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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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geisteskranker Schweinehund, wie ich glaube«, sagte Fowler. »Ich bin Männern seines Schlages schon mehrfach begegnet. Ich denke, es fing damit an, dass er seine Opfer zusammenschlug, aber nach einer Weile genügte das nicht mehr, um seine perverse Lust zu befriedigen.«
    »Also begann er, sie umzubringen.«
    »Und hätte sehr wahrscheinlich damit weitergemacht, wenn Miss Barclay ihn nicht aufgehalten hätte«, sagte Fow-1er. »Meiner Ansicht nach hat sie uns allen einen großen Dienst erwiesen, als sie Gavin ins Jenseits beförderte. Schade, dass sie nicht mehr unter uns weilt. Ich vermute, sie hat sich das Leben genommen, weil sie befürchtete, man würde sie des Mordes anklagen.«
    »Diese Angst wäre nicht allzu weit hergeholt gewesen, angesichts ihres niederen Standes und Gavins gehobener Stellung.« Er sah Fowler direkt in die Augen. »Wir wissen beide, wenn Gavins Familie entschlossen gewesen wäre, Miss Barclay hängen zu sehen, dann hätte sie es vermutlich erreicht.«
    Fowlers buschige Augenbrauen hoben sich. »Leider konnte Miss Barclay nicht wissen, dass Gavins Frau keine Liebe für ihren Gatten empfand und dass seine Familie insgeheim erleichtert ist, ihn tot zu sehen. Ich vermute, sie hatten guten Grund, seinen Jähzorn zu fürchten.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Natürlich aus meinen Gesprächen mit den Dienstboten. Bis zu seinem Tod im letzten Jahr hat es einen ständigen Wechsel beim Personal des Gavin’schen Haushalts gegeben.«

31
    Anthony kam kurz nach Mitternacht aus seinem Klub. Er blieb kurz stehen, um zu überlegen, ob er sich eine Droschke rufen solle, und entschied sich schließlich dagegen. Der Nebel ließ den Verkehr im Schneckentempo dahinkriechen. Selbst die sonst so rasanten, wendigen Hansoms waren gezwungen, sich mit Vorsicht einen Weg durch den fast undurchdringlichen grauen Schleier zu bahnen. Zu Fuß würde er schneller vorankommen. Außerdem hatte er beim Gehen immer die besten Einfälle, und heute Nacht musste er dringend nachdenken.
    Er schlug den Kragen seines Gehrocks hoch und setzte an, die Stufen des Klubs hinunterzugehen. Ein Hansom hielt direkt vor ihm auf der Straße. Eine vertraute Gestalt stieg schwankend aus. Julian Easton war wie üblich betrunken. Eine wahrlich unglückliche Begegnung, dachte Anthony bei sich. Er hätte den Klub fünf Minuten früher verlassen sollen.
    »Stalbridge.« Julian klammerte sich an das schmiedeeiserne Geländer der kleinen Treppe, um sich Halt zu geben. »Sie verlassen uns schon? Sie müssen doch nicht meinetwegen gehen.«
    »Nichts läge mir ferner.«
    Anthony machte Anstalten, die Stufen hinunterzugehen, Julian baute sich vor ihm auf und versperrte ihm den Weg.
    »Sind Sie unterwegs zu Ihrer kleinen Witwe im Arden Square?« Julians Mund verzerrte sich zu einem höhnischen Grinsen. »Richten Sie ihr meine Grüße aus.«
    Anthony blieb stehen. »Sie sind mir im Weg, Easton. Würden Sie bitte zur Seite treten?«
    »Sie haben es eilig, zu ihr zu kommen, wie ich sehe.« Julian schwankte leicht. »Ich frage mich, wie lange es wohl dauern wird, bis sie erkennt, dass Sie ihre Unbedarftheit ausnutzen.«
    »Warum gehen Sie nicht hinein und genehmigen sich noch eine Flasche Rotwein?«
    »Ziemlich ungerecht von Ihnen, sie zu benutzen, um ihre Affäre mit der Frau eines anderen Mannes zu verbergen, finden Sie nicht?«
    »Ich finde, Sie sollten Ihre Spekulationen besser für sich behalten«, entgegnete Anthony leise.
    »Warum sollte ich das tun, wo so viele Leute darauf erpicht sind, das Geheimnis zu lüften?« Julians Blick wurde verschlagen. »Um genau zu sein, es werden in jedem Klub in St. James Wetten abgeschlossen. Schon erstaunlich, wie viele Gentlemen neugierig darauf sind zu erfahren, wessen Gattin Sie vögeln, während Sie sich hinter Mrs. Bryces geschmacklosen Röcken verstecken.«
    »Gehen Sie mir aus dem Weg, Easton.«
    Eastons Gesicht verzerrte sich zu einer hasserfüllten Fratze. »Sie versuchen besser nicht, mich noch einmal zu Boden zu werfen, Sie Schwein. Ich habe dieser Tage einen Revolver bei mir, um mich vor Ihnen zu schützen.«
    »Geben Sie bloß acht. In Ihrem derzeitigen Zustand schießen Sie sich sonst noch in den großen Zeh. Und jetzt muss ich wirklich darauf bestehen, dass Sie mir aus dem Weg gehen.«
    »Den Teufel werde ich tun.«
    Anthony packte Julians Arm und schubste ihn beiseite. Julian prallte unsanft gegen das schmiedeeiserne Geländer. Er klammerte sich verzweifelt daran, um nicht hinzufallen. Als er

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