Riskante Enthüllung (German Edition)
Ursuppe die notwendigen Aminosäuren und vielen anderen Bausteine des Lebens zufällig und in genau benöti g ter Weise zu langen und komplizierten Ketten gebildet haben so l len, die dann die erste einfache Lebensform darstellten. Ihnen ist sicher bekannt, dass selbst simple Proteinmoleküle keine Zufall s produkte sind. Sie enthalten einen exakten Bauplan, in dem Hunderte Amin o säuren in einer genau definierten Abfolge aneinander gereiht sind. Scheinbar wohl überlegt handelte der Zufall, um das zu vollbringen.“
Im blassen Schein der Kerze konnte ich sein interessiert wirke n des Gesicht sehen. Wie kleine Lichtoasen wirkten die flackernden Lichter auf den Tischen der anderen um uns, und bildeten die einzigen A n haltspunkte für menschliche Augen in dem undurchdringlichen Schwarz der Wüstennacht. Es war Ne u mond, nicht einmal milchiges Mondlicht trug etwas zur Beleuchtung bei. Ich bewunderte den fu n kelnden Sternenhimmel über mir, der von diesem Teil der Erde so klar und deutlich zu sehen war, dass man meinte ihn berühren zu kö n nen, wenn man nur die Hand danach ausstreckte. Der Rotwein wärmte mich von innen und war für eine gewisse Schwere meiner Zunge verantwortlich. Ich nahm noch einen Schluck und James m u sterte mich nachdenklich. Das rote Nass schmeckte lieblich und zart, schimmerte dunkel wie die Nacht und ich ahnte die verborgene Gefahr darin, die einem u n vermutet schnell die Kontrolle über Körper und Geist nehmen konnte. Ich sprach weiter, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und damit ein Tonband in Gang gesetzt.
„Wie sich daraus nach Darwin zufällig höhere Lebensformen langsam entwickelt haben sollen, ist ebenfalls unklar, und beste n falls in den Bereich der Fantasie einzustufen, wie andere The o rien.“
„Das sind harte Worte. Sie wollen mir erzählen, dass es keine Ev o lution gibt?“
Er schnaubte und musterte mich von Kampfgeist angestachelt, doch ich freute mich , sein Interesse geweckt zu haben. Munter pla u derte ich weiter und hoffte, ich würde ihn nicht durch eine unbedac h te Bemerkung dazu veranlassen das Gespräch doch noch abzubr e chen. Jetzt hatte ich die Chance ihm meine Sicht der Dinge näher zubringen. Warum ich diesen Wunsch überhaupt verspürte war mir ein Rätsel.
„Nein, ganz so meinte ich es nicht. In der Botanik und Zoologie existieren heute Beweise von enormem Gewicht. Nur wenige Wi s senschaftler bezweifeln, dass auf der Erde ein Evolutionsprozess vonstatten geht. Evolution ist eine Tatsache. Die Frage ist welcher Mechanismus ihr zugrunde liegt - und ob dahi n ter Intelligenz oder Zufall am Werk ist.“
„Na gut“, sagte James beschwichtigt und grinste.
Ich schenkte ihm ein Lächeln und fuhr fort.
„Vieles mag heute nicht mehr so ganz in den Darwinismus hinei n passten. Die Arten verschiedener Lebensformen kreuzen sich nicht miteinander. Auf diese Weise konnten neue Arten also nicht entsta n den sein.“
James runzelte die Stirn. Ich nippte an meinem Wein, während ich nach einem Beispiel suchte.
„Eine Kreuzspinne vermählt sich nicht mit einer gemeinen Garte n spinne, ein Elefant macht sich nicht an eine Giraffe heran und ein Mensch paart sich nicht mit einem Affen - von dem er ja a b stammen soll - um eine neue Rasse entstehen zu lassen.“
Nun lachte er, aber aus Vergnügen und nicht aus Spott.
„Woher stammen also die verschiedenen Arten? Wir wissen es nicht. Deshalb heißt es ja auch Evolutionstheorie, was leider i m mer wieder gerne vergessen wird“, fügte ich hinzu und James schenkte mir noch etwas Wein nach.
Er machte noch immer einen interessierten, wenn auch amüsie r ten Eindruck, wobei ich Letzteres auch der Wirkung des Alkohols z u sprach. Von einem der Nachbartische drang ein lautes Lachen zu uns und ich meinte , die Stimme von Max identifizieren zu kö n nen. Als sich meine Kehle nicht mehr so staubtrocken anfühlte sprach ich weiter.
„Man nimmt an, dass sich ein Fisch irgendwann entschloss , von jetzt an auf dem Land zu leben. Also verkümmerten mit der Zeit seine Kiemen und er wa t schelte auf seinen Flossen an Land.“
James musste erneut lachen, weil ich meine Ausführungen mit der entspr e chenden Gestik untermalte.
„Allein der plötzliche Entschluss des Fisches, sich aus seiner ihm bekannten sicheren Umgebung an Land zu begeben, ist an sich schon erstaunlich genug, finden Sie nicht?“
James stimmte mir zu und ich sprach weiter.
„Aber wie konnte dieser entdeckungsfreudige einsame Fisch sich
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