulassen, über die wir hier reden. Zwei: An dieser Konsole …« – Kirsten deutete auf die Konsole, vor der sie immer noch saß – »… Displaybetrieb und Sprachausgabe gestatten.«
    »Abgeschlossen«, bestätigte Jeeves. »Soll ich jetzt die mutmaßlichen Codesegmente ausführen?«
    »Mach nur.«
    Die fehlerhafte Speicherregion enthielt acht möglicherweise ausführbare Codesegmente. Nachdem Jeeves ihnen die Möglichkeit gegeben hatte, tatsächlich ausgeführt zu werden, taten vier davon nicht das Geringste. Drei versuchten, verstümmelte Befehle über das Hauptnetzwerk des Schiffes zu übertragen; jeden dieser Versuche blockierte Jeeves und brach die Programme ab.
    Das letzte Segment ließ ein primitives Hologramm über Kirstens Konsole auftauchen: ein schmales Rechteck, in dessen Ecke ein kleines Quadrat blinkte. Das mochte völlig bedeutungslos sein.
    Oder, dachte Kirsten, ein Dialogfenster für einen Login-Prozess.
     
    Vor nicht allzu langer Zeit war Nessus ein Bündnis mit Nike das Unwahrscheinlichste erschienen, was jemals geschehen könnte. Doch irgendwie war es dennoch passiert. Also hätten ihn die Nachrichten, die ihn jetzt von Hearth aus erreichten, vielleicht nicht so sehr überraschen sollen.
    Doch stattdessen war Nessus so verblüfft, dass er keinen einzigen

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