Rivalin der Götter erbin3
zurück. »Naha, Yeine. Wenn wir drei derartige Macht haben, werden sie uns alle töten.«
Beide schauten verwirrt. Ich stöhnte und rieb mir den Kopf. Ich musste es ihnen begreifich machen.
»Die Dämonen«, sagte ich. Noch mehr Verwirrung. Sie wussten nicht, dass sie Ahads Nachkommen waren. Ich fuchte in drei Sprachen, obwohl ich darauf achtete, dass keine der drei meine Muttersprache war. »Die Dämonen, verdammt! Warum haben die Götter sie getötet?«
»Weil sie eine Bedrohung darstellten«, sagte Deka.
»Nein. Nein. Götter, hört ihr beide jemals etwas anderes als Gedichte und Märchen von Priestern? Ihr seid Arameri, ihr wisst doch, dass das ganze Zeug nur Lügen sind!« Ich starrte sie an.
»Aber das war der Grund.« Deka sah wieder so störrisch aus wie als Kind – und wie er es wahrscheinlich in jeder Literiastunde getan hatte. »Ihr Blut war Gift für die Götter …«
»Und sie gingen als Sterbliche durch, besser als jeder Gott oder jedes Gottkind. Sie konnten sich hervorragend anpassen und taten genau das.« Ich ging näher zu ihnen und sah ihnen in die Augen. Wenn ich nicht genau aufpasste und wenn ich mich nicht ungeheuer anstrengte, um die Jahre zu verstecken, ließen sich Sterbliche nicht von meiner äußeren Erscheinung blenden. Jetzt allerdings ließ ich sie alles sehen, das ich erlebt hatte. All die Ewigkeiten sterblichen Lebens, all die Ewigkeiten davor. Ich war fast von Anfang an dabei gewesen. Ich verstand Dinge, die Deka niemals begreifen würde, egal wie großartig er war und egal wie sehr meine Sterblichkeit mich beschnitt. Ich erinnerte mich an diese Dinge. Also wollte ich, dass er meinen Worten jetzt, ohne zu fragen, Glauben schenkte, so wie normale Sterbliche den Worten ihrer Götter Glauben schenkten. Auch wenn das bedeutete, dass er mich fürchten musste.
Deka runzelte die Stirn. Dann sah ich, wie die Erkenntnis ihm
dämmerte. Und obwohl er mich liebte und, seit er zu jung war, Verlangen zu verstehen, gewollt hatte … Er ging einen Schritt zurück. Ich fühlte kurz Traurigkeit. Doch wahrscheinlich war es so das Beste.
Shahar, süße, hübsche Verräterin, die sie war, pfichtete mir bei, noch bevor ihr Bruder es tat.
»Sie haben die Sterblichen zu einer Bedrohung gemacht«, sagte sie sehr leise. »Sie passen zu uns, ja. Sie haben sich mit uns gekreuzt. Sie haben ihre Magie und manchmal auch ihr Gift an all ihre sterblichen Nachkommen weitergegeben.«
»Ja«, sagte ich. »Und obwohl das Gift das direkte Anliegen war – einer meiner Brüder starb an Dämonengift, was das Ganze auslöste –, gab es auch die Angst, was mit unserer Magie geschehen würde, wenn sie durch eine sterbliche Linse gefiltert und verzerrt wurde. Wisst ihr, wir sahen, dass einige der Dämonen fast so mächtig waren wie reine Gottkinder.« Ich sah Deka an, als ich das sagte, denn ich konnte nicht anders. Er starrte mich an und war immer noch zu aufgewühlt von der Erkenntnis, dass sein Kindheitsschwarm etwas Beängstigendes und Merkwürdiges war. Die wahre Bedeutung entging ihm immer noch. »Es war nicht schwer zu erraten, dass eines Tages irgendwie ein Sterblicher geboren werden würde, der so viel Macht besitzt wie einer der Drei. Die Macht, die Wirklichkeit selbst fundamental zu verändern …« Ich schüttelte den Kopf und zeigte auf uns, das Zimmer, Elysium, die Welt und das Universum. »Ihr versteht nicht, wie brüchig das alles hier ist. Einen der Drei zu verlieren würde alles zerstören. Einen Vierten oder auch nur etwas, das nah an einen Vierten heranreicht, hinzuzubekommen, würde dasselbe bedeuten.«
Deka runzelte erneut die Stirn. Sorge gewann die Oberhand über den Schock. »Und was wir getan haben … Glaubst du, die Drei würden das als eine Krönung ihrer Ängste ansehen?«
»Aber wir haben doch nichts Schädliches getan …«, fing Shahar an.
»Die Wirklichkeit zu verändern ist schädlich! Wenn du es erneut versuchtest, und sei es nur, um mir zu helfen … Deka, du weißt doch, wie Magie funktioniert. Was passiert, wenn du ein Siegel falsch zeichnest oder ein Gotteswort falsch aussprichst? Wenn ihr beide versucht, diese Macht zu benutzen, um mich neu zu erschafen …« Ich seufzte und stellte mich der Wahrheit, die ich nicht zugeben wollte. »Nun, denkt daran, was letztes Mal geschehen ist. Ihr wolltet mich als Freund, als wahren Freund – etwas, das ich als Gott nie hätte sein können. Ihr wärt aufgewachsen und hättet verstanden, wie anders ich bin. Ihr
Weitere Kostenlose Bücher