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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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immer er wünscht.« Wütend starrte sie mich an. »Außerdem hat er ohnehin die Leichen gesehen.«
    »Ja«, sagte ich, »aber ich würde eine Erklärung im Zusammenhang mit diesen Leichen sehr zu schätzen wissen. Ich nehme an, so etwas ist nicht das erste Mal geschehen?«
    Ramina runzelte wegen meiner Direktheit die Stirn, doch Shahar sackte nur in sich zusammen und versuchte gar nicht erst, ihre Verzweiflung zu verbergen. »Noch nie mit einem Vollblut. Aber mit anderen schon.«
    »Anderen Arameri?«
    »Und mit denen, die unsere Interessen vertreten, ja. Immer mit
diesen Masken, immer tödlich. Wir sind nicht einmal sicher, wie der Täter die Opfer dazu veranlasst, die Masken aufzusetzen. Die Auswirkungen sind jedes Mal anders, und die Masken verbrennen hinterher, wie du gesehen hast.«
    Erstaunlich. In den alten Zeiten hätte niemand es gewagt, einen Arameri zu töten. Die Angst, dass die Enefadeh ausgesandt wurden, um den Mörder zu finden und zu bestrafen, war zu groß. Hatte die Welt ihre Angst vor den Arameri innerhalb weniger Generationen so weit hinter sich gelassen? Die Widerstandskraft  –  und die Rachsucht –  der Sterblichen erstaunten mich immer wieder.
    »Was glaubt ihr denn, wer dahintersteckt?«, fragte ich. Beide warfen mir verwirrte Blicke zu. Ich zog die Augenbrauen hoch. »Ofensichtlich wisst ihr es nicht, oder ihr hättet denjenigen längst getötet. Doch ihr müsst jemanden in Verdacht haben.«
    »Nein.« Ramina setzte sich hin, schlug die Beine übereinander und warf seine lange Haarmähne rückwärtig über die Sitzlehne. Er betrachtete mich mit ofener Verachtung. »Wenn wir jemanden in Verdacht hätten, wäre auch er längst tot.«
    Langsam wurde ich ärgerlich. »Ihr habt die Masken, auch wenn sie beschädigt sind. Haben die Schreiber vergessen, wie man Abwehrskripte erstellt?«
    »Das ist nicht dasselbe«, sagte Shahar. Sie beugte sich vor. Ihr Ausdruck war angespannt. »Das hat nichts mit Schreiberei zu tun. Die Schreiber haben keine Ahnung, wie diese, diese … falsche Magie wirkt und …« Sie zögerte, warf Ramina einen Blick zu und seufzte. »Sie können sie nicht aufhalten. Wir sind hilfos gegen diese Angrife.«
    Ich gähnte. Ich hatte den Zeitpunkt nicht absichtlich gewählt. Es steckte nicht die Absicht dahinter, ihnen zu zeigen, dass mich ihr Dilemma nicht kümmerte, aber ich sah, wie die beiden mir finstere Blicke zuwarfen. Als ich meinen Mund schloss, starrte ich zurück. »Was soll ich sagen? ›Tut mir leid‹? Das tut es nicht, und
ihr wisst es. Der Rest der Welt schlägt sich schon seit Jahrhunderten mit diesen Schrecken herum –  Mörder ohne Sinn und Verstand, Magie, die ohne Vorwarnung zuschlägt. Dank euch Arameri.« Ich zuckte mit den Schultern. »Wenn irgendein Sterblicher herausgefunden hat, wie er euch dieselbe Angst einjagen kann, werde ich ihn nicht dafür verdammen. Zur Hölle, ihr solltet froh sein, dass ich ihn nicht noch anfeuere.«
    Raminas Gesicht wurde ausdruckslos. Die Arameri glaubten, dass dieser Ausdruck undurchdringlich sei, dabei bedeutete er lediglich, dass sie stinksauer waren und es nicht zeigen wollten. Wenigstens Shahar war ehrlich genug, mir ihren geballten Ärger zukommen zu lassen. »Wenn du uns so sehr hasst, dann weißt du ja, was du tun kannst«, versetzte sie. »Es sollte doch einfach genug für dich sein, uns alle zu töten. Oder …« Sie kräuselte die Lippen, und ihr Tonfall wurde gemein. »… bitte doch Nahadoth oder Yeine es zu tun, wenn du nicht die Kraft dazu hast.«
    »Sag das noch mal!« Ich schoss hoch und fühlte mich stark genug, die gesamte Aramerifamilie auszulöschen, weil sie ein Gör war. Wäre sie ein Junge gewesen, hätte ich ihr eine verpasst. Jungs konnten sich prügeln und Freunde bleiben; bei Jungs und Mädchen war das allerdings undurchsichtiger.
    »Kinder.« Ramina sprach in sanftem Tonfall. Doch er sah mich an und war greif bar angespannt, trotz seines ach so entspannten Gesichts. Ich wusste seine Anerkennung meiner Natur zu schätzen. Es half mir, mich zu beruhigen, worauf er wahrscheinlich gehoft hatte.
    Shahar schien zu schmollen. Aber das verrauchte. Kurz darauf setzte ich mich hin, obwohl ich immer noch wütend war.
    »Zu deiner Information«, ich spuckte die Worte geradezu aus, schlug meine Beine übereinander und schmollte nicht, danke sehr, »was du da beschreibst, ist keine falsche Magie. Es ist nur bessere Magie.«
    »Nur die Magie der Götter ist besser als die Magie der

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