Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
Vom Netzwerk:
Informationen über Sigmund Ausfaller.«
    Sangeeta erstarrte. »Der schon wieder. Der ist immer noch unterwegs und jagt Piraten.«
    Das war für Nessus jetzt doch zu kryptisch. Im Netzwerk des Raumhafens suchte er hastig nach einer Definition: Bewaffnete Räuber, die auf offenen Wasserflächen tätig sind? »Sprechen Sie weiter.«
    »Als Sie mich zum ersten Mal kontaktiert haben, war Ausfaller geradezu besessen – von irgendwelchen Schiffen, die weit entfernt vom Solsystem einfach verschwunden sind. Und dann sind die ersten Schiffe deutlich näher verschwunden.«
    »Wo?«, fragte Nessus sofort nach.
    Diese Frage überraschte Sangeeta. »Am Rand des Solsystems. Seit das dritte Schiff in Folge verschwunden ist, machen Besucher aus anderen Systemen immer häufiger einen Bogen um unser System. Und die Captains der Schiffe von hier weigern sich immer häufiger, das System zu verlassen. Ausfaller hat diese Situation als staatsbedrohlich angesehen und eine entsprechende Ermittlung eingeleitet.«
    Vergeblich versuchte sie, die Hände in die Taschen zu schieben. »Innerhalb weniger Monate sind acht Schiffe verschwunden. Bei jedem einzelnen kam die letzte Kommunikation aus dem Inneren der Oortschen Wolke – deswegen nennen die Medien sie mittlerweile auch schon ›Das Grenzland von Sol‹. Und dann ist Ausfaller persönlich dorthinaus gefahren und hat sein eigenes Schiff als Köder eingesetzt.«
    Piraten, die Ausfaller von der Spur der Flotte ablenkten. Das passte Nessus nur zu gut. An Zufälle glaubte Nessus nicht, vor allem nicht an solche, die für ihn auch noch hilfreich wären. »Sprechen Sie weiter.«
    »Wie ist es möglich, dass Sie davon überhaupt nichts wissen?«, fragte Sangeeta ungläubig.
    »Ich war beschäftigt. Erzählen Sie mir mehr.«
    »Ausfallers Berichte sind streng geheim. Niemand aus der Verwaltung hat darauf Zugriff – nicht einmal eine Unterstaatssekretärin.«
    »Also meldet er Piraten.« Allmählich kam Nessus ein Verdacht. Ja, die Oortsche Wolke war wirklich gewaltig. Dennoch war es sonderbar, dass er Julian Forward nicht erreichen konnte. Und noch sonderbarer war es, dass kurz nach Nessus’ hastiger Rückkehr zur Flotte Forward Station in den öffentlich zugänglichen Datenbanken kein einziges Mal mehr erwähnt wurde. Nessus wagte sich an einer Vermutung: »Piraten, die von Forward Station aus aktiv sind?«
    Die Unterstaatssekretärin riss die Augen auf. »Woher wissen Sie das?«
    »Also wissen Sie doch noch mehr«, gab Nessus nur zurück.
    »Nichts davon ist wirklich gesichert. Das muss Ihnen klar sein.« Sie schluckte. »Überall hat man Gerüchte über Verschwörungen und Vertuschungsaktionen gehört. Einer der wichtigsten Naturwissenschaftler im gesamten von Menschen besiedelten Weltraum: spurlos verschwunden. Plötzlich hat Ausfaller jede Menge Gravitationstheoretiker vernommen, Kosmologen und alle möglichen Esoterik-Physiker. Monatelang ist der interstellare Handel praktisch zum Erliegen gekommen. Alle hatten Angst, das Innere System zu verlassen. Sie werden sich doch gewiss noch daran erinnern, wie verwirrend das alles war.«
    Immer noch hinter dem Spiegel verborgen, begann Nessus jetzt heftig zu zucken. Was Verschwörungen und Verwirrung betraf – damit kannte er sich wirklich aus.
    Währenddessen plapperte Sangeeta weiter; jetzt redete sie von irgendwelchen Hexenjagden. »Und die Regierung von Jinx verlangt immer noch Auskünfte darüber, was nun eigentlich mit Julian Forward geschehen ist – Auskünfte, die Ausfaller nicht bereit ist zu erteilen.« Die Unterstaatssekretärin beugte sich ein wenig vor und flüsterte: »Ich glaube ja, dass Forward tot ist. Und Ausfaller hat ihn umgebracht.«
    Nessus glaubte nicht an Zufälle. Und Sangeetas Bericht ließ darauf schließen, dass das auch nicht erforderlich war. »Also ist Ausfaller besessen davon zu erfahren, wie Forward Neutronium hat herstellen können«, fasste er zusammen.
    »Ja, verdammt noch mal. Haben Sie mir nicht zugehört? Mehr weiß niemand darüber! Ausfaller redet einfach nicht! Nachdem er also diesen Piratenangriffen ein Ende bereitet hat, hat niemand gewagt – nicht einmal der Direktor der ARM –, Ausfaller dazu zu zwingen, mehr auszusagen, als der aus freien Stücken bereit ist zu berichten.«
    Nachdenklich schloss Nessus die Augen. Plötzlich war ihm alles klar: Nachdem das Institut für Wissenschaften Julian die Finanzierung gestrichen hatte, war dieser völlig fixiert darauf, anderweitig Gelder für seine

Weitere Kostenlose Bücher