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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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erzählen, Gavins Name sei der Frau einfach so aus heiterem Himmel eingefallen?«
    »Nein. Er war einer ihrer Kunden. Gavin hat in den Wochen vor dem Überfall zwei Paar Handschuhe in ihrem Laden erworben.«
    »Haben Sie mit Gavin gesprochen?«
    »Er hat meine Bitte um ein Gespräch abgelehnt. Ohne Beweise und nachdem meine einzige Zeugin ihre Aussage geändert hatte, gab es nichts mehr, was ich tun konnte.«
    »Ich habe so eine Ahnung, dass dies nicht das Ende der Geschichte ist.«
    »Nein«, bestätigte Fowler grimmig. »Das ist es nicht. Einen Monat später wurde wieder eine alleinstehende Frau vergewaltigt und zusammengeschlagen in den Wohnräumen über ihrem Laden aufgefunden. Diese Frau war tot, sie war erstochen worden.«
    Anthony schob seinen Teller beiseite. Ihm war der Appetit vergangen. »Über diesen Mord wurde in der Presse berichtet. Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, gab es keine Festnahmen.«
    »Weil es keine Beweise gab. Das Opfer konnte uns nichts sagen, weil es tot war. Es gab jedoch Ähnlichkeiten mit dem ersten Überfall, die mich nachdenklich stimmten. Schließlich fand ich einen Zeugen, der einen Mann, auf den Gavins Beschreibung passte, in den Tagen vor dem Verbrechen ein-, zweimal in den Laden hatte gehen sehen. Doch dies genügte nicht, um gegen Gavin vorzugehen.«
    »Was haben Sie unternommen?«
    Fowler spreizte resigniert die Finger. »Ich wollte einen Constable abstellen, um Gavin für eine Weile im Auge zu behalten, aber meine Vorgesetzten befürchteten, Gavin könnte es bemerken und Beschwerde einlegen.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Einen Monat später gab es einen weiteren ähnlichen Todesfall.«
    Anthony zog eine Augenbraue hoch. »Wieder eine alleinstehende Ladenbesitzerin?«
    »Ja. In diesem Fall sagte die Nachbarin des Opfers aus, die Ladenbesitzerin habe ihr in den Wochen vor ihrem Tod anvertraut, dass ein Kunde, ein Gentleman, sie nervös mache. Sie sagte, er habe ihr unsittliche Anträge gemacht und sei wütend geworden, als sie ihn zurückwies. Danach hatte es einige Vorfälle gegeben.«
    »Was für Vorfälle?«
    »Unter anderem fand die Ladenbesitzerin eine obszöne Zeichnung, die unter ihrer Tür hindurchgeschoben worden war. Die Zeichnung zeigte eine nackte Frau, die mit einem Messer aufgeschlitzt worden war.«
    »Dreckskerl«, entfuhr es Anthony leise.
    »Ein andermal fand die Ladenbesitzerin eine tote Ratte in ihrem Bett. Der Kopf war abgetrennt worden. Das Laken war blutgetränkt.«
    »Ich nehme an, es war unmöglich nachzuweisen, dass Gavin etwas mit diesen Vorfällen zu tun hatte?«
    Fowler schüttelte den Kopf. »Wir hatten nichts Zwingendes gegen ihn in der Hand.«
    »Erzählen Sie mir von dem Mord an Gavin.«
    »Als ich die Nachricht erhielt, dass seine Leiche in der Wohnung über Barclays Buchhandlung gefunden worden war, begab ich mich sofort dorthin. Ich fand Miss Barclays Abschiedsbrief.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Einen Schürhaken, an dem Blut und Haare klebten.«
    »War das alles?«
    »Eine Sache noch«, antwortete Fowler zögernd. Er setzte sehr behutsam die Gabel ab. »Es blieb in der Presse unerwähnt, weil wir den Journalisten nichts davon gesagt haben. Ich fand auf dem Fußboden neben dem Bett ein Messer. Manch einer mag natürlich sagen, Miss Barclay hatte vorgehabt, damit auf Gavin einzustechen, nachdem sie ihm mit dem Schürhaken den Schädel eingeschlagen hatte, nur um auch ganz sicherzugehen, dass er wirklich tot war.«
    »Ich höre heraus, dass Sie das nicht glauben.«
    »Genau, das tue ich nicht. Ich vermute, dass das Messer Gavin aus der Hand gefallen ist, als Miss Barclay ihn mit dem Schürhaken niederschlug.«
    Das Bild von Joanna Barclay, wie sie mit einem messerschwingenden Mann um ihr Leben kämpfte, ließ Anthony das Blut in den Adern gefrieren. Er schaute nach unten und sah, dass er die Hand zur Faust geballt hatte. Er zwang sich, seine Finger wieder zu entspannen.
    »Er ist in das Haus gegangen, um sie zu vergewaltigen und umzubringen«, sagte er leise.
    »Daran besteht für mich kein Zweifel. Ich habe Miss Barclays Quittungen und Kassenbücher durchgesehen. Gavin hat bei drei verschiedenen Gelegenheiten Bücher von ihr erstanden. Das war Teil seiner Vorgehensweise. Er suchte sich alleinstehende Frauen aus, die niemanden auf der Welt hatten. Ladenbesitzerinnen, von denen er annahm, dass niemand sie vermissen würde. Frauen aus bescheidenen Verhältnissen, die gesellschaftlich unter ihm standen.«
    »Schweinehund.«
    »Ein

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