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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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wenn sie unerkannt bleiben wollten. Wie üblich saßen sie in einer Nische am hinteren Ende des Etablissements. Von ihrem Tisch aus hatten Anthony und Fowler freien Blick auf den Eingang.
    Das kleine Restaurant gehörte einem französischen Koch, der einen überragenden Coq au vin servierte. Die Weinkarte war ebenfalls nicht zu verachten: Der Hauptanziehungspunkt für die beiden Gäste war jedoch die Lage des Restaurants in einer winzigen, unauffälligen Gasse weit entfernt von Scotland Yard. Fowler musste sich keine Sorgen machen, von einem seiner Kollegen entdeckt zu werden.
    »Ich sagte Ihnen bereits im letzten Jahr, dass kein Zusammenhang zwischen dem Mord an Gavin und Miss Barclays Selbstmord und dem Tod von Miss Risby und Mrs. Hastings besteht«, erklärte Fowler. Er spießte einen Bissen Huhn mit der Gabel auf.
    »Sie haben sicher recht.« Er musste sich bei seinen Fragen vorsehen, ermahnte Anthony sich. Er und Fowler pflegten eine freundschaftliche Beziehung, erwachsen aus ihrem gemeinsamen Interesse, die Wahrheit über Fiona Risbys Tod herauszufinden, doch Fowler war und blieb letztendlich ein Detective. »Nichtsdestotrotz finde ich es auffällig, dass in einem Zeitraum von nicht einmal einem Monat so viele Frauen in die Themse gegangen sind. Was wissen Sie über Lord Gavin?«
    Fowler schnaubte verächtlich. »Soweit es Scotland Yard betrifft, ist die Welt ohne ihn besser dran. Ich glaube, seine Witwe ist ebenso froh, das Schwein endlich los zu sein.«
    Fowlers deutliches Urteil ließ Anthony stocken. Er ließ seine Gabel langsam auf den Teller sinken. »Sie haben mit Ihrem Unmut aber sehr hinterm Berg gehalten, als wir im letzten Jahr über Gavin sprachen.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, Sir, aber damals kannte ich Sie ja kaum.« Fowler griff nach seinem Weinglas und trank einen Schluck. »Wenn Sie sich erinnern, waren wir uns gerade erst begegnet. Ich habe Ihnen damals alles erzählt, was Sie meiner Meinung nach wissen mussten, um zu der Überzeugung zu gelangen, dass keine Verbindung zwischen dem Gavin-Fall und Fiona Risbys Tod bestand.«
    »Verstehe. Aber jetzt haben Sie mich natürlich neugierig gemacht. Warum freut es Sie, dass Gavin nicht mehr unter den Lebenden weilt?«
    Fowler zog die Augenbrauen hoch. »Waren Sie mit ihm bekannt, Sir?«
    »Nur flüchtig. Ich habe ihn gelegentlich in den Klubs gesehen, aber wir waren keine Freunde.«
    Fowler warf einen Blick zu den angrenzenden Sitznischen und vergewisserte sich, dass sie leer waren. Er senkte seine Stimme. »Lord Gavin war, nun, lassen Sie es uns so sagen, er war für uns, die wir bei Scotland Yard für Mordermittlungen zuständig sind, kein Unbekannter.«
    Eine eisige Faust umschloss Anthonys Herz. »Ich habe nie auch nur das leiseste Gerücht in dieser Richtung gehört.«
    »Natürlich nicht. Meine Vorgesetzten waren sehr darauf bedacht, diesbezüglich alles totzuschweigen. Es wäre der Teufel los gewesen, wenn ruchbar geworden wäre, dass sein Name im Rahmen einer unserer Ermittlungen gefallen war. Gavin wäre außer sich gewesen. Jeder bei Scotland Yard, der etwas damit zu tun hatte, wäre gefeuert worden.«
    »Ich verstehe.«
    »Sie dürfen nichts von dem, was ich Ihnen jetzt erzähle, in Ihren Klubs ausplaudern, Sir.«
    »Sie haben mein Wort darauf.«
    Fowler nickte zufrieden. »Nun gut. Einige Monate vor Gavins Tod wurde eine junge Witwe, die das Handschuhgeschäft ihres verstorbenen Mannes weiterführte, vergewaltigt und brutal zusammengeschlagen. Sie war mehr tot als lebendig, als sie von ihrer Ladengehilfin gefunden wurde, die sofort die Polizei rief.«
    »Wie ging es weiter?«
    »Das Opfer behauptete, Lord Gavin sei der Angreifer gewesen.«
    Anthony war wie vom Donner gerührt. »Davon habe ich nichts in der Zeitung gelesen.«
    »Natürlich nicht«, schnaubte Fowler. »Darüber wurde Stillschweigen bewahrt. Unter anderem war die Besitzerin des Handschuhgeschäfts nicht die glaubwürdigste Zeugin. Sie hatte zur gleichen Zeit ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann und war bei einem Streit mit ihrem Liebhaber belauscht worden.«
    Anthony legte die Gabel beiseite. »Also ging man davon aus, dass er derjenige gewesen war, der sie in einem Wutanfall verprügelt hatte, und dass sie Lord Gavin beschuldigte, um nicht den Namen ihres Geliebten preisgeben zu müssen.«
    »Sie sagen es. Am Ende geriet das Opfer in Panik und gestand, sie habe gelogen, als sie Lord Gavin des Überfalls bezichtigte.«
    »Sie wollen mir doch wohl nicht

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