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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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herunter. Shahar keuchte.
    »Ich höre«, sagte Yeine und erschien vor uns.
    Und Remath Arameri, Oberhaupt der Familie, die die Welt in Bright Itempas’ Namen neu erschafen hatte, Urgroßenkelin des Mannes, den die Anhänger Enefas nur so aus Spaß vom Pier geworfen hatten, vielfache Urgroßenkelin der Frau, die Enefas Tod herbeigeführt hatte …
    … fiel vor Yeine auf ein Knie und neigte ihr Haupt.
    Ich ging hinüber zu Remath. Meine Augen waren kaputt. Sie mussten es sein. Ich beugte mich vor, um sie genauer zu betrachten, doch ich fand kein Trugbild. Ich hatte niemand anderen für sie gehalten.
    Ich sah zu Yeine auf, die wirklich vergnügt aussah.
    »Nein«, sagte ich verblüft.
    »Doch«, antwortete sie. »Ein feiner Trick, findest du nicht auch?«
    Dann wandte sie sich an Shahar und Dekarta, deren Blicke zwischen ihrer Mutter und Yeine hin- und hergingen. Sie verstanden nichts. Sie wollten es nicht verstehen.
    »Ich werde Euren neuen Palast erbauen«, sagte sie zu uns allen. »Im Gegenzug werden die Arameri ab jetzt mir huldigen.«

17
    I m Grunde war es ganz einfach.
    Die Arameri hatten Itempas zweitausend Jahre lang gedient. Doch Itempas war jetzt als Schirmherr nutzlos. Yeine gehörte zur Familie, irgendwie. Ich nahm an, dass Remath es so vor sich selbst begründete – wenn sie das überhaupt tun musste. Vielleicht war es für sie auch reiner Pragmatismus. Gottesfürchtige Arameri waren schon immer selten gewesen. Schließlich war das Einzige, an das sie wirklich glaubten, Macht.
     
    Remath sagte uns, dass wir bei Tagesanbruch zum Standort des neuen Palastes reisen würden. Yeine würde ihn gemäß Remaths Vorgaben bauen. Dann betraten die Arameri eine neue Ära in ihrer langen, seltsamen Geschichte.
    Ich verließ das Audienzzimmer mit den anderen. Remath und Yeine blieben zurück, um das zu besprechen, was Familienoberhäupter mit ihren neuen Schirmherrgöttinnen so zu besprechen hatten. Wrath, Morad und Ramina, die draußen im Flur gewartet hatten, wurden hineingerufen, als Shahar, Deka und ich gingen. Wahrscheinlich, um Yeine ebenfalls ihres Gehorsams zu versichern. Zweifellos würden sie bis zum Morgen Aufgaben zu verrichten haben, da sie mit uns zu dem neuen Palast reisten. Wir würden auch ein Mindestkontingent Wachen, Höfinge und Diener mitnehmen. Laut Remath brauchten wir nicht mehr, um uns einzurichten. Shahar und Deka sollten jeweils sowohl diese Familienmitglieder
als auch die verschiedenen, uns begleitenden Corps auswählen. Bei all dem blieb die Tatsache unausgesprochen, dass jeder, der zu dem neuen Palast reiste, aus Gründen der Geheimhaltung niemals die Erlaubnis erhalten würde, zurückzukehren.
    Ich teilte Shahar mit, dass ich für ein paar Stunden etwas in Schatten zu erledigen hatte, und ging. Sie nickte geistesabwesend. Ihre Gedanken wirbelten bereits um ihre Pläne. Das Lotrechte Tor war seit dem Angrifneu eingestellt worden. Jetzt führte es grundsätzlich nur noch in eine Richtung –  vom Palast weg. Um zurückzukehren, benötigte man ein Passwort, das mit einer bestimmten Nachrichtensphäre verschickt wurde. Man gab sie mir im Zuge meiner Auf bruchsvorbereitungen. Der diensthabende Schreiber, der zwischen den Soldaten am Tor stand, ermahnte mich ernst, die Sphäre nicht zu verlieren. Anderenfalls würde Magie mich töten, sobald ich durch das Tor trat. Sollte ich überleben und es irgendwie schafen, davonzukommen, würde ich von Soldaten getötet. Ich stellte sicher, dass ich die Sphäre nicht verlor.
    Nachdem das erledigt war, reiste ich nach Südwurzel. Ich benachrichtigte Hymn und Ahad, dass ich für eine Weile in Elysium blieb.
    Hymn war darüber mehr betrübt, als ich erwartet hatte. Doch ihre Eltern waren ofensichtlich überglücklich, mich loszuwerden. Hymn sagte nur wenig, während sie mir half, meine wenigen Habseligkeiten zusammenzupacken. Alles, was ich besaß, passte in ein Stofsäckchen. Als ich mich umwandte und gehen wollte, drückte sie mir zwei Dinge in die Hand. Das erste war ein Glasmesser mit denselben schwachen Farben wie meine Augen. Sie hatte ofensichtlich eine Weile daran gearbeitet. Die Klinge war spiegelblank poliert. Sie hatte es sogar geschaft, einen bronzenen Küchenmessergrif anzubringen. Das andere war eine Handvoll Perlen in verschiedenen Größen und Farben. Alle waren aus Glas oder poliertem Stein hergestellt und wiesen unendlich viele Linien
von Wolken oder Kontinenten auf. Sie hatte Löcher hineingebohrt, damit ich sie neben En an meine

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