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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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neugeformten Tagstein Stufen gemacht. Er kam hinter ihr her und sah sich fasziniert um.
    Sie sah mich müde an. Zweifellos erinnerte sie sich daran, dass unsere letzte Begegnung und das letzte Mal, dass ich wirklich mit ihr gesprochen hatte, zwei Jahre her waren. Es war der Morgen gewesen, nachdem wir uns geliebt hatten.
    »Durch einige«, sagte sie nach einer Weile. »Es ist nützlich zu wissen, wie ich dorthin gelange, wo ich hinwill, ohne dass jemand etwas mitbekommt.«
    »Das ist es in der Tat«, sagte ich und lächelte dünn. »Doch du solltest vorsichtig sein, weißt du. Die ungenutzten Räume gehörten einmal mir. Und jeder Ort, der so lange mir gehört hat, wird
wahrscheinlich eine meiner Eigenschaften angenommen haben. Betritt den falschen Flur, öfne die falsche Tür, und du wirst nie wissen, was dich angesprungen und gebissen hat.«
    Sie zuckte zurück, wie ich es beabsichtigt hatte –  und das nicht nur vor meinen Worten. Verräterin, ließ ich meinen Blick sagen. Nach einer Weile schaute sie weg.
    Deka, der in der Zwischenzeit aus dem Loch gestiegen war, sah uns beide erschöpft an. Vielleicht wurde ihm erst jetzt bewusst, wie schlecht die Dinge zwischen uns standen. Er war weise genug, nichts zu erwähnen.
    »In Schatten herrscht Panik«, sagte er, »und wir erhalten Berichte von Unruhen anderswo in der Welt. Es gab Aufstände, und der Orden hat zusätzliches Personal in allen Weißen Hallen eingesetzt, um alle Itempaner aufnehmen zu können, die sich plötzlich bemüßigt fühlen zu beten. Mutter hat eine Krisensitzung des Konsortiums in drei Tagen anberaumt und der Literia die Erlaubnis erteilt, die Reisen aller Repräsentanten durch Tore zu ermöglichen. Es sind Gerüchte im Umlauf, dass die Arameri alle tot sind und ein neuer Krieg der Götter unmittelbar bevorsteht.«
    Ich lachte, obwohl das unangebracht war. Angst war wie Gift für Sterbliche und erstickte ihre Vernunft. Irgendwo würde es heute Nacht Tote geben.
    »Das ist Remaths Problem, nicht meins«, sagte ich und beugte mich vor, »und schon gar nicht eures. Wir haben ein viel wichtigeres Anliegen.«
    Sie sahen sich an, dann mich und warteten. Zu spät erkannte ich, dass sie dachten, ich würde jetzt etwas erklären.
    »Ich habe keine Ahnung, was passiert ist«, sagte ich und hob schnell meine Hände. »Ich hab in meinem ganzen Leben so etwas noch nicht gesehen! Andererseits habe ich ohnehin keine Ahnung, warum die Dinge in eurer Gegenwart so passieren, wie sie passieren.«
    »Das waren wir nicht.« Shahar sprach leise und zögernd. Ich
warf ihr einen finsteren Blick zu. Sie erbleichte, biss die Zähne zusammen und hob ihr Kinn. »Wir haben es gespürt, Deka und ich, und dieses Mal hast du es auch gespürt. Wir haben die Macht schon früher gespürt, Si’eh. Es war dieselbe wie an dem Tag, als wir drei unseren Eid geschworen haben.«
    Schweigen senkte sich über uns. Ich nickte langsam und versuchte, keine Angst zu haben. Ich hatte bereits vermutet, dass die Macht dieselbe war. Was mir Angst machte, war der immer weiter wachsende Verdacht, weshalb.
    Deka leckte sich über die Lippen. »Si’eh. Wenn wir drei uns berühren und das irgendwie diese … diese Sache auslöst, und wenn diese Macht gelenkt werden kann … Si’eh, Shahar und ich …« Er holte einmal tief Luft. »Wir wollen es noch einmal versuchen. Schauen, ob wir dich wieder in ein Gottkind verwandeln können.«
    Ich hielt die Luft an und fragte mich, ob sie überhaupt eine Vorstellung davon hatten, in welcher Gefahr wir alle uns befanden.
    »Nein«, sagte ich. Ich ging von der Wand weg, da ich zu angespannt war, um meine unbeteiligte Haltung zu bewahren.
    »Si’eh …«, fing Deka erneut an.
    »Nein .« Götter. Sie hatten wirklich keine Ahnung. Ich drehte mich um und fing an, hin und her zu laufen. Dabei knabberte ich an einem Daumennagel. All das geschah in Dunkelheit. Elysiums leuchtende Hallen waren darauf ausgerichtet, Nahadoths Natur entgegenzuwirken, und Itempas’ war auf Sterblichkeit reduziert. Yeine allerdings … Jedes Geschöpf, das jemals gelebt hatte, konnte für sie Augen und Ohren spielen, wenn sie es so wollte. Beobachtete sie uns jetzt? Würde sie …?
    »Si’eh.« Das war Shahar. Sie stellte sich vor mich hin. Abrupt blieb ich stehen, weil ich sie sonst umgerannt hätte. Ich zischte, doch sie starrte mich nur an. »Komm doch zur Vernunft. Wenn wir deine Magie wiederherstellen können …«

    »Werden sie euch töten«, sagte ich. Sie zuckte

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