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Riskante Weihnachten

Riskante Weihnachten

Titel: Riskante Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Farsi-Kenntnisse zusammen und bedankte sich formell, lehnte das Angebot aber grinsend ab.
    Offensichtlich hatte er den richtigen Ton getroffen, denn der Mann stand auf und bot ihnen lächelnd etwas von der Masse an, die auf dem Teller vor ihm lag. Ohne zu zögern griffen Andi und Mike zu und ließen sich die Mischung aus Honig und Mandeln schmecken. Ehe sie zu dem Basar gingen, nahm Andi eine Plastikflasche mit Mineralwasser vom Rücksitz des Jeeps und reichte sie dem Besitzer des Karrens als Dank.
    Sie nutzten eine Lücke in dem chaotischen Verkehr und sprinteten über die Straße. Prüfend sah Andi sich um, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken. Wie immer empfing sie ein Stimmengewirr aus verschiedenen afghanischen Dialekten. In der Luft lag eine Mischung aus orientalischen Gewürzen und Dieselabgasen, von Fahrzeugen, deren Besitzer andere Sorgen als Rußpartikelfilter hatten. Niemand zeigte sich ungewöhnlich interessiert an ihnen. Sie wurden zwar mit einigen neugierigen Blicken bedacht, doch es schlug ihnen keine Ablehnung entgegen.
    Trotzdem fühlte sich Mike nicht wohl, aber da Andi die Abneigung seines Freundes gegen Menschenmengen kannte, ignorierte er seine missmutige Miene. Der Stand, an dem er mit dem Afghanen handelseinig geworden war, lag nur wenige Meter entfernt. Dennoch würde Mike etwas Ablenkung guttun. Andi stieß ihn leicht an. »Hast du dich endlich entschieden, die Weihnachtstage bei uns zu verbringen? Ich bin kurz davor, es dir zu befehlen. Wir würden uns riesig freuen, also vergiss deine dämlichen Vorbehalte.«
    Mike wich seinem Blick aus und musterte ein Stück Ziegenfleisch. »Wir reden später darüber. Jetzt besorg erst mal diese blöde Kette. Mir sind hier zu viele Leute.« Das war nun wirklich nichts Neues. Mike mied jede Menschenansammlung, die größer als die Schlange an der Kasse im Supermarkt war.
    »Da drüben ist es.« Lächelnd ging Andi auf den Standbesitzer zu, der ihm mit einem Grinsen entgegensah, das erstaunlich weiße und vollständige Zahnreihen entblößte. »Ich habe Sie bereits erwartet«, begrüßte er Andi in einem trotz des starken Akzents gut verständlichen Englisch.
    »Ich danke Ihnen für Ihre Geduld. Es war nicht ganz einfach, diese Sorte Schokolade aufzutreiben.«
    »Was ist in diesen Tagen schon einfach? Meine Enkel werden es Ihnen danken. Sie lieben
Cadbury Caramel

    Statt an Geld war der Händler nur daran interessiert, seinen Enkeln eine Freude zu machen, dabei wäre die handgearbeitete Kette in Europa ein Vermögen wert. Unglaublich.
    »Dann freue ich mich umso mehr, dass ich die Schokolade bekommen habe.« Lächelnd reichte Andi ihm die Dollarscheine und das Paket.
    Sichtlich verwundert betrachtete der Afghane den Inhalt. »Das ist mehr als vereinbart.«
    »Stimmt, aber ich würde mich freuen, wenn Sie den Rest als Zeichen meiner Dankbarkeit für Ihre Geduld und als Respekt vor Ihrer Handwerkskunst annehmen. Ich bin sicher, Ihre Enkel wissen die Schokolade zu schätzen.«
    »Ich danke Ihnen.« Der Afghane griff zu einem Spiegel, der mit gold- und kupferfarbenen Metallplättchen eingefasst war. »Dann nehmen Sie das bitte für Ihre Tochter als Geste meiner Freundschaft.«
    Andi kannte die Ehrgefühle der Afghanen zu gut, als dass er das Geschenk zurückgewiesen hätte. Bei seinem letzten Besuch hatte der Afghane ihm Fotos seiner Familie gezeigt, und Andi hatte sich mit dem Bild von Anna und Charlie revanchiert. »Sie wird sich sehr darüber freuen. Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.«
    »Dasselbe für Sie, mein Freund.«
    Auf dem Rückweg schlug Mike ein Tempo an, das es in sich hatte, aber Andi beschwerte sich nicht, sondern folgte ihm auf seinem Slalomkurs durch die Stände und Besucher des Basars. Erst als die Straße vor ihnen lag, wurde Mike langsamer. »Warum gibt es nur nicht mehr Männer wie dich und den Goldhändler. Dann sähe hier einiges anders aus.«
    »Wenn wir schon nichts im Großen ändern können, dann wenigstens im Kleinen.«
    Mike musterte ihn misstrauisch. »Ist das von dir?«
    »Nein, von Anna, als sie mich überreden wollte, einen Tag in der Woche vegetarisch zu kochen und zu essen.«
    »Und? Hatte sie Erfolg?«
    Als ob er eine Chance hätte, sich gegen Annas Mischung aus Überzeugung und Schmeicheleien durchzusetzen. »Nach dem Bus dort können wir es riskieren, die Straße zu überqueren.«
    Sein Ausweichmanöver brachte Mike zum Schmunzeln, aber ausnahmsweise hielt er den Mund. Der Platz auf

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