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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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wild liebkoste? Und jetzt wusste ich, wessen Namen ich stöhnen würde, wenn es so weit war.
    Götter! Wie ich die Pubertät hasste.
    Erneut sagte ich mir, dass daran nichts zu ändern war, und öfnete ein Loch im Boden.
    Es dauerte nicht lange, bis ich die Bücherei erreichte. Ich tauchte zwischen zwei riesigen Bücherregalen in einer verlassenen Ecke
auf. Dann bahnte ich mir einen Weg an ihnen vorbei, bis ich die halbversteckte Wendeltreppe erreichte. Kurue hatte die Kuppel der Bibliothek als Belohnung für die Einwohner des Palastes erbaut, die das geschriebene Wort liebten. Normalerweise fand man sie, indem man einfach an den Regalen entlangschlenderte und dann schweigend eine Weile dasaß, weil man sich in einem Buch, einer Schriftrolle oder einer Tafel verlor. Es machte mich ein wenig stolz, dass Shahar sie gefunden hatte; doch dann ärgerte ich mich über diesen Stolz – und dann ärgerte ich mich noch mehr über meinen Ärger.
    Als ich oben an der Treppe anlangte, blieb ich überrascht stehen. Die Kuppel war bereits besetzt, aber nicht von Shahar.
    Ein Mann saß auf einer der langen, mit Kissen versehenen Bänke. Er war groß, blond und trug eine Jacke, die wie eine Kampfkunstjacke aussah. Sie hätte noch mehr danach ausgesehen, wenn sie nicht aus schimmernder Seide gewesen wäre. Das Dach der Kuppel bestand aus Glas. Ihre Wände ließen die Luft ungehindert durch. Dennoch war man auch hier durch Magie vor Winden und dünner Luft geschützt wie im Rest des Palastes. Ein breiter Streifen Sonnenlicht verwandelte das lockige Haar des Mannes in einen tosenden Fluss, die Knöpfe seiner Jacke in Juwelen und sein Gesicht in eine Skulptur. Sofort erkannte ich ihn als ein Mitglied der Hauptfamilie der Arameri. Dafür musste ich nicht einmal das Siegel auf seiner Stirn sehen. Er war zu schön und zu ungezwungen.
    Doch als er sich mir zuwandte, sah ich das Siegel und starrte es an. Es war komplett. Da waren alle Skripte, an die ich mich erinnerte: der Vertrag, der die Enefadeh dazu zwang, die direkten Nachfahren Shahars zu schützen und ihnen zu dienen, die Verpfichtung, die die Arameri dazu zwang, ihrem Familienoberhaupt treu zu sein … es war alles da. Nur – warum trug nur dieser Mann als Einziger in der Hauptfamilie dieses Siegel in seiner ursprünglichen Form?

    »Sieh mal an«, sagte er. Seine Blicke durchbohrten mich mit derselben schnellen Analyse.
    »Tut mir leid«, sagte ich betreten. »Ich wusste nicht, dass jemand hier oben ist. Ich versuche es anderswo.«
    »Ihr seid das Gottkind«, sagte er. Überrascht blieb ich stehen. Er lächelte dünn. »Ich glaube, Ihr werdet Euch erinnern, wie schwer es ist, in diesem Palast ein Geheimnis zu bewahren.«
    »Zu meiner Zeit habe ich das geschaft.«
    »Das habt Ihr in der Tat. Und das war auch gut so, denn sonst hättet Ihr Euch nie von uns befreien können.«
    Ich hob verärgert und angrifslustig mein Kinn. »Ist das in den Augen eines Vollbluts wirklich etwas Gutes?«
    »Ja.« Er bewegte sich und legte das große, schön eingebundene Buch, das in seinem Schoß gelegen hatte, zur Seite. »Ich habe übrigens gerade zu Ehren Eurer Ankunft über Euch und die anderen Enefadeh gelesen. Meine Vorfahren hatten da wirklich ein Monster am Schwanz gepackt, nicht wahr? Ich schätze mich immer glücklicher, dass Ihr freigelassen wurdet, bevor ich es mit Euch zu tun bekam.«
    Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte, meine Skepsis zu verstehen. »Warum mag ich Euch nicht?«
    Der Mann blinzelte überrascht. Dann lächelte er wieder, und in dem Lächeln lag ein Hauch von Ironie. »Vielleicht, weil ich Euch, wenn Ihr hier immer noch Sklave wärt und ich Euer Herr, die kürzeste Leine anlegen würde.«
    Ich war mir nicht sicher, ob das der Grund war, aber es half mir nicht. Ich hatte noch nie Sterblichen vertraut, die ahnten, wie gefährlich ich war. Das bedeutete normalerweise, dass sie genauso gefährlich waren. »Wer seid Ihr?«
    »Mein Name ist Ramina Arameri.«
    Ich nickte und erfasste seine Gesichtszüge und seinen Knochenbau. »Remaths Bruder?« Nein, das konnte nicht ganz hinkommen.
    »Halbbruder. Ihr Vater war das letzte Familienoberhaupt. Meiner
war es nicht.« Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Woher wusstet Ihr das?«
    »Ihr seht aus wie ein Mitglied der Hauptfamilie. Ihr riecht wie sie. Und Ihr strahlt …«Ich warf einen Blick auf seine Stirn. »… an die Kette gelegte Macht aus.«
    »Ah.« Er berührte seine Stirn mit einem selbstironischen kleinen

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