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Ritter des dunklen Rufes

Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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fünfzehn.
    »Guten Tag wünsche ich Euch«, sagte er Einstige Ritter.
    »Was tust du hier?« fragte ein magerer, habichtgesichtiger Mann scharf.
    »Ich sah den Rauch und überlegte, obwohl jemand Hilfe brauchte. Ich nehme an, ihr seid aus demselben Grunde hier?«
    »Meine Gründe gehen dich nichts an. Wer bist du?«
    »Ich, Herr, bin ein Mann mit Manieren«, erwiderte der Einstige Ritter, »und ich unterhalte mich nicht gern mit Männern ohne Kinderstube.«
    Die Reiter saßen ganz still und warteten auf eine Entgegnung ihres Anführers. Sein Gesicht wurde feuerrot, seine dunklen Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als er sein Pferd vorwärtsdrängte.
    »Es bekommt einem Fremden schlecht, einen Offizier des Herzogs zu beleidigen. Entschuldigt Euch, Herr, oder ich sehe mich gezwungen, mich mit Euch zu beschäftigen.«
    Der Einstige Ritter lehnte sich auf seinen Sattelknauf vor. »Als ich den Herzog das letzte Mal traf, hatte er die silberne Lanze für sein Können auf dem Turnierfeld gewonnen. Ich erinnere mich, dass er sagte, ein Herr solle drei Dinge lernen: Ehre, die er für seinen Namen gewinnen kann, Schwertkampf, so dass niemand ihm seine Ehre nehmen kann, und Bescheidenheit, so dass er immer sieht, wo die Ehre liegt.«
    »Ihr seid ein Freund des Herzogs?«
    »Ich bin der Mann, den er im Turnier besiegte – aber ich war mit dem Schwert schon immer besser als mit der Lanze.«
    Der Anführer dachte einen Augenblick nach, dann fällte er rasch eine Entscheidung. »Dann nehmt meine Entschuldigung an, Herr, wenn meine Worte Euch beleidigten, aber wir jagen einen Gesetzlosen, und der Herzog hat mich mit seiner Gefangennahme betraut.«
    »Eure Entschuldigung ist angenommen – und erlaubt mir, Euch die meine anzubieten. Ich bin weit gereist und fürchte, es fehlt mir etwas an Geduld. Sagt mir, sucht Ihr nach einem schweren Mann, der mit drei großen Tieren unterwegs ist?«
    »In der Tat, Herr. Habt Ihr ihn gesehen?«
    »Vor etwa zwei Stunden, in dieser Richtung«, antwortete der Einstige Ritter und deutete in die dem Wald entgegengesetzte Richtung. »Ich glaube, die Tiere waren Löwen, aber ich habe sie nicht von nahem gesehen.«
    »Ich danke Euch vielmals, Herr Ritter. Seid Ihr auf dem Wege nach Mactha? Der Herzog hält sich dort auf, und er würde sich sicher freuen, Euch wieder zu sehen.«
    »Vielleicht werde ich ihn aufsuchen. Viel Glück bei Eurer Jagd.«
    Als die Reiter davondonnerten, zog der Einstige Ritter an den Zügeln und berührte mit den Fersen sanft Kuans Flanken. Der Wald war etwa einen Zweistundenritt entfernt, mit etwas Glück fand er Ollathair noch vor Einbruch der Nacht.
    Unterwegs dachte er an seinen Kampf mit dem Herzog. Der Mann war ein geschickter Reiter und tödlicher Lanzenkämpfer. Wären die Spitzen der Waffen nicht mit Holzpflöcken versehen gewesen, hätte seine Lanze ihm das Herz durchbohrt, und selbst so hatte er die Schmerzen zweier gebrochener Rippen davongetragen. Es war eine Schande, dass der Charakter des Mannes nicht seinen Fälligkeiten entsprach. Der Herzog hatte die Worte, die er ihm in den Mund gelegt hatte, nie geäußert – der Erste Ritter Samildanach hatte sie gesprochen, als Tadel gegenüber dem Herzog.
    Der Einstige Ritter grinste, als er an Samildanach dachte: ein wahrer Ritter und ein Mann von großer Demut. Hätte der Herzog die Unverfrorenheit besessen, Samildanach herauszufordern, wäre der Kampf erheblich anders ausgegangen.
    Die Erinnerungen an seinen Freund überfluteten ihn und erfüllten ihn mit Trauer …
    Samildanach, der loszog, um gegen die Streiter des Königs von Cithaeron anzutreten, im Zweikampf gegen den aufständischen Herzog von Tarain, wie er die Gebete in der Zitadelle leitete oder mit Morrigan auf dem Fest der Seelen tanzte. Es hatte nie einen besseren Ritter der Gabala gegeben, dachte er. Oder einen besseren Freund.
    »Es tut mir leid, dass ich dich verriet«, murmelte der Einstige Ritter.
     
    Nachdem er den Bericht über die geglückte Flucht von Errins nomadischem Dienern gehört hatte, überbrachte Okessa wutentbrannt dem Herzog die Neuigkeit und verlangte Errins Gefangennahme. Der Herzog seinerseits schalt Errin, akzeptierte jedoch dessen Versicherung, dass seine Diener davongelaufen waren und dabei noch 200 Raq in Gold gestohlen hatten.
    »Du bist ein schrecklicher Narr, Errin«, sagte der Herzog. »Aber du hast immer schon nur das Beste von den Menschen glauben wollen. Jetzt siehst du doch ein, dass man diesen Leuten nicht trauen kann,

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