Riskante Enthüllung (German Edition)
auch mis s trauisch. Aber lassen Sie uns ganz ruhig bleiben und abwarten.“
Er hob die Arme und ich wich irritiert zurück, aber er wollte lediglich den Rand meines Hutes nach oben knicken , um meine A u gen zu sehen. Andererseits, warum wollte er unbedingt in meine Augen schauen? Wieder spürte ich dieses warme Gefühl in meiner Brust. Ich schüttelte mental den Kopf und ko n zentrierte mich auf die Sache.
„Wenn er alles bezahlt, dann spielen wir eben mit. Ich will unb e dingt wissen was da im Sand verborgen liegt. Sie nicht auch?“
James blickte nachdenklich auf die Düne. Wissenschaftliche Neugier und g e sunder Menschenverstand mussten in Einklang gebracht werden. Nachdem er eine Weile stumm das Für und Wider abgewogen hatte, gewann die Wisse n schaft.
„Okay, ich spiele mit, obwohl mir das sehr merkwürdig vo r kommt. Und bei dieser Materialbestellung wird alles, was bei mir drüben fehlt, mit aufgeschrieben, inklusive meiner Zigaretten, das sage ich Ihnen.“
Ich lachte über sein verkniffenes Gesicht und zugleich vor Erleichterung, dass er noch im Spiel war. Sicher könnte er mir eine u n schätzbare Hilfe sein. Wenn ich nicht einmal die Zeichen im Tempel entziffern konnte, wer wusste schon, was wir an Unb e kanntem in der Düne finden würden. Zwei Archäologen waren in jedem Fall besser als einer. Außerdem hatte ich das Gefühl, der Tempel und die Düne hatten etwas miteinander zu tun. Sie lagen zu nahe beieinander, als dass es nicht so wäre. Ich fragte mich ob James sich ebenfalls Gedanken da r über gemachte hatte und das der Grund dafür war, sich nach anfänglich able h nender Haltung nun doch zu einer Zusammenarbeit zu entschließen, oder ob er meiner erotischen Anziehungskraft erl e gen war. Nein, so war es sicherlich nicht. Erotische Ausstrahlung gehörte nicht zu meinen Talenten.
„Finden Sie die Annahme, dass Außerirdische das Leben auf unseren Planeten gebracht haben sollen, nicht ein bisschen läche r lich? Ich meine, Sie stellen den gesamten Stand jahrelanger Fo r schungen in Frage“, sagte James.
Verwundert und doch ein bisschen erfreut schloss ich daraus, dass er meine Arbeiten kannte. Ich wollte an dieser Stelle nicht darauf eingehen, sondern den von ihm schnell servierten Ball au f nehmen und zurückschlagen.
„Ist nicht das in Frage stellen die Grundlage der Forschung, ja s o gar jeglichen Fortschritts?“
Dieses Gespräch fand am Abend des dritten Tages nach Ortung der Stra h lungsquelle statt. James und ich waren den ganzen Tag mit der Katalogisierung der Fotos des Tempels beschäftigt gew e sen und saßen nun entspannt bei einem Glas Rotwein vor dem Küchenzelt. Man benötigte unsere Hilfe an der Düne noch nicht, denn zunächst waren die Arbeiter damit befasst an der ausgeme s senen Stelle die Düne abzutragen, beziehungsweise wie Maulwürfe in sie einzudri n gen. Bisher hatte man noch keine Mauerreste oder Ähnliches en t deckt. Das Team würde uns rufen lassen, sobald die Situation sich änderte.
Es war bereits dunkel und unsere Kollegen, sowie einige der Arbeiter, hatten sich zu lockerem Smalltalk in und um das Küche n zelt versammelt. Ich hatte mir einen warmen Pullover übergez o gen, saß James an einem kleinen Tisch gegenüber und harrte g e bannt seiner Antwort.
„Da muss ich Ihnen zwar Recht geben, aber Sie können sicher b e stätigen, dass die Forschung und der Fortschritt auch schon seltsame Blüten getrieben haben. Verrücktheiten, für die es keine logische Basis gibt“, sagte er und stellte sein Weinglas ab.
Er lächelte mich an und ich sah eine Spur der mir schon bekan n ten Angriff s lust in seinen Augen. Auch bei ihm hatte der schwere Wein bereits seine Wirkung entfaltet, denn er hatte einiges von seiner kü h len Distanz verloren.
„Was würden Sie sagen, wenn es für manche anerkannte Theorie ebenfalls keine logische Basis gäbe?“, fragte ich leise.
Er stutzte.
„Zum Beispiel?“
Ich holte tief Luft und sah dem tanzenden Licht einer Lampe hi n terher, die über den Platz schwebte. Sicher befand sich an ihrem ob e ren Ende eine menschliche Hand, die man nur erahnen konnte. Die Lampe bewegte sich in Richtung Arbeiterzelt und verschwand dann plötzlich, als hätte sich ein Loch im schwarzen Nichts aufgetan und sie verschluckt.
„Für die Evolutionstheorie.“
James blieb widererwartend ernst und schien sogar darüber nac h zudenken.
„Es gibt Hinweise“, fuhr ich fort, „dass es einfach nicht möglich ist, dass sich aus der
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