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Riskante Liebe

Riskante Liebe

Titel: Riskante Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cara Enders
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sich.
    »Die Wunde am Bein ist fast verheilt, den Knöchel spüre ich nur noch ab und zu. Und der Kopf ist ebenfalls in Ordnung. Aber der Hubschrauber rührt sich nicht, und das, obwohl ich seit zwei T agen daran herumbastle. Der Motor muss bei der Landung beschädigt worden sein. Ich kann ihn zwar kurz starten, aber dann fällt er wieder aus. Ich kenne mich mit den Triebwerken nicht genügend aus und habe auch kein passendes Werkzeug dabei, nur die wenigen Teile, die an Bord waren.« Beinahe verzweifelt sah er mich an. »Ich muss von hier wegkommen, Veeria. Meine Leute sind sicher schon außer sich vor Sorge.«
    Mit diesen Wo rten ließ er mich stehen und stieg in sein Fluggerät hinein, wo ich unmittelbar darauf ein dumpf klingendes Hämmern hörte. Ich verspürte leise Enttäuschung. Dieses Wiedersehen war nicht so verlaufen wie von mir erhofft. Sein ganzes Sinnen und Trachten war nur auf seine Heimkehr ausgerichtet und meine Anwesenheit schien ihm lästig zu sein. Unvermittelt stieg Ärger in mir auf. Ich würde mich ihm nicht aufdrängen. Also lief ich, ohne ihm Bescheid zu geben, zur Höhle. Dort angekommen, holte ich mir als erstes eine der großen Disteln, die ich getrocknet hatte, löste mein Haar und kämmte es Strähne für Strähne durch, um es dann offen über meinen Rücken hinunterfallen zu lassen. Manche Dorfbewohnerinnen ließen sich ihr Haar regelmäßig kürzen, weil es praktischer war. Als ich aus dem Kinderhaus zu Jolaria kam, hing mein Kopfhaar, wenn ich stand, bis zu den Kniekehlen hinunter, war völlig verfilzt und voller kleiner Knoten. Jolaria hatte es mir mit meinem Einverständnis mit einem sehr scharfen Steinmesser abgeschnitten, gewaschen und mit unendlicher Geduld ausgekämmt. Seitdem war es wieder gewachsen, aber ich achtete stets darauf, es regelmäßig zu waschen und zu kämmen. Normalerweise band ich es zurück, aber an seinen bewundernden Blicken nach dem morgendlichen Bad und der Haarwäsche im Fluss hatte ich bemerkt, dass ihm die offenen Haare an mir gefielen.
    Mir war warm geworden und ich streifte meinen Umhang ab. Danach machte ich mich daran, das zerdrückte Heu und die Blätter der Schlafkuhle aufzulockern und die Schlaffelle aufzuschütteln. Ich begann, eine zweite Kuhle für mich zu graben, da ich nicht vorhatte, dauernd auf dem harten Boden zu liegen. Als sich der Eingang der Höhle verdunkelte, wusste ich, dass er hier war, sah aber nicht von meiner Arbeit auf.
     
    ***
    Drake musste unwillkürlich lächeln, als er im Höhleneingang stand und Veeria erblickte, die eifrig damit beschäftigt war, mit einem flachen, breiten Knochenstück eine zweite Kuhle in den sandigen Höhlenboden zu graben. Sie ignorierte ihn und das geschah ihm vollkommen recht. Er hatte sie eben ziemlich rüde behandelt und gesehen, wie das freudige Licht in ihren Augen erloschen war, als er kein einziges Wort über ihr Wiedersehen verloren und sie einfach stehengelassen hatte, um weiterhin verbissen am Hubschrauber herum zu reparieren.
    Was konnte Veeria dafür, wenn das verdammte Ding nicht funktionierte? Und nun verhielt sie sich wie alle Frauen, denen man nicht genügend Beachtung sche nkte: Sie war eingeschnappt. Dank zweier Frauen in der Familie, seiner Mutter und seiner Schwester, sowie zahlreichen Eroberungen, die er gemacht hatte, kannte er sich mit weiblichen Verhaltensweisen bestens aus und war sich dessen bewusst, nun jedes Wort auf die Goldwaage legen zu müssen, damit das Ganze nicht eskalierte. Er musste sich dringend bei ihr für sein unhöfliches Verhalten entschuldigen.
    Zudem freute er sich wirklich darüber, dass sie so rasch und unerwartet zurückgekehrt war. Drake war ein aufgeschlossener, unterhaltsamer Mensch, der sich gerne in netter Gesellschaft aufhielt. Es war ziemlich einsam gewesen, so ganz ohne ein anderes menschliches Wesen in einer Höhle mitten im Wald zu hausen, und er hatte an Veeria denken müssen, für die dies alltäglich war. Hinzu kam der immer größer werdende Frust darüber, dass er trotz aller Bemühungen, den verdammten Heli wieder flott zu bekommen, hier festsaß und keine Ahnung hatte, wie lange dieser Zustand noch andauern würde.
    Ein leises Stimmchen in seinem Hinterkopf flüsterte ihm zu, dass Veeria, in ihrem bikiniähnlichen Outfit aus Lendenschurz und Brustband, mit über den Rücken hinabfallenden, glänzenden Haaren und bemüht gleichgültiger Miene, einen äußerst appetitlichen Anblick bot. Und wenn er an ihren unerwartet leidenschaftlichen

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