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Rivalen auf dem Fußballplatz

Titel: Rivalen auf dem Fußballplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schroeder
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Wahl. Sie halten meine Trainingsmethoden für überholt. Deshalb haben sie Bernd Maibach eingestellt. Er bekommt ein echtes Trainergehalt, dafür soll er dann aber auch gleich noch einige der älteren Mannschaften coachen“, erklärte er den Jungen, hob die Augen zum Himmel und seufzte. „Auf diese Weise wird ein ganz neuer Geist beim FC Möllenstedt Einzug halten.“

    Allerdings, dachte Sebi bitter.
    Der Geist der Einserspitze und der Geist des Foulens.
     
    Genau das hatten sie nämlich den Rest der Trainingsstunde geübt: Unauffälliges Foulen. Bernd Maibach hatte ihnen gezeigt, wie man dem Gegner auf die Füße oder in die Hacken trat, ohne dass es dem Schiedsrichter auffiel. Vor allem Ramos, Alex und Flo, die in der Abwehr spielten, sollten es lernen. Nils beherrschte es schon fast perfekt. Für ihn als Stürmer war es allerdings viel wichtiger, dass er gegnerische Fouls vortäuschen konnte. Zum Beispiel eine Schwalbe fliegen.
    Sebi überlegte, ob er Papa davon erzählen sollte. Der regte sich nämlich furchtbar darüber auf, dass die Trainer der älteren Mannschaften solche Dinge bereits mit ihren Spielern einübten. Wenn er hörte, dass Bernd Maibach nun auch schon in der E-Jugend-Mannschaft damit anfing, würde er richtig Krach schlagen. Oder Sebi gleich abmelden. Und das wollte er auf keinen Fall.

    Noch nicht.
    Sebi überlegte.
    Hatte Nils beim FC Borklin auch schon solche Tricks auf Lager gehabt?
    Nein. Dort hatte er immer fair gespielt.
    Nils war schnell.
    Er war ein echter Superstürmer.
    Und seine Torschüsse saßen fast immer.
     
    Eigentlich hätten er und Sebi eine superstarke Doppelspitze sein können. Aber als solche wollte sie der neue Trainer ja leider nicht einsetzen. Außerdem war Nils merkwürdig. Bisher hatte er nicht einen einzigen Ton von sich gegeben. Sebi, Flo und Ramos hatten schon überlegt, ob Nils womöglich gar nicht sprechen konnte. Vielleicht war er ja stumm. Aber dann war ihnen eingefallen, dass er, als er noch beim FC Borklin spielte, seinen Mannschaftskameraden manchmal etwas zugerufen hatte.

    Nils war nicht stumm.
    Und er war auch kein Angeber.
    Er war einfach bloß seltsam.
    Vielleicht hatte er auch ein Geheimnis.
    Egal!
     
    Sebi wollte sich wegen Nils nicht mehr die Gehirnzellen zergrübeln. Und er wollte sich auch nicht damit abfinden, dass der neue Trainer ihn ins Mittelfeld abgeschoben hatte. Wie es aussah, würde er um seine alte Position kämpfen müssen. Entschlossen ballte Sebi die Fäuste. Er würde diesem Bernd Maibach schon zeigen, was er draufhatte. Gleich im nächsten Spiel.

    Zum Glück half die Salbe, die Georg Wiese ihm mitgegeben hatte, sehr gut gegen die Prellung in seiner Wade. Die Stelle, an der Nils’ Schuhspitze ihn getroffen hatte, wurde nur ein wenig blau, tat aber kaum weh. Und am Samstagnachmittag war fast nichts mehr davon zu sehen.
    Seinen Eltern hatte Sebi den Fleck nicht einmal gezeigt. Nur Lena hatte er davon erzählt.
     
    „Blöd“, hatte sie gesagt.
    „Dieser BB ist wirklich blöd.
    Wiesi war ein viel besserer Trainer!“
    Das fand Sebi auch.
    Aber was sollte er tun?
    Der Verein hatte nun mal das Sagen.
    Und wenn der Wiesi nicht mehr wollte, mussten sie sich eben damit abfinden.

    Am Sonntagmorgen war Sebi so aufgeregt, dass er zum Frühstück kaum etwas herunterbekam. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her, verschüttete die Cornflakes und warf dann auch noch fast seinen Kakaobecher um.
    „Ich glaube, du gehst noch ein bisschen in den Garten“, meinte Herr Steger schmunzelnd. „Dort kannst du Sprinten üben. Und Torschüsse.“
    Sebi sprang sofort von seinem Stuhl hoch.
    „Aber übertreib es nicht“, ermahnte sein Vater ihn. „Wenn du dich jetzt allzu sehr verausgabst, hast du gleich keine Kraft mehr für das Spiel.“
    „Aber der Junge muss doch was essen“, protestierte Frau Steger.
    „Er wird schon nicht verhungern“, erwiderte ihr Mann und tätschelte ihr den Arm. „Pack einfach ein paar Stullen ein. Ich schlage vor, wir fahren heute etwas eher zum Fußballplatz. “

    Sebi rannte in den Keller hinunter.
    Er nahm den Ball aus dem Netz.
    Da fiel sein Blick auf sein Fahrrad.
    Er schnappte es sich und brachte es nach oben.
    „Ich fahr schon mal vor!“, rief er ins Haus hinein.
    Dann schwang er sich auf den Sattel und brauste los.

    Lukas, Lars, Tobi, Flo, Alex, Ramos und Ole waren auch schon am Bolzplatz. Sie saßen zusammen mit Georg Wiese im Gras und beratschlagten.
    „Wiesi will nicht, dass wir kicken“,

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