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Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)

Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition)

Titel: Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 2: Der dunkel glitzernde Weg: Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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Hoky getrennt hatte, erreichte sie jene „religiöse Gegend“, die der Zwerg erwähnt hatte, aber es war nichts Genaues über die Art des herrschenden Kultes zu erfahren. Oder sie stellte sich nicht geschickt genug an. Alle Küstenbewohner hier fürchteten sich offenbar davor, einer Fremden gegenüber ihren Glauben preiszugeben; sie waren misstrauisch und ängstlich. Das Dorf hieß Jamé, und es gab dort auch nichts für sie zu tun. Alle waren offenbar kerngesund ...
    Ohne eine Aufgabe und ohne hilfreiche Gespräche wusste sie nicht weiter. Ihr Mut wich Verzagtheit, ihre innere Kraft schwand dahin und machte einer umfassenden Lähmung Platz.
    Wenn sie doch nur jemanden finden konnte, der ihr Rat erteilte und ihr den Weg wies!
    Ratlos ging Riyala in der Nacht zum Strand und sah im Licht des riesigen bleichen Mondes, dass nicht allzu weit vor der Küste eine Insel lag. Sie betrachtete die im Mondschein hellsilbrig glitzernde Silhouette des Eilandes eine ganze Weile, und auf einmal fühlte sie eine lockende Anziehungskraft, die genau dort entsprang. Das Meer ruhte, glatt wie ein Spiegel.
    Nachdenklich nahm Riyala ihre zwei verbliebenen magischen Steine in die rechte Hand. Beide sprachen nicht zu ihr, jedenfalls empfing sie keinen besonderen Impuls – sie fühlten sich aber warm und lebendig an.
    War diese Insel ein guter Ort? Würde sie dort vielleicht ein paar Antworten auf ihre Fragen erhalten?

    Sie sollte rascher als gedacht Gelegenheit bekommen, das herauszufinden.
    KOMM ZU MIR!, erklang eine liebliche Stimme von irgendwoher. Sie schien zugleich aus dem Meer und aus der Luft zu kommen.
    Diese Stimme war wunderbar – doch wem mochte sie gehören? Konnte es eine Einbildung sein? Und während Riyala unruhig und zweifelnd am nächtlichen Meeresstrand auf und ab wanderte, sah sie von der Insel her plötzlich eine große helle Wolke lautlos heranfliegen. Genau auf sie zu. Die Wolke bestand aus Hunderten von weißen Vögeln, wie sich rasch zeigte, und sie trugen eine Art Netz in ihren Schnäbeln. Sie landeten.
    Wie in Trance setzte sich Riyala in das Netz, das dicht vor ihr schwebte, jene verführerische Stimme noch im Ohr ... all ihre Zweifel und Vorbehalte schmolzen dahin. Ein glückliches Lächeln breitete sich auf ihren Zügen aus, als die vielen Vögel mit ihr über die dunkle, vom Mondlicht silbern überglänzte See flogen – zur Insel hin.
    Riyala spürte, dass diese Vögel magischen Ursprungs waren, und so fragte sie sie in Gedanken:
Wem gehört die Stimme, die mich zuvor schon zu sich rief? Wer erwartet mich dort auf jener Insel?
    Unsere Herrin, die Königin von Orkania,
war die lautlose Antwort.

    Die steinerne Insel Orkania war von einem gischtumbrandeten Felsenring umgeben und bestand selbst beinahe nur aus einem beeindruckenden weißen Kalksteinschloss, das runde Türmchen und ein halbmondförmiges Dach besaß. Die spitzen oder runden Felsmonolithen des Ringes wirkten wie stumme, düstere Wächter und bildeten in ihrem Graubraun oder Pechschwarz einen starken Kontrast zu dem ansonsten vorherrschenden Weiß.
    Das war der Sitz der Herrin von Orkania; überwältigt erkannte Riyala bald nach ihrer Ankunft, wer oder vielmehr WAS diese Königin wirklich war.
    Im großen schneeig weißen Hauptsaal des Schlosses saß eine zierliche Gestalt auf einem Marmorthron, eine Gestalt, die von einer unglaublich starken Aura umgeben war. Unwillkürlich verneigte sich Riyala.
    Die Herrin von Orkania lächelte, und ihre Stimme war lieblich und klangvoll, als sie die junge Frau willkommenhieß. –
ja, diese Stimme hat mich gerufen,
dachte Riyala. Im Aussehen ähnelte ihr die Königin seltsamerweise sehr ... es gab nur eine einzige Äußerlichkeit, die nicht recht zu stimmen schien: die Haare. Es waren keine richtigen Haare. Mit leichtem Unbehagen bemerkte Riyala, dass der helle Schopf offenbar aus lebenden, sich ringelnden, bleichen und dünnen Tentakeln bestand.
    Aber das hübsche Gesicht, das dem ihren so sehr glich, lächelte unentwegt, und die feingeschnittenen Lippen formten Worte, die verheißungsvoll klangen:
    „Riyala Falken, ich habe dich auserwählt. Ich bin AUL, Halbgöttin des im Mondlicht schimmernden Ewigen Meeres, Herrscherin von Orkania ... und ich habe schon sehr lange auf dich gewartet. Vertraue mir, du brauchst nicht mehr länger suchend umherzuziehen, einsam, heimatlos, getrieben. Hier findest du ein neues Zuhause, und du begibst dich in meinen Schutz, der ewig währt. Du bist nun am Ziel all deiner

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