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Ritter des dunklen Rufes

Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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heiße Cairbre.«
    Errin, glänzend aussehend in Hose und Weste aus silberdurchwirkter blauer Seide, saß während des Willkommensmahls zur Linken des Herzogs, der Rote Ritter zu dessen Rechten. An dem großen Tisch waren etwa dreißig Gefolgsleute des Herzogs versammelt, alles Edle, vom niederen Adel des Herzogtums bis hin zu Rittern des Ordens. Errin hatte sich selbst übertroffen, und die Speisen waren, wie alle fanden, erlesen: Riesenpilze, mit gehacktem Fleisch gefüllt und mit Käse aus dem Norden des Herzogtums überbacken; zehn gebratene Schwäne, Schinken mit Honigkruste, gewürztes Rindfleisch und Kuchen von zarter Süße. Doch Errin bemerkte, dass der Ritter sein Mahl kaum anrührte und statt des Weins, der zum Essen gereicht wurde, um Wasser bat.
    Der Herzog fühlte sich während des Banketts immer unbehaglicher und sah sich nicht in der Lage, seinen Gast in ein längeres Gespräch zu verwickeln. Schließlich gab er es auf und wandte seine Aufmerksamkeit Errin zu.
    »Wunderbar organisiert! Eines Königs würdig!« lobte der Herzog und wischte sich mit einem parfümierten Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
    »Ich kann Euch versichern, dass das Festmahl für den König noch besser werden wird, Herr. Im Frühjahr gibt es noch viele andere Leckereien, die der Herbst uns leider verwehrt.«
    Als die Sklaven das Geschirr abräumten, klatschte Errin in die Hände und erhob sich. Die Gäste wurden still. »Meine Freunde, der Herzog hofft, dass Ihr Euer Mahl genossen habt und bittet Euch nun in den Langen Saal, wo die Musiker darauf warten, dass der Tanz beginnt.«
    Als die Gäste davonschritten, begann im Langen Saal eine Flöte zu spielen, der sich bald eine Harfe anschloss. Der Klang war beschwingt und leicht, und die Stimmung des Herzogs hellte sich auf.
    »Himmel, Errin, ist das Corius, der da spielt?«
    »Ja, Herr. Ich nahm mir die Freiheit, ihn für den Abend um seine Anwesenheit zu bitten.«
    »Der Mann verlangt ein Vermögen!«
    »Ich hoffe, Ihr nehmt sein Spiel als Geschenk an, Herr.«
    Der Herzog neigte den Kopf. »Du hast dich selbst übertroffen. Gut gemacht!«
    Er wandte sich an den Roten Ritter: »Ich hörte, wie Ihr zu Errin sagtet, dass Ihr nicht tanzt. Möchtet Ihr Euch lieber zurückziehen?«
    »Ich werde den Tänzen zusehen«, antwortete der Ritter, sich erhebend. Errin folgte ihm in den Saal, wo sich schon viele Paare im Tanz der Wintersonne drehten. Die Musik war fröhlich, und Errin sah, wie Dianu mit Goan, einem jungen Ritter, tanzte. Ihr dunkles Haar wurde von einem silbernen Band zusammengehalten, und sie trug ein Kleid aus schimmernder weißer Seide.
    »Ich nehme an«, sagte der Ritter, »dass Ihr lieber tanzen würdet als bei einem so düsteren Gast zu stehen.« Der Hauch eines Lächelns umspielte seine Lippen.
    Errin grinste. »Das ist die Frau, die ich zu heiraten hoffe.«
    »Dann führt sie zum Tanz, Graf.«
    Errin brauchte keine zweite Aufforderung. Er ging geschmeidig durch den Saal und berührte Goan an der Schulter. »Goan, mein Bester, würdest du den Boten des Königs den anderen Gästen vorstellen?«
    »Ja, Herr.«
    »Danke.« Errin nahm Dianus Arm und führte sie zum Tanz. Als die Musik endete, ging er mit ihr zum hinteren Ende des Saales, wo Sklaven auf Silbertabletts Kelche mit leichtem weißem Wein anboten. Errin nahm einen und reichte ihn seiner Gefährtin.
    »Du siehst heute Abend besonders schön aus«, sagte er.
    »Ich bin nur gekommen, weil du mich darum gebeten hast«, sagte Dianu. »Was weißt du von dem seltsamen jungen Mann mit dem weißen Haar?«
    »Er heißt Cairbre. Ich weiß nichts von ihm, außer dass er der Bote des Königs ist.«
    »Er sieht so traurig aus.«
    »Es sind auch traurige Zeiten«, flüsterte er. »Komm, lass uns etwas nach draußen gehen.«
    Unbemerkt verließen sie den Saal durch eine Seitentür und stiegen die Treppe zu einer kleinen Kammer hinauf, in der Errin ein Feuer hatte anzünden lassen. Der Raum war warm, das Fenster stand offen. Dianu schlenderte hinüber und blickte auf Mactha mit seinen funkelnden Lichtern hinaus.
    »Ich gehe nach Cithaeron«, sagte sie.
    »Du gehst? Warum?«
    Sie drehte sich plötzlich um. »Ach Errin, sei doch nicht solch ein Narr! Der König lässt die Nomaden ermorden, das Königreich versinkt immer mehr in Schulden. Jeden Tag hört man von neuem von Unruhen, Mord und Raub. Wo wird das enden?«
    Er ging zu ihr und führte sie vom Fenster weg. »Man sollte besser nicht von solchen Dingen sprechen, wenn man

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