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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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wirklich einen so großen Unterschied?«
    Er schwieg. Das und die Tatsache, dass er anschließend Elysium verlassen hatte, war Antwort genug. Ich seufzte.
    »T’vrils Frau muss schwanger gewesen sein, als du fortgegangen bist.« Ich würde mir die Zeitspanne ansehen, wenn ich nach Elysium zurückkehrte. Obwohl das kaum nötig war. Deka war Beweis genug.
    »Ich kann keine Kinder haben.« Er sagte es müde, als ob er es schon oft wiederholt hatte. Wollten so viele Frauen seinen bitteren, herzlosen Samen? Erstaunlich.
    »Du konntest es nicht«, sagte ich, »nicht, solange es keine Göttin über Leben und Tod gab. Nicht, solange du Teil von Naha warst, nur eine Refexion von ihm für die halbe Zeit. Doch Yeine hat dich geheilt. Sie hat dir das Geschenk gegeben, das die Götter verloren, als Enefa starb. Wir alle haben es wiedererlangt, als Yeine an Enefas Stelle trat.« Außer mir. Ich fügte das nicht hinzu, doch er wusste es ohnehin.
    Ahad runzelte die Stirn und schaute nachdenklich die Blume
an, die in seinen Fingern baumelte. »Ein Kind …?« Er stieß ein leises Kichern aus. »Also wirklich.«
    »Ein Sohn, wie man mir sagte.«
    »Ein Sohn.« War da Bedauern in seiner Stimme? Oder nur eine weitere Form von Apathie? »Kommt unbekannt und ist schon wieder vergangen.«
    »Ein Dämon, du Narr«, sagte ich. »Und Remath, Shahar und Dekarta sind wahrscheinlich auch Dämonen.« Wie weit entfernt von ihren göttlichen Vorfahren musste die Verwandtschaft der Sterblichen sein, damit ihr Blut sein tödliches Potenzial verlor? Shahar und Dekarta waren zu einem Achtel Götter, und ihr Blut hatte mich nicht getötet. Konnten nur ein paar Generationen einen solchen Unterschied machen?
    Wenn das der Fall war, hatten wir alle die Gefahr der Dämonen überschätzt … andererseits wäre kein Gott jemals so dumm gewesen, das Blut eines möglichen Dämons zu probieren, um es herauszufinden.
    Ahad kicherte erneut. Diesmal klang es tief und bösartig. »Sind sie das? Von Sklaventreibern der Götter zu Killern der Götter. Die Arameri sind so unendlich interessant.«
    Ich starrte ihn an. »Ich werde dich nie verstehen.«
    »Nein, das wirst du nicht.« Er seufzte. »Halt mich über alles auf dem Laufenden. Benutze die verdammte Nachrichtensphäre, die ich gegeben habe, und spiel nicht nur damit herum, oder was immer du tust.«
    Für seine Verhältnisse war das wirklich freundlich. Ich hatte genug von der Blümchenalbernheit und gab schließlich meiner Neugierde nach. »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Nein. Aber ich habe kein Interesse, darüber zu reden.«
    Normalerweise hätte ich ihn seinem dumpfen Brüten überlassen. Doch da war etwas an ihm in diesem Moment –  eine merkwürdige Gewichtung seiner Anwesenheit, ein Geschmack in der Luft –, das mich faszinierte. Da er mir ohnehin keine Aufmerksamkeit
schenkte, berührte ich ihn. Er war so vertieft in seine Gedanken, dass er es zuließ.
    Eine Spur von etwas, so wie Feuer ohne Schmerz. Die Welt atmete durch uns beide, erste Bewegungen …
    Zu dem Zeitpunkt bemerkte Ahad mich und schlug meine Hand mit finsterem Blick zur Seite. Ich lächelte zurück. »Also hast du deine Natur gefunden?«
    Aus dem finsteren Blick wurde ein Stirnrunzeln. Dadurch konnte ich nicht erkennen, ob er verwirrt oder einfach nur verärgert war. Hatte ich richtig geraten, oder hatte er einfach nicht gemerkt, was er fühlte? Oder beides?
    Dann dämmerte mir noch etwas anderes. Ich öfnete den Mund, um seinen Geruch einzuatmen. Ich schmeckte den gestörten Äther, so gut ich es mit meinen verkümmerten Sinnen konnte. Besonders um die Blume herum. Ja, ich war sicher.
    »Glee war hier«, sagte ich gedankenvoll. Ihrem Geruch nach zu urteilen, hatte sie die Blume im Haar getragen. Ich konnte noch mehr erkennen, unter anderem die Tatsache, dass sie und Ahad vor kurzem Liebe gemacht hatten. War das der Grund für seine Stimmung? Ich verkniff mir, ihn deshalb zu necken, denn er sah ohnehin schon so aus, als wäre er bereit, zuzuschlagen.
    »Wolltest du nicht irgendwohin?«, fragte er betont und eiskalt. Seine Augen wurden noch dunkler, und die Luft um uns herum schlug warnende Wellen.
    »Zurück nach Elysium, bitte«, sagte ich. Noch bevor ich den Satz beendet hatte, warf er mich schon durch die Existenz. Ich kicherte, als ich mich von der Welt löste, obwohl er es hören und mein Gelächter ihn verärgern würde. Doch Ahad bekam seine Rache. Ich erschien zehn Fuß über dem Tagsteinboden in einem der entlegensten

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