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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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hörte, wie er sich zusammen mit Tommy entfernte. Mit der fl a chen Hand klatschte ich mir auf die Stirn und schalt mich selbst eine Idiotin. Wem wollte ich etwas vormachen? Der Mann hatte sehr wohl meinen wahren Zustand e r kannt. Vorsichtig stand ich auf und zog meine schmutzigen Sachen aus. Dann hüllte ich mich in mein großes Handtuch, griff saubere Sachen und schlich hinter meinem Zelt en t lang zu den Duschen. Man hatte einen Duschkopf an einem Wasse r rohr befestigt und ließ Frischwasser aus einem Tank durchlaufen. Der Wasserdruck genügte leidlich , um sich die Haare zu waschen. Ich wusch sie gleich dreimal. Der Vorhang um die Dusche begann erst in Schulterhöhe, sodass ich genau beobachten konnte , wer mich zu beobachten versuchte. Glückliche r weise ging im Moment kein starker Wind, denn der machte das Duschen für Zuschauer zu einer unte r haltsamen Vorstellung, weil der Duschvorhang ständig um sich schlug und hartnäckig am Körper kleben blieb. Was besonders am ü sant zu sein schien, wenn er dabei weibliche Formen scharf abbildete. Aus diesem Grund duschte ich bevorzugt in der Dunkelheit, auch wenn es Frieren und Zähneklappern bedeutete und die Haare am Abend nicht mehr trocknen wollten. Doch es schien sich im Auge n blick niemand für mich zu interessieren und ich konnte mir Zeit la s sen. Alle waren bei der Arbeit.
    Nach dem Duschen kämmte ich mein Haar glatt und ließ die Sonne die Au f gabe des Föhns erledigen. Im Küchenzelt holte ich mir ein großes Stück Wei ß brot, einen starken Kaffee und ging dann ohne Eile über den Platz zu James und seiner Ausgrabung. Meine Gedanken resümierten währenddessen die letzten paar T a ge. James hatte mich wie selbstverständlich in seine Arbeit einb e zogen, erklärte mir alles und betrachtete mich keineswegs als Au s hilfsarchäologin, die sich im Moment gerade langweilt und dankbar für jede Beschäftigung ist. Dankbar war ich ihm allerdings dafür, dass er seine Überheblic h keit weitgehend abgelegt hatte. Ich konnte nicht umhin bei der täglichen Arbeit seinen durc h trainierten Körper zu bewundern. Erstaunt musste ich feststellen, dass es mich jeden Morgen mit einer kribbelnden Vorfreude an die Gr a bungsstelle zog, weil ich es kaum erwarten konnte , an seiner Seite zu sein. So ungehobelt er bei uns e rer ersten Begegnung auf mich gewirkt hatte, umso mehr zog er mich inzw i schen an. Nicht nur sein beachtliches Wissen beeindruckte mich, sondern ebe n so seine vertraulichen Blicke, die er mir gönnte, wenn es uns gelungen war , ein winziges Stück des großen Geheimnisses der Tempelanlage zu entziffern. Dann lag ein Glitzern in seinen Augen und seine innere Zufriedenheit strahlte so stark nach außen, dass ich glaubte , Max müsse sie mit einem seiner piepsenden Geräte messen können.
    Lag es nur daran, dass wir beide die Einzigen waren, die sich der archäolog i schen Bedeutung dieses Ortes bewusst waren und somit wie Verschwörer ein Wissen teilten, das den anderen der Gruppe verborgen blieb? Oder war ich auf dem besten Wege mich zu verlieben? Eine fatale Liebe sicherlich, zu einem Mann, der dreitausend Jahre alte Knochen faszinierender finden würde als me i ne.
    Er freute sich dennoch mich zu sehen. Ein wenig impertinent grinsend bot er mir einen Platz im Schatten auf einer vorchristl i chen Mauer an. Ich setzte mich und kaute an meinem trockenen Frü h stück. James beugte sich wieder über seine Arbeit.
    „Geht es Ihnen wieder gut?“, nuschelte er, als hätte er einen Ble i stift quer im Mund.
    Er stand etwa zwei Meter entfernt und bot mir seine stattliche Rückansicht. Mit einem dicken Pinsel machte er sich über ein versa n detes Reliefstück her. Gefühlvoll, beinahe zärtlich ließ er den Pinsel tanzen, sodass ich anfing , mich an die Stelle des Reliefs zu wünschen.
    Ich räusperte mich. „Ja, danke. Mir ist nur noch ein bisschen schwindelig. Der hiesige Rotwein hat es in sich. Aber sagen Sie, wie lange waren Sie eigentlich noch in meinem Zelt? Ich glaube, ich habe einen totalen Filmriss.“
    Er drehte sich nicht um, als er sprach, diesmal ohne ein Hinde r nis zwischen den Lippen.
    „Noch zweimal in der Nacht. Ich hab mir Sorgen gemacht. Sie lagen wie tot im Bett, nachdem Sie sich ein paar Mal übergeben h a ben.“
    Ich schnappte nach Luft. Ein paar Mal! Bei dem Gestank im Zelt! Ich wollte für immer im altertümlichen Sand versinken.
    „Das war sehr nett von Ihnen. Das ist das Peinlichste, was mir je passiert ist und es tut mir

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